«Kapo2016» bringt deutliche Effizienzsteigerung und mehr Strassenpräsenz durch neue Prozesse und mobile Kommunikationsmittel bei der Kantonspolizei Basel-Stadt
MedienmitteilungRegierungsrat
Dank eines technischen Quantensprungs mit mobilen Kommunikationsmitteln und verbesserter Abläufe soll die Kantonspolizei Basel-Stadt ihre Einsätze effizienter gestalten und die Schreibarbeiten deutlich verringern. Diese Ziele verfolgt das Projekt «Kapo2016», das aufgrund des Effizienzgewinns eine weitere Stärkung der polizeilichen Präsenz und Arbeit auf der Strasse bringt. Mit dem diese Woche an den Grossen Rat weitergeleiteten Ratschlag beantragt der Regierungsrat, Investitionskosten von 9,71 Millionen Franken für das Projekt «Kapo2016» zu Lasten der Investitionsrechnung sowie einmalig 475‘000 Franken zu Lasten der Erfolgsrechnung des Justiz- und Sicherheitsdepartementes zu bewilligen.
Nach der quantitativen Aufstockung der Kantonspolizei – das Korps ist in den vergangenen Jahren stufenweise um 45 Stellen ausgebaut worden – soll der nächste Ausbauschritt ein «qualitativer» sein. Durch eine deutlich effizientere Polizeiarbeit wird eine Verstärkung der Präsenz auf der Strasse angestrebt, ohne dabei das laufende Budget und den Stellenetat weiter zu erhöhen.
Während die Kantonspolizei über eine zeitgemässe Ausrüstung (Fahrzeuge, Einsatzmittel etc.) sowie die notwendige Ausstattung – erst 2013/14 sind die Ordnungsdienstuniformen komplett erneuert worden – verfügt, hat sie in der Nutzung der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) einen Nachholbedarf. Viele Medienbrüche, mehrfache oft handschriftliche Aufzeichnungen, umständliches Abrufen von Daten an der Front und ein zu wenig aktuelles Lagebild im Einsatz erschweren die heutige Polizeiarbeit in Basel-Stadt. Auch können Bürgerinnen und Bürger noch nicht überall, wo dies sinnvoll wäre, elektronisch mit der Kantonspolizei kommunizieren, obwohl die entsprechenden technischen Möglichkeiten grundsätzlich vorhanden wären.
Mit dem Projekt «Kapo2016» – das 200-Jahr-Jubiläum der Kantonspolizei im Jahr 2016 soll neben dem Rückblick auch den Blick nach vorn öffnen – wird dieses Defizit angegangen und in der Nutzung der modernen ICT-Instrumente ein Quantensprung erreicht. Dadurch können die Polizeiarbeit deutlich beschleunigt und der entsprechende Netto-Effizienzgewinn zur weiteren Stärkung der polizeilichen Präsenz und Arbeit auf der Strasse verwendet werden.
50 Prozent weniger Schreibarbeit als Ziel
Konkret bedeutet die Effizienzsteigerung durch verbesserte Prozesse und neue technische Lösungen, dass die Schreibarbeit für die Polizistinnen und Polizisten in den Wachen und auf den Posten deutlich reduziert wird (Zielvorgabe: minus 50 Prozent). Mithilfe mobiler Geräte und einer durchgängigen Polizei-Applikation lassen sich namentlich die heutigen Mehrfacherfassungen von Daten vermeiden.
Durch den Einsatz neuer Kommunikationsinstrumente und mobiler Applikationen stehen den Polizistinnen und Polizisten künftig die einsatzrelevanten Informationen elektronisch umgehend zur Verfügung. Ohne Rücksprache mit der Zentrale können sie vor Ort selbständig alle notwendigen Abfragen tätigen und neu gewonnene Erkenntnisse allen Einsatzkräften sofort zur Verfügung stellen. Der Einsatz der ausgewerteten Daten – hochaktuelles Lagebild – als Führungsinstrument ermöglicht es der Kantonspolizei, noch schneller auf die sich ständig wandelnde Sicherheitslage zu reagieren und vor allem auch prospektiver zu agieren. Auch die Kontrolle des ruhenden Verkehrs soll durch neue mobile Datenerfassungsgeräte vereinfacht werden.
Für die Bevölkerung wird es bei den Kleinanzeigen – zum Beispiel Fahrrad-Diebstahl oder Sachbeschädigung – ein eGovernment-Angebot geben. Mit der bereits andernorts erprobten Software-Lösung Suisse ePolice sollen auch in Basel-Stadt über ein Online-Portal Kleinanzeigen während 24 Stunden erstattet werden können.