Mischnutzungen auf bisherigen Wirtschaftsflächen
MedienmitteilungRegierungsrat
In Basel gibt es eine Reihe von Arealen, die bisher ausschliesslich dem Arbeiten vorbehalten waren und stark unternutzt sind oder gar brach liegen. Diese sollen verdichtet und teilweise für das Wohnen geöffnet werden. In diesem Sinne äussert sich der Regierungsrat auf eine schriftliche Anfrage von René Brigger (SP). Das Mit- und Nebeneinander von Wohnen und stillen bis mässig störenden Arbeitsnutzungen ist der Normalfall in Basel und funktioniert in der Regel ohne grosse Konflikte: Aus Sicht des Regierungsrats stellen Mischnutzungen somit einen Bestandteil für die erfolgreiche Stadtentwicklung dar.
Der Regierungsrat hält in der Beantwortung einer schriftlichen Anfrage von René Brigger (SP) fest, dass eine Koexistenz von Wohnen und stillen bis mässig störenden Arbeitsnutzungen den Normalfall in der Stadt Basel darstellt und grösstenteils gut funktioniert. Hingegen ist eine Mischnutzung von emissionsintensiven Arbeitsnutzungen und Wohnen nicht sinnvoll und daher in keiner der aktuellen Arealentwicklungen vorgesehen. Der Umgang mit den Schnittstellen zwischen lärmintensiven und lärmempfindlichen Nutzungen kann und soll auf der raumplanerischen und rechtlichen Ebene gelöst werden. Werden sogenannte Mischzonen, die eine vielfältige Nutzung zulassen, nur wegen möglicher Nutzungskonflikte an den Schnittstellen zu den Industrie- und Gewerbezonen abgelehnt, würde die Entwicklung der wichtigen Transformationsgebiete (Hafen, Klybeck, VoltaNord, Dreispitz, Wolf und Walkeweg) verunmöglicht. Die Realisierung von Wohnraum und die intensivere Nutzung der kantonalen Wirtschaftsflächen würden für Jahre blockiert. Der Kanton strebt jedoch keine flächendeckende Einführung von Mischzonen in den bezeichneten Transformationsarealen an; vielmehr gilt es, der jeweiligen räumlichen Ausgangslage entsprechende Nutzungen und dafür geeignete raumplanerische Rahmenbedingungen festzulegen.
Der Regierungsrat verfolgt für die sechs Transformationsgebiete, die heute alle mit Nicht-Wohnnutzungen belegt sind, insgesamt ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Wohnen und Arbeiten. Dieses Verhältnis wird im aktuellen Entwurf des Bebauungsplans VoltaNord erreicht (Bodenfläche inkl. Parzelle der Stiftung Habitat: Wohnen 37 bis 57% bzw. Arbeiten 43 bis 63%). Die hier vorgesehene Verdichtung ermöglicht dabei die Schaffung von neuem Wohnraum für 1‘300 bis 2‘000 Einwohnerinnen und Einwohner und die Vergrösserung der kantonalen Wirtschaftsflächen (für 1‘800 bis 3‘000 Arbeitsplätze, aktuell rund 500 Arbeitsplätze). Allfällige Konflikte aus verdichteten baulichen Nutzungen können durch sinnvolle raumplanerische und rechtliche Rahmenbedingungen vermieden werden.