Steinenberg/Theaterstrasse: Umgestaltung für den Lärmschutz
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Mitte Januar 2006 werden die Vorarbeiten für die Gleiserneuerung im Steinenberg/Theaterstrasse und für die geplante Umgestaltung der Theaterstrasse in Angriff genommen. Die gesamten Arbeiten sollen bis zur Fasnacht 2007 abgeschlossen sein. In den Sommerferien wird es wegen des Gleisbaus zu einer Vollsperrung des Steinenbergs kommen. Ziel der Massnahmen ist mit Hilfe einer elastischen Gleislagerung auf Federn dem sogenannten Masse-Federsystem den Tramlärm zugunsten der Konzerte im Musiksaal des Stadtcasinos in entscheidendem Masse zu reduzieren. Die Kosten belaufen sich auf 118 Mio. Franken abzüglich zugesicherter Spende von privater Seite im Umfang von 3 Mio. Franken.
Der grosse Musiksaal des Stadtcasinos weist eine Akustik auf, welche laut den Experten zu den Besten der Welt gehört. Diese leidet aber an unüberhörbaren Geräuschen, welche durch die beim Stadtcasino vorbeifahrenden Tramzüge verursacht werden. Eine Realisierung von Erschütterungs- und Luftschallreduktionsmassnahmen im Zusammenhang mit der ohnehin dringenden Tramgleiserneuerung ist für die Erhaltung des Musiksaals und des Stadtcasinos als Kulturzentrum unbedingt notwendig.
Die Zeit eilt: Bekanntlich will die Casino-Gesellschaft in der Zeit zwischen 2007 und 2009 den gesamten Casinokomplex unter Einbezug des bestehenden Musiksaales erneuern. Werden die Lärmsanierung und Erneuerung der Gleise im Jahre 2006 vorgenommen, kann der Erfolg der getroffenen Massnahmen während der Konzertsaison 2006/2007 im grossen Musiksaal geprüft werden.
Am 8. Juni dieses Jahres hat, nach umfangreichen Abklärungen, der Grosse Rat einem Sanierungsprojekt zugestimmt, bei welchem mit modernsten Methoden eine elastische, geräuschschluckende Gleislagerung vorgesehen ist. Diese besteht aus einer schweren, auf Federn gelagerten Betonplatte, welche die in ein gummiartiges Material eingepackten Gleise trägt. Im Zusammenhang mit den neuen Gleisen wird in der Theaterstrasse auch eine Umgestaltung vorgenommen.
Mit den Vorbereitungsarbeiten für das gesamte Projekt wird bereits Mitte Januar 2006 begonnen; sie dauern bis zur Fasnacht und benötigen nur eine kantonale Bewilligung. Es ist zu erwarten, dass bis dahin das für den Schienenverkehr – das heisst auch bei Trams - zuständige Bundesamt für Verkehr (BAV) die Baubewilligung für das Hauptprojekt erteilt. Damit können in der Zeit zwischen Fasnacht und Sommerferien der neue Leitungstunnel erstellt sowie die notwendigen Arbeiten für die Werkleitungen ausgeführt werden. Diese sind notwendig, um Platz für die neuartige Gleislegung zu schaffen.
Während der Sommerferien 2006 muss der Steinenberg für den Gleiseinbau vollständig gesperrt werden – weder Trams noch der Individualverkehr können in dieser Zeit passieren. Die Umfahrungsrouten der BVB während dieser Zeit werden zum entsprechenden Zeitpunkt bekanntgegeben. Der Individualverkehr wird durch die Freie Strasse und die Streitgasse auf den Barfüsserplatz und weiter über den Kohlenberg zum Cityring geführt. Die Abschlussarbeiten im Gebiet Steinenberg/Theaterstrasse werden dann bis zur Fasnacht 2007 ausgeführt.
Die Verkehrsführung und Oberflächengestaltung in der Theaterstrasse muss, insbesondere weil die Gleiskreuzungen und –weichen mit Hilfe von Tiefrinnen geräuscharmer ausgestaltet werden, neu definiert werden. Neu wird die Haltestelle Fahrtrichtung Stadt in Richtung Heuwaage verschoben und liegt inskünftig gegenüber der Haltestelle der Gegenfahrtrichtung. Zudem wird die Theaterstrasse, die bisher für den motorisierten Individualverkehr eine Einbahnstrasse aus Fahrtrichtung Heuwaage war, für den Gegenverkehr geöffnet. Damit soll die Kreuzung beim Bankenplatz vom Verkehr entlastet werden. Der Individualverkehr erhält in Fahrtrichtung Heuwaage vor der Haltestelle einen gesteuerten Stauraum, parallel zum Warteraum der zweiten Tramkombination. In Richtung Stadt gibt es eine separate Fahrspur von 3,5, in Richtung Heuwaage eine Kombi-Spur von 3,25 Metern Breite. Allerdings verfügt das Theaterparking nicht mehr über eine separate Einfahrtsspur. Das vorliegende Konzept der Verkehrsführung ist mit dem Verkehrskonzept Innenstadt abgestimmt.
Die Betreiber des Stadtcasinos erachten eine Luftschallreduktion im Musiksaal von 20 bis 25 Dezibel als unabdingbar. Diesem Anforderungsprofil kann, wie die umfangreichen technischen Abklärungen ergeben haben, nur das sogenannte Schwere Masse-Federsystem für die neuen Gleise in der Theaterstrasse und im Steinenberg entsprechen. Durch die Kombination von Stahlfedern (für tiefe Frequenzen) mit Elastomatten (für höhere Frequenzen) besteht grösstmögliche Gewähr, über den gesamten Frequenzbereich eine Dämmung von 20 bis 25 Dezibel zu erreichen. Das System gilt nach heutigem Stand der Technik als Optimum des derzeit Machbaren in der Oberbautechnik. Als Folge dieses Schweren Masse-Federsystems mit grossflächiger Betongleisplatte sind auch bestehende Bauten im Boden des Steinenbergs anzupassen (Birsigtunnel, Leitungstunnel).
Der Grosse Rat hat für die im Zusammenhang mit der Gleiserneuerung vorgesehene Umgestaltung der Theaterstrasse sowie die notwendigen Werkleitungs- und Anpassungsarbeiten im Steinenberg insgesamt 4,7 Mio. Franken und für die elastische Gleislagerung im Steinenberg und in der Theaterstrasse 7,1 Mio. Franken bewilligt. Davon kann aber die fest zugesicherte Spende von privater Seite über 3 Mio. Franken abgezogen werden.
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