Ausstellung im Lichthof des Baudepartements über Michael Alder
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich -- Die aktuelle Ausstellung im Lichthof des Baudepartementes ist dem Werk des im Jahr 2000 verstorbenen Basler Architekten Michael Alder gewidmet. Im Auftrag des Kantons realisierte Alder die Wohnsiedlung Luzernerring und das Fussballstadion Rankhof. Er war Mitbegründer der Architekturabteilung der Fachhochschule Nordwestwschweiz (vormals Ingenieurschule beider Basel).
Formen, Grundrisse und Materialisierung von Michael Alders schnörkellosen Bauten sind das Ergebnis intensiver Auseinandersetzung mit elementaren Wohnbedürfnissen. Architektur zielt auf Dauerhaftigkeit. Und da ein Haus in der Regel mehreren Generationen zu dienen hat, war es in Alders Augen nie nur Massanfertigung, sondern immer auch als Typ zu verstehen.
Die Ausstellung verfolgt in Plänen, Bildern und Modellen ausgewählter Bauten die Entwicklung dieses Entwurfsansatzes von den frühen Einfamilienhäusern in suburbaner Umgebung zu den späteren grossen Wohnanlagen im komplexen städtischen Umfeld. Michael Alders zentrales Interesse galt dem Wohnen. Er hat aber auch, allein oder mit seinen Büropartnern, wichtige Bauten mit öffentlicheren Nutzungen realisiert. Beispiele dafür geben einen Einblick in Alders grundsätzliche Erwartungen und Ansprüche an die «Lebensform Stadt».
Ein weiterer Aspekt der Ausstellung befasst sich mit Michael Alders Engagement als Lehrer. Als Mitbegründer der Architekturabteilung der Ingenieurschule beider Basel konnte er seine Vorstellungen von einer Schule, in der Lernende und Lehrende lustvoll und im intensiven Austausch gemeinsam an ihrer Entwicklung arbeiten, umsetzen. Im Modell des fächerübergreifenden Projektunterrichts sah er die Möglichkeit, die Studierenden, die aus der Praxis der Büros kamen, zur Architektur hinzuführen. Eine wichtige Rolle kam dabei den Studienwochen «extra muros» zu, in der die Studierenden vor Ort, meist im alpinen Raum, bäuerlichen Wohn- und Arbeitsformen nachgingen und so ein Grundverständnis entwickelten für Architektur, wie Michael Alder sie verstand: Als Summe aus technischem Wissen, lebenspraktischer Erfahrung und kultureller Überlieferung.
Zur Ausstellung erschien im Birkhäuser Verlag eine Publikation mit gleichem Titel. Dorothee Huber gibt darin einen Einblick in Alders umfangreiche Diasammlung, Peter Althaus stellt den Lehrer Alder vor, Walter Zschokke diskutiert den typologischen Entwurfsansatz und Matthias Ackermann, Barbara Lehnherr und Walter Zschokke präsentieren die wichtigsten Bauten. Mit ausführlichem Werkverzeichnis
Michael Alder:
1940 Geboren in Ziefen (BL)
1959–1962 Hochbauzeichnerlehre in
1962–1965 Architekturstudium am Technikum Luzern
1969 Gründung eines eigenen Architekturbüros in Basel
1970–1972 Assistent an der Architekturabteilung der ETH Zürich bei Prof. Alberto Camenzind
1972 Mitbegründer der Architekturabteilung der Ingenieurschule beider Basel IBB (heute: Institut Architektur der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW)
1972–2000 Dozent, dann Professor für Analyse, Entwurf und Konstruktion an der FHBB
1987 Büropartnerschaft mit Hanspeter Müller und Roland Naegelin
1994 Umwandlung des Büros in die Atelier-Gemeinschaft Atgem AG
1999 Gastprofessor für Entwurf an der Departement Architektur der ETH Zürich
2000 Gestorben in Roveredo (TI)
Werkverzeichnis (Auswahl):
Wohnhaus, Ziefen 1970 Wohnhaus, Itingen 1984 Werkstätten und Ateliers, Basel 1987 Umbau Industriegebäude in Wohnhaus, Basel 1987 Wohnhaus, Bottmingen 1988 Lehrbauhof, Salzburg 1989 und Erweiterung 1998 Wohnsiedlung Vogelbach, Riehen 1992 Wohnsiedlung Brünnen-Nord, Bern 1992 (Projekt) Wohnsiedlung Luzernerring, Basel 1993 Fussballstadion Rankhof, Basel 1996 Wohnheim für geistig Behinderte, Basel 1997 Wohnsiedlung im Lot, Uster 1998 und 2001 Gartenzimmer S. Cristoforo, Roveredo 2000
Hinweise
Hinweis: Die Ausstellung ist bis 22. November, von Montag Freitag, jeweils 8 – 18 Uhr geöffnet. Eintritt frei.
Bau- und Verkehrsdepartement
Öffnungszeiten
Mo - Fr 8.00 - 12.15 Uhr / 13.15 - 17.00 Uhr