Kehrichtwagen geht als Geschenk nach Albanien
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Heute Mittwoch 15. November 2006 begeben sich Axel Fischer Leiter Abfallentsorgung des Tiefbauamtes und Jean-Claude Gfeller pensionierter ehemaliger Mitarbei¬ter des Baudepartementes mit einem 22 Jahre alten Kehrichtwagen auf die Reise zur albanischen Hafenstadt Durres. Das Baudepartement schenkt der Stadt Durres einen dieses Jahr ausrangierten Kehrichtwagen und unterstützt damit den Aufbau einer modernen Entsorgungslogistik. Der Kontakt nach Albanien kam auf Vermittlung von Swisscontact einer Entwicklungsorganisation der Schweizer Wirtschaft zustande.
Die Abfallentsorgung des Tiefbauamtes hat sich auf Anfrage von Swisscontact, einer Entwicklungsorganisation der Schweizer Wirtschaft, spontan bereit erklärt, ein 22jähriges Keh-richtfahrzeug an die albanische Stadt Durres zu spenden. Das Fahrzeug soll bei der basel-städtischen Abfallentsorgung in diesem Jahr ersetzt werden. Es ist technisch noch in ein-wandfreiem Zustand, aber im Aufbau zeichnen sich zeit- und damit kostenintensive Schweissarbeiten ab, die einen wirtschaftlich sinnvollen Weiterbetrieb nicht mehr ermöglichen. Da in Albanien die Lohnkosten im Vergleich zur Schweiz sehr niedrig sind, lässt sich dort das Fahrzeug mit einem vernünftigen Aufwand instand stellen, so dass es noch mehrere Jahre in Betrieb stehen kann.
Die Anfrage von Swisscontact an die Abfallentsorgung erfolgte durch Jean-Claude Gfeller, der bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2004 bei der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) beschäftigt war. Er wusste auch, dass in der Vergangenheit bereits ältere Fahrzeuge der Abfallentsorgung nach Rumänien und Bulgarien vermittelt worden waren. Seit seiner Pensio-nierung engagiert sich Jean-Claude Gfeller ehrenamtlich im Senior Expert Corps von Swiss-contact, ein Programm von Swisscontact, das pensionierte Fachpersonen als ehrenamtliche Berater für Klein-und Mittelbetriebe sowie Organisationen in Entwicklungsländern und Osteuropa zur Verfügung stellt.
Swisscontact fördert durch Beratung, Aus- und Weiterbildung die privatwirtschaftliche und soziale Entwicklung in ausgewählten Ländern des Südens und Ostens. Die Organisation be-kämpft die Armut wirkungsvoll zusammen mit ausgewählten lokalen Partnern nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. Zum Beispiel läuft in Albanien ein praxisorientiertes Ausbildungsprogramm für arbeitslose Jugendliche. Gemäss der letztjährigen Erhebung konnten dank dieses Programms von rund 1800 Absolventen 80 Prozent eine Anstellung finden oder wurden selbstständige Unternehmer.
Das jüngste "Kind" von Jean-Claude Gfeller ist ein Projekt zur Förderung und Entwicklung der Abfallwirtschaft in der albanischen Hafenstadt Durres. Durres liegt an der Adria, ungefähr auf der Höhe der süditalienischen Hafenstadt Brindisi und weist rund 185'000 Einwoh¬ner auf.
Seit dem Zusammenbruch des Kommunismus im Jahre 1990 kommt die wirtschaftliche Ent¬wicklung Albaniens nur sehr schleppend voran. Das durchschnittliche Monatseinkommen liegt bei rund 300 Franken pro Person. Moderne technische Einrichtungen und Geräte sind Mangelware und sehr schwer zu beschaffen, weil die not¬wendigen Ressourcen fehlen.
Die Fahrt nach Albanien mit dem Kehrichtwagen führt Jean-Claude Gfeller und Axel Fischer, Leiter der Abfallentsor¬gung, mit einem Zwischenhalt in der Nähe von Bologna, zunächst in die italienische Hafenstadt Ancona. Hier stösst ein weiterer Mitarbeiter des Bau¬departementes, Bashkim Dyla, dazu. Dieser stammt ursprünglich aus dem Kosovo, und Al-banisch ist seine Muttersprache. Er wird das Projekt mit seinen Sprach- und Ortskenntnis¬sen zusätzlich unterstützen. In Ancona wird das Fahrzeug auf ein Fährschiff verladen. Ge-plante Ankunft in Durres ist am kommenden Freitag, 17. November, etwa um die Mittagszeit. Das Engagement der beiden Mitarbeiter des Baudepartements erfolgt wie jenes von Jean-Claude Gfeller ehren¬amtlich, im Rahmen ihrer Freizeit.
Nach feierlicher Übergabe des Kehrichtwagens an die verantwortlichen Stellen in Durres wird Axel Fischer die Verantwortlichen der Stadt während zweier weiterer Tage mit fachlichem Rat unterstützen. Unter anderem wird er den Verantwortlichen für die Abfallwirtschaft der Stadt Durres ein mögliches Finanzierungsmodell für die Siedlungsabfallentsorgung vor¬stellen.
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