Regionaler Entwässerungsplan Birs
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Regionalkonferenz der Regierung der Nordwestschweiz -- Die Kantone Bern Jura Solothurn Basel-Landschaft und Basel-Stadt haben für die Birs und ihre fünf Hauptzuflüsse einen Massnahmenkatalog erstellt um den Fluss wieder in einen möglichst natürlichen Zustand zurückzuführen. Zudem wird gezeigt wieviel ein gesamtheitlicher Gewässerschutz im Einzugsgebiet der Birs kostet.
Die fünf Kantone, Bern, Jura, Solothurn, Basel-Landschaft und Basel-Stadt arbeiten seit dem Jahr 2000 gemeinsam am Regionalen Entwässerungsplan Birs (REP Birs). Seit April 2006 liegt der entsprechende Massnahmenkatalog vor. Er orientiert sich eng am "Leitbild Fliessgewässer Schweiz - Für eine nachhaltige Gewässerpolitik" des Bundesamts für Umwelt. Leitbild und REP Birs unterscheiden die Bereiche Gewässerraum (Lebensraum), Wasserqualität und Wasserführung (Hydrologie). Mit dem Massnahmenkatalog des REP Birs liegt die erste interkantonale ganzheitliche Gewässerplanung der Schweiz vor, die vollständig diesem Leitbild entspricht. Die fünf beteiligten Kantone leiten damit eine neue Phase des Gewässerschutzes ein.
Die Resultate zeigen, dass der konventionelle Gewässerschutz im Einzugsgebiet der Birs heute einen überwiegend guten Stand erreicht hat. Namentlich kann die Wasserqualität weitgehend als gut bezeichnet werden, auch wenn lokal teilweise noch deutliche Verbesserungen notwendig sind. In überwiegend schlechtem Zustand ist hingegen der Gewässerlebensraum der Birs.
Um diesen Gewässerlebensraum zielgerecht aufzuwerten wären bis zum Jahr 2050 an der Birs und ihren fünf Hauptzuflüssen wasserbauliche Massnahmen mit Kosten von 105 Millionen Franken auszulösen. Die Massnahmen orientieren sich an den Lebensraumbedürfnissen der Fauna (acht Zielarten: Biber, Bachforelle, Eisvogel u.s.w.). Es sollten 380 künstliche Hindernisse ent-fernt oder entschärft, 140 Kilometer Flussufer aufgewertet sowie 100 Hektaren Uferfläche für Auen und als Überschwemmungsfläche freigegeben werden.
Für die vollumfänglichen Daueraufgaben des Gewässerschutzes wie der Erhalt und die Pflege der Siedlungsentwässerung, der Kläranlagen und der Gewässer im ganzen Birseinzugsgebiet werden jährlich 240 Franken pro Einwohner oder 2,50 Franken pro verbrauchten Kubikmeter Trinkwasser ausgegeben. Diese erwähnten zusätzlichen Investitionen entsprächen jährlich 12 Franken pro Einwohner im Einzugsgebiet.
Die interkantonale Zusammenarbeit des Birs-Projektteams hat sich sehr bewährt. Ein gemeinsamer Umsetzungsplan soll für die Massnahmenpakete Zeitplan, Kosten, jeweilige Projektorga-nisation und Finanzierung nach Grad der regionalen oder lokalen Bedeutung aufzeigen. Die raumrelevanten Massnahmen des REP sollen in die kantonalen Richtpläne eingebunden werden.
Die Wanderausstellung "Gemeinsam für die Birs" informiert Gemeinden, Verbände und Bevölke-rung im Einzugsgebiet über den REP Birs und seine Ergebnisse. Gleichzeitig wird in den nächs-ten Monaten die Vernehmlassung der Gemeinden und betroffenen Verbände durchgeführt. Der Massnahmenkatalog mit den Kosten und Prioritäten vom April 2006 und weitere Berichte und Karten des REP Birs sind ab sofort unter http://www.labirse.ch publiziert. REGIONALKONFERENZ DER REGIERUNGEN DER NORDWESTSCHWEIZ Informationsdienst
Liestal, 27. November 2006
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