Baubeginn des Mischwasser- und Havarierückhaltebeckens bei der Abwasserreinigungsanlage Basel in Kleinhüningen
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Der Bau des Rückhaltebeckens vor der Abwasserreinigungsanlage der ProRheno AG Basel ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung des Gewässerschutzes. Das Becken wird bei starken Niederschlägen sowie bei Engpässen in der Abwasserreinigungsanlage Abwasser zwischenspeichern. Dies führt dazu dass viel weniger unbehandeltes Schmutzwasser direkt in den Rhein eingeleitet werden muss. Bei Havarien kann zudem Abwasser das gefährliche Stoffe enthält separat aufgefangen und behandelt werden.
Seit Mitte der 80er Jahre werden die kommunalen Abwässer aus dem unteren Baselbiet und dem Kanton Basel-Stadt der gemeinsamen Reinigungsanlage ARA Basel zugeleitet. Diese Anlage kann die Reinigungsleistung aber nur dann optimal erbringen, wenn die ihr zugeleitete Abwassermenge ein bestimmtes Maximum nicht übersteigt. Bei starken Niederschlägen muss deshalb heute der Zulauf gedrosselt und das überschüssige Abwasser direkt in den Rhein abgeleitet werden. Dadurch gelangen jährlich beachtliche Schmutzfrachten ungereinigt in das Gewässer.
Bei Unfällen, wie z.B. beim Umstürzen eines Tanklastzuges, können zudem gefährliche Stoffe ungehindert in die Kläranlage gelangen. Diese Stoffe können die biologische Reinigungsstufe der Anlage schädigen, was zu einem längeren Ausfall der Anlage führen kann. Andere Stoffe können von der Anlage nicht abgebaut werden und fliessen unverändert in den Rhein, wo sie Schäden anrichten können.
Mit dem jetzt begonnenen Bau der Anlage werden zwei Ziele erreicht: Bei starken Niederschlägen kann künftig wesentlich mehr unbehandeltes Abwasser zwischengespeichert und dann allmählich in die Kläranlage geleitet und optimal gereinigt werden. Die jährliche Menge des ungereinigt in den Rhein abgeleiteten Wassers reduziert sich auf einen Zehntel. Im Falle einer Havarie kann darüber hinaus die Zuleitung zur Kläranlage bis zu drei Stunden unterbrochen und das verschmutzte Wasser zwischengespeichert werden. Diese Zeit reicht aus, um wichtige Entscheidungen und Massnahmen zur gefahrlosen Entsorgung der Stoffe einzuleiten.
Der Grosse Rat des Kantons Basel-Stadt und der Landrat des Kantons Basel-Landschaft haben 2005 die erforderlichen Kredite bewilligt. Letztes Jahr konnten die Planungs- und Projektierungsarbeiten abgeschlossen werden, sodass nun am 8. Februar 2007 der Spatenstich erfolgen kann. Das Becken mit ca. 10'000 m3 Stauvolumen und umfangreichen maschinentechnischen Ausrüstungen entsteht unmittelbar vor der Abwasserreinigungsanlage. Es wird zur Optimierung des Betriebs und zur Minimierung der Kosten eng in die Steuerung der Abwasserreinigungsanlage eingebunden.
Bauherrin und Betreiberin des Beckens ist die ProRheno AG. Die Kosten für Planung, Projektierung und Bau des Mischwasser- und Havarierückhaltebeckens belaufen sich auf rund 11.5 Mio CHF (Bauwerk + Grundstück). Die Kosten werden verursachergemäss zwischen den beiden Kantonen verteilt: Der Kanton Basel-Stadt trägt 86.5%, der Kanton Basel-Landschaft 13.5%. Die Inbetriebnahme des Mischwasser- und Havarierückhaltebeckens ist auf Ende 2007 geplant.
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