Nordtangente-Bilanz: Mehr Lebensqualität in Basel-Nord
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Mit dem Bau der Nordtangente ist im September 1994 begonnen worden. Die Abschlussarbeiten unter anderem für die Umgestaltung der Voltamatte erfolgen bis zum Jahre 2011. Die meisten Arbeiten können aber noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Mit der Inbetriebnahme der gesamten Nordtangente konnten die Hauptverkehrsachsen auf der Lokalstrassenebene markant vom Verkehr entlastet werden – im Umfang zwischen 49 und 76 Prozent. Auch die Stickstoffdioxyd-Belastung und der Lärmpegel sind in entscheidendem Masse reduziert und die Grünbereiche und die Zahl der Bäume mit einem Plus von über 370 Bäumen verbessert worden.
Weniger Verkehr, weniger Lärm, bessere Luft, mehr und aufgewertete Grünflächen, mehr Bäume in neu gestalteten Strassen mit mehr Raum für Velo- und Fussgängerverkehr: Das sind Erfolgsfaktoren für die zukunftsgerichtete Entwicklung von Basel-Nord. Nachdem nun der grösste Teil des Bauwerks Nordtangente mit der Eröffnung des Tunnel Luzernerring Mitte 2008 fertiggestellt ist und sich die Nordtangente seither in Vollbetrieb befindet, konzentrierte sich die heutige Anwohnerorientierung der Nordtangente auf die Erreichung der bereits zu Beginn der Planung gesetzten Ziele.
Das Verkehrsaufkommen auf der Lokalstrassenebene, längs der Nordtangente, hat sich im Laufe der letzten zehn Jahre dank der Entlastung durch die Stadtautobahn massiv reduziert. Verkehrten 1998 auf der Lokalstrassenebene in der Horburgstrasse täglich noch 11'000 Fahrzeuge in eine Richtung, waren es 2008 noch deren rund 6'500, was noch rund 59 Prozent des früheren Volumens entspricht. In der Mauerstrasse ist der Verkehr in der gleichen Zeitspanne von 11'600 auf 7'200 Fahrzeuge zurückgegangen (62 Prozent), auf der Dreirosenbrücke von fast 30'000 auf 7'200 Fahrzeuge (noch 24 Prozent). In der Voltastrasse bleiben von den 19'400 Fahrzeugen pro Tag heute noch 6'100 (31 Prozent), und in der Flughafenstrasse haben sich die 23'000 Fahrzeuge täglich auf 12'500 (54 Prozent), also auf etwas über der Hälfte, reduziert. Die Verkehrsentlastung auf der Lokalstrassenebene, in den Quar¬tieren, die durch die Eröffnung der Nordtangente-Autobahn möglich wurde, ist somit beträchtlich, entspricht aber den Erwartungen.
Eine wesentliche Verbesserung ist auch bei der Luftqualität zu verzeichnen. Die Grenzwerte bei der Stickstoffdioxyd-Belastung können heute praktisch überall eingehalten werden. Im Horburgquartier konnte bereits seit der Eröffnung des dortigen Autobahnabschnitts im Jahre 2000 eine Reduktion der Stickstoffdioxyd-Belastung um fünf bis acht Mikrogramm/m3 verzeichnet werden, die Belastung liegt also neu im Bereich des Grenzwertes. Beachtlich auch die Verbesserung bei der Voltastrasse ab 2007, wo die Stickstoffdioxyd-Belastung um 15 Mikrogramm/m3 abnahm. Dennoch ist dort der Grenzwert noch nicht eingehalten. An der Kreuzung Flughafenstrasse/Luzernerring hat die Stickstoffdioxyd-Belastung um sechs Mikorgramm/m3 abgenommen und liegt nun im Bereich des Grenzwertes. Die zusätzlichen Verbesserungen, welche mit der Eröffnung des Luzernerrings Mitte 2008 zu erwarten sind, konnten in diesen Messungen noch nicht berücksichtigt werden, weshalb sie in diesem Jahr wiederholt werden, ebenso zur Kontrolle im Jahre 2012.
Auch beim Lärmpegel sind sehr deutliche Reduktionen festzustellen. Die Werte liegen nachts überall unter den Alarmwerten, und auch die deutlich tieferen Immissionsgrenzwerte werden kaum noch überschritten. Im grössten Teil des Nordtangente-Perimeters ist der Lärmpegel um zwischen ein und fünf Dezibel gesunken. Es gibt nur noch einen Ort zu verzeichnen, an welchem derzeit der Alarmwert tagsüber überschritten ist: An der Kreuzung Hüningerstrasse/Elsässerstrasse, welche zurzeit noch stark von Lastwagen befahren wird. Dies soll sich aber mit der abschliessenden Umgestaltung ändern, wenn die Lysbüchelstrasse das Industrieareal St. Johann direkt von der Schlachthofstrasse her erschliessen und die Wohnquartiere, insbesondere die Elsässer- und die Voltastrasse, vom Schwerverkehr entlasten wird.
Bei den Grünflächen und den Bäumen kann aufgrund des Nordtangente-Baus ebenfalls ein Plus verzeichnet werden: Die Grünflächen wurden von ursprünglich 76'000 Quadratmeter auf rund 79'000 Quadratmeter vergrössert. Für die Nordtangente mussten 569 Bäume gefällt werden. Im Gegenzug wurden aber 940 neue gepflanzt. Damit gibt es heute 370 Bäume mehr als früher. Dies an verschiedenen Orten, zum Beispiel längs der Horburg- und der Voltastrasse (Baumalleen).
Bis Ende des vergangenen Jahres sind die Arbeiten an der Flughafenstrasse und am Kreisel Flughafenstrasse abgeschlossen worden. Die Arbeiten am Vogesenplatz, dem neuen Platz vor dem Bahnhof St. Johann mit Veloparking, laufen auf Hochtouren. Bereits seit 14. Dezember 2008 verkehrt das Tram über den Vogesenplatz und durch die Voltastrasse, also nicht mehr durch die Gasstrasse. Der Vogesenplatz wird im Oktober dieses Jahres fertiggestellt sein, zusammen mit der Überbauung Zentrum gegenüber dem Bahnhof St. Johann. Der Lothringerplatz wird zu diesem Zeitpunkt auch umgestaltet sein. Mit der Einführung des Halbstunden-Taktes der S-Bahn, die im Jahre 2011 geplant ist, wird der Bahnhof St. Johann mit dem Vogesenplatz in Zukunft zu einer wichtigen Verkehrsdrehscheibe werden.
Die Bauarbeiten am Voltaplatz, in der Elsässerstrasse und auf dem Vogesenplatz laufen derzeit auf Hochtouren. Diesen Monat begannen auch die Rückbau- und Umgestaltungsarbeiten in der Gasstrasse, wobei der Gleisabbruch bereits erfolgt ist. Sämtliche Arbeiten sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Auch die Eröffnung der privaten Gross¬überbauung Volta-West wird noch 2009 erfolgen. Einzig die Umgestaltung der Voltamatte wird, da zuerst der Voltaplatz fertiggestellt werden muss, erst im Jahre 2011 abgeschlossen werden können. Die private Überbauung Volta Mitte wird 2010 bezugsbereit sein.
Es ist davon auszugehen, dass das Referendum gegen den Grossratsbeschluss für die Umgestaltung des Luzernerrings und des Wasgenrings im Abschnitt Flughafenstrasse bis Allschwilerstrasse zustande kommt; deshalb ist der Zeitpunkt des Baubeginns offen.
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