Abwasserkanal Leimgrubenweg/ Walkeweg: Sanierung für 12'000 Einwohner
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Die Stadtentwässerung Basel saniert seit Mitte dieses Jahres in einem speziellen Verfahren den Abwasserkanal im Leimgruben- und Walkeweg. Dies auf einer Länge von einem Kilometer. Der Abwasserkanal bildet die Hauptachse für die Entwässerung von grossen Teilen des Bruderholzes, des Dreispitz-Areals und Teilen von St. Alban. Die Abwässer von rund 12'000 Einwohnerinnen und Einwohnern fliessen durch diesen Kanal.
Der Abwasserkanal, ein begehbarer Betonkanal, wurde in den Jahren 1936 bis 1938 im Rahmen eines Arbeitsbeschaffungsprogramms unterirdisch als Stollen erstellt. Dies in einer Tiefe von rund 18 Metern. Nach einer Lebensdauer von über 70 Jahren dringt durch zahlreiche Risse in der Betonstruktur Grundwasser in den Kanal ein und gefährdet dessen Stabilität. Eine Sanierung wurde dringlich.
Der Abwasserkanal ist für die Stadt Basel von grosser Bedeutung. Dazu ein paar Zahlen: Rund zehn Prozent der Gesamtfläche der Stadt Basel von insgesamt rund 23 Quadratkilometern ist an den Abwasserkanal angeschlossen. Er transportiert die Abwässer von rund 12'000 Einwohnerinnen und Einwohnern zur Abwasserreinigungsanlage. Bei Starkregen fliessen bis zu 15'000 Liter pro Sekunde durch den Kanal, was rund 80 vollen Badewannen pro Sekunde entspricht.
Die Zugänglichkeit zum Abwasserkanal war bisher nur durch drei schmale Einstiegschächte gewährleistet. Diese Schächte entsprechen nicht mehr den heutigen Sicherheitsvorschriften und sind für Sanierungsmassnahmen ungeeignet. Vor diesem Hintergrund wurden anfangs 2011 drei neue Montageschächte mit einem Durchmesser von drei Metern bergmännisch erstellt.
Der alte Abwasserkanal mit einer lichten Höhe von bis zu 2,05 Metern wird nun nach umfassenden Vorbereitungsarbeiten seit Anfang Oktober mit vorfabrizierten, glasfaserverstärkten Kunststoffelementen, von denen ein Element bis zu 500 Kilogramm wiegt, ausgekleidet. Diese vollflächige Abdichtung erforderte im Vorfeld eine millimetergenaue Laservermessung des Kanalprofils.
Eine besondere Schwierigkeit bei diesem Projekt stellt das Trockenlegen des Kanals dar, damit die Sanierungsarbeiten überhaupt durchgeführt werden können. Dreizehn Pumpen fördern das Abwasser bei trockener Witterung über provisorische Leitungen bis zum Parkhaus St. Jakob. Hier wird es, unterhalb des Sanierungsabschnitts, wieder in den Kanal eingeleitet. Leichte Niederschläge werden von Niveaumessungen im Kanal und von Regenmessgeräten registriert. Im Normalbetrieb fördern allein die beiden grössten Pumpen gemeinsam bis zu 500 Liter Abwasser in der Sekunde.
Die Niveaumessungen schalten bei Bedarf weitere sieben Pumpen ein. Erst bei Erreichen einer definierten Regenmenge wird über die Regenmessgeräte ein Alarm an den Sicherheitsmann vor Ort übermittelt. Dieser sorgt dafür, dass die Arbeiter den Kanal sofort über die Montageschächte verlassen und der Kanal geflutet werden kann. Der Schutz der Arbeiter hat oberste Priorität.
Anfang Oktober kam es im Bereich der Liegenschaften Walkeweg zu Geruchsbelästigun¬gen. Diese konnten in der Zwischenzeit durch Anpassungen der Wasserhaltung stark reduziert werden.
Die mit den Vorbereitungsarbeiten insgesamt rund dreizehnmonatigen Sanierungsarbeiten dauern bis Anfang 2012 und sollen die Gebrauchstauglichkeit des Kanals bis ins Jahr 2060 gewährleisten. Die Baukosten betragen CHF 7.4 Mio.
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