Ergebnisse des Naturinventars: Basel vereint Stadt und Natur
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Das neue Naturinventar dokumentiert das breite Spektrum von Fauna und Flora im Kanton Basel-Stadt. Erfasst wurden 624 Naturobjekte von lokaler, kantonaler und nationaler Bedeutung.
Das Naturinventar listet 624 schützenswerte Naturobjekte im gesamten Kantonsgebiet auf und beschreibt sie. Naturobjekte sind Standorte, welche für unsere Gesellschaft als besonders wertvoll eingestuft werden und damit von lokaler, kantonaler oder nationaler Bedeutung sind. Hierfür wurden, basierend auf der Naturschutzgesetzgebung des Bundes und des Kantons, die Vorkommen der Arten erfasst. Bearbeitet wurden Pflanzen, Flechten, Heuschrecken, Libellen, Tagfalter, Mollusken, Amphibien, Reptilien und Fledermäuse. Es wurden jene Arten ins Zentrum der Beurteilung gerückt, die von den offiziellen Roten Listen als gefährdet ausgewiesen sind. Hohe Schutzwürdigkeit kommt damit jenen Flächen zu, die vielen gefährdeten Arten Lebensraum bieten.
Die 37 Quadratkilometer unseres Stadtkantons vereinen drei Naturlandschaften - die Flusstäler von Rhein, Birs und Wiese, die Ausläufer des Sundgaus auf dem Bruderholz und den Westabfall des Dinkelbergs in Riehen und Bettingen. Diese landschaftliche Vielfalt ermöglicht im Kanton ein breites Spektrum an Fauna und Flora. Manche Arten erreichen in Basel gerade noch Schweizer Boden, andere, die in warmen Gegenden weiter verbreitet sind, bilden hier immerhin Bestände von landesweit bedeutender Grösse. So zeigt sich die Gottesanbeterin (Mantis religiosa) im Sommer häufig in den Gleisfeldern der Bahnen und in den Häfen. Die Feld-Quecke (Elymus campestris), ein auffälliges Gras der grossen Stromtäler, wächst an der Rheinhalde längs der Grenzacherstrasse und an der Wiese in Kleinhüningen.
Besonderes Merkmal des urbanen Raums ist das ruderale Element. Es ist wandelbar, anpassungsfähig und regeneriert sich leicht, wenn ihm der nötige Platz dazu belassen wird. Die grösste Bedeutung erlangen die Basler Ruderalflächen im Bereich der Bahn- und Hafenanlagen. 47 Standorte oder 21% wurden als kantonal bedeutend klassiert. Das grosse zusammenhängende Areal nördlich der Wiese belegt den Spitzenplatz. Die derzeit wenig genutzten Flächen zeichnen sich durch ausserordentliche Artenvielfalt und eine erhebliche Zahl gefährdeter Arten aus.
Eher lokale Attraktionen sind Überbleibsel der früheren Kulturlandschaft, die in der Stadt nicht mehr unbedingt vermutet werden. So wuchs etwa die Frühlings-Primel (Primula veris) in der Wiese des Gellertguts innerhalb der letzten zwanzig Jahre aus geringen Resten auf mehrere hundert Stöcke an.
Als wissenschaftliches Gutachten kommt dem nun vorliegenden Naturinventar nicht unmittelbare Rechtskraft zu. Es stellt aber kantonalen und kommunalen Stellen sowie privaten Planern wichtige Daten und Informationen bereit. Das Inventar ist für alle Interessierten einsehbar und zeigt nachvollziehbar auf, welche Standorte besonders wertvoll sind. Für die Naturschutzarbeit im Kanton bildet es eine wichtige Grundlage.
Hinweise
Das Naturinventar ist im Internet unter www.stadtplan.bs.ch einsehbar. Die Beschreibung von Naturobjekten ist einsehbar, indem ein Objekt auf dem Stadtplan angeklickt wird (Zoomfunktion benutzen). In der Navigationsleiste rechts ist das Naturinventar unter „Thema“ unter dem Kapitel „Natur, Wasser, Geologie“ aufgeführt.
Weitere Auskünfte
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