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Wie aus einem Altstadthaus ein attraktives Wohnhaus wurde – erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Denkmalpflege, Architekt und Bauherrschaft

Medienmitteilung

Bau- und Verkehrsdepartement

Wer das Altstadthaus in der St. Johanns-Vorstadt 28 betritt, dem fallen die grossen hellen Räume, die schönen Ausblicke auf den Rhein und die moderne Infrastruktur sofort ins Auge. Das Haus mit attraktivem historischem Ambiente war zuvor vom Kanton an Private verkauft worden, die es von Vischer AG Architekten + Planer umbauen und restaurieren liessen. Der behutsame Umgang mit der historischen Bausubstanz basierte auf enger Zusammenarbeit mit der Kantonalen Denkmalpflege: Diese erforschte die Geschichte des Hauses, erstellte ein Restaurierungskonzept und beriet Bauherrschaft und Architekten während des Umbaus.

Behalten hat das Haus seine alten Bretterböden, die neu entdeckten Fresken an den Wänden, die gotisch anmutende Wendeltreppe aus der Zeit um 1700, die historischen Balkendecken und das barocke Täfer. Gewonnen hat das Haus einen Lift, grössere Raumaufteilungen, neue Küchen- und Sanitäranlagen sowie einen grossartigen Ausblick auf den Rhein im Dachgeschoss. Kein Zweifel: Das Baudenkmal in der St. Johanns-Vorstadt 28 lässt sich zeitgemäss und attraktiv bewohnen. Dies ist das Resultat einer erfolgreichen Zusammenarbeit von Kantonaler Denkmalpflege, Vischer AG Architekten + Planer und der Bauherrschaft. Gemeinsam wurde am historischen Haus weitergebaut.

Die Denkmalpflege erforschte die Baugeschichte des Hauses und bezeichnete die erhaltenswerten Bau- und Ausstattungsteile. Sie half die jeweils geeigneten Methoden und Techniken für deren Restaurierung und Erhaltung zu finden. Die wertvolle Bausubstanz aus verschiedenen Jahrhunderten sollte möglichst authentisch bewahrt werden. Mit Zustimmung der Denkmalpflege wurden aber auch Zwischenwände und Innenausstattungen von geringerem Wert entfernt, sodass wieder grössere Zimmer entstanden sind und die Raumstruktur des Hauses eine Klärung fand. Die bestehenden historischen Fenster wurden mit Isolationsglas und Dichtungen verbessert, die rheinseitigen Holzlauben innen isoliert, sodass nach aussen die altertümliche Brettverschalung weiterhin das Erscheinungsbild des Gebäudes prägt. Der Dachstuhl wurde restauriert und isoliert. Alte handgestrichene Biberschwanz-Ziegel wurden wiederverwendet. Die Arbeiten wurden mit einem Beitrag der Denkmalsubventionskommission unterstützt.

Im Erdgeschoss entdeckte die Kantonale Denkmalpflege eine Wandmalerei mit einem Hirsch, der von Hunden gejagt wird. Diese Malerei wurde mit grosser Wahrscheinlichkeit von Hans Rudolf Obrecht in Auftrag gegeben: Sein Name und sein Wappen wurden mit der Jahrzahl 1560 an der Brandmauer im Erdgeschoss entdeckt. Der Hirsch ist sein Wappentier. Er hatte das Haus von seiner Grossmutter, Anna Surgant, geerbt, die in erster Ehe mit einem Obrecht und in zweiter Ehe mit dem Glasmaler Anton Glaser verheiratet war. Anton Glaser war der Meister der berühmten Standesscheiben im Beratungszimmer des Kleinen Rates (heute Regierungsrat) im Basler Rathaus. Dank der sorgfältigen Restaurierung sind die Wandbilder heute ein Teil der Geschichte des Hauses, mit der die heutige Bewohnerschaft in ihrem Alltag leben.

Mit dem aktuellen Umbau ist die heutige Eigentümerschaft mit dem Haus so verfahren wie Generationen vor ihnen: Das Haus wurde von Familie zu Familie weitergegeben, von ihnen gepflegt, und es wurde daran weitergebaut. Damit ist ein Baudenkmal entstanden, das auch künftigen Generationen von den alten historischen Traditionen der Stadt Basel erzählen wird.

Weitere Auskünfte

Daniel Schneller, Kantonaler Denkmalpfleger, 061 267 66 29Der Bauherr wünscht nicht erwähnt zu werden.

Bau- und Verkehrsdepartement

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