Buchsbaumzünsler: Befallsniveau in Basel relativ tief
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Die Raupen des Buchsbaumzünslers richten seit Jahren Schäden an Buchspflanzen an. Die Stadtgärtnerei erwartet, dass in den kommenden Tagen eine neue Raupengeneration schlüpft und bereitet sich entsprechend vor. Allerdings stellt sie fest, dass bei einer fachgerechten Bekämpfung der ersten Generation die zweite Generation schwächer ausfällt. Seit zwei Jahren hat sich das Befallsniveau in Basel auf einem für die Schweiz tiefen Stand eingependelt.
Erfahrungsgemäss schlüpft in den kommenden Tagen eine neue Raupengeneration des Buchsbaumzünslers. Die Stadtgärtnerei ist vorbereitet und wird prompt reagieren, sobald sie Jungraupen sichtet und erste Frassschäden feststellt. Sie ist gewappnet mit einem in der Schweiz zugelassenen Pflanzenschutzmittel auf biologischer Basis, das bei den unerwünschten Raupen eine Darmerkrankung herbeiführen und ihnen den Appetit auf Buchsblätter verderben wird. Die Wirkung des Pflanzenschutzmittels ist äusserst selektiv und somit für andere Insekten wie Bienen und Falter unbedenklich. Eine fachgerechte lokale Anwendung bei Buchspflanzen trifft somit vornehmlich den Buchsbaumzünsler.
Diese Vorgehensweise hat sich in den vergangenen Jahren bestens bewährt: Mit Lichtfallen in der Nähe von Buchsbäumen auf dem Friedhof am Hörli überwacht die Stadtgärtnerei laufend das Befallsniveau. Seit zwei Jahren hat es sich auf einem für die Schweiz tiefen Stand eingependelt. Während in vergangenen Jahren hunderte von Faltern in den Fallen gezählt wurden, registrierte die Stadtgärtnerei in diesem Jahr bis Mitte Juli lediglich 15 Schädlinge. Aufgrund der gefangenen Tiere kann sie abschätzen, wann ungefähr die nächste Eiablage erfolgen und wann die nächste Raupengeneration schlüpfen wird. Dieses Wissen wiederum hilft ihr, Frassschäden schnell zu entdecken und die Buchspflanzen zu behandeln, wenn die Raupen noch klein sind. Je nach Aufkommen der jungen Raupen verzichtet sie auch ganz auf eine Behandlung. Aus ökologischen und ökonomischen Gründen schützt die Stadtgärtnerei bewusst nicht alle Buchspflanzen in Basel, sondern beschränkt sich auf die besonders wertvollen. An weniger bedeutenden Buchsstandorten wird das Risiko bewusst eingegangen, Buchspflanzen zu verlieren. Diese werden dann durch andere Pflanzengattungen ersetzt.
Privatpersonen empfiehlt die Stadtgärtnerei, regelmässig Kontrollen durchzuführen und bei einem Raupenbefall möglichst schnell zu handeln. Bei kleinen Pflanzen bzw. bei Einzelpflanzen können die Raupen von Hand abgelesen oder die befallenen Pflanzenteile herausgeschnitten werden. Auch das Abklopfen mit einem Stock oder die Behandlung mit einem Wasserstrahl kann den Raupenbefall reduzieren. Ein grosses Fliess am Boden fängt die herunterfallenden Raupen auf und erlaubt eine einfache Entsorgung über die Kehrrichtabfuhr. Sind grosse Buchsbäume befallen, empfiehlt die Stadtgärtnerei Fachpersonen beizuziehen – beispielsweise ein Gärtner oder eine Gärtnerin – und die Buchsbäume biologisch behandeln zu lassen. Sie warnt von Produkten, die die Bienen und die Umwelt belasten.
Der Buchsbaumzünsler – wissenschaftlich Diaphania perspectalis - ist im Raum Basel erstmals im Jahr 2007 aufgetreten. Seither hat er sich stark in der Schweiz und in Europa ausgebreitet. Die Raupen sind zunächst nur wenige Millimeter gross und im dichten Buchs meist nur schwer zu erkennen. Durch den starken Frass wachsen sie jedoch schnell heran und können bis zu 5 cm lang werden. Ein Signal sind die grünen oder hellen Kotkrümeln, die auf den Buchspflanzen, in Gespinsten oder auf dem Boden liegen. Häufig wird die Belaubung der Buchsbäume von unten her leicht schütter. Bei starkem Befall fressen die Raupen im Laufe ihrer Entwicklung die Pflanzen völlig kahl. Die Buchspflanzen können teilweise zwar wieder austreiben, eine starke Schwächung der Pflanze und der ästhetische Schaden jedoch bleiben.
Hinweise
Merkblatt „Der Buchsbaumzünsler“ unter www.stadtgaertnerei.bs.ch/oekologische-verantwortung/schaedlinge-krankheiten/buchsbaumzuensler.html
Weitere Auskünfte
Bau- und Verkehrsdepartement
Öffnungszeiten
Mo - Fr 8.00 - 12.15 Uhr / 13.15 - 17.00 Uhr