Fazit nach 1. Jahr: Verkehrskonzept Innenstadt bewährt sich weitgehend
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Mehr Platz zum Flanieren, bessere Anbindung für Velofahrende, attraktiver Strassenraum -- Ein Jahr nach Einführung des Verkehrskonzepts Innenstadt greifen die gewünschten Verbesserungen für Fussgänger, Velofahrende, Ladengeschäfte und Gastronomie. Das Konzept hat Raum für neue Nutzungen und Gestaltungen geschaffen. Das Verkehrsgeschehen entwickelt sich grundsätzlich im Rahmen der Erwartungen. Die Übertretungsquote der Velofahrer ist aber nach wie vor hoch.
Ein Jahr nachdem das Verkehrskonzept Innenstadt eingeführt wurde, greifen die von Regierungsrat und Grossen Rat gewünschten Verbesserungen für Fussgänger, Velofahrende, Ladengeschäfte und Gastronomie: Fussgängerinnen und Fussgänger finden mehr Platz zum Flanieren. Dank zusätzlicher Veloverbindungen, etwa durch die Eisengasse, ist die Innenstadt zudem für Velofahrende einfacher zu erreichen. Dies erhöht die Attraktivität der Innenstadt, was den Ladengeschäften zugutekommt. Auch die Boulevardgastronomie nutzt bereits die neuen Freiflächen und trägt so zu einer höheren Attraktivität für Besucher bei, wie die Rheingasse als «Adväntsgass im Glaibasel» zurzeit anschaulich vor Augen führt.
Die neue Qualität der Basler Innenstadt wird mit gestalterischen Massnahmen verstärkt. Die Gerbergasse, das Gerbergässlein und die Grünpfahlgasse zeigen sich bereits im neuen Kleid aus Alpnacher Quarzsandstein und geschliffenen Kieselwacken. In den nächsten fünf Jahren sollen gemäss dem Gestaltungskonzept Innenstadt unter anderem die Greifengasse, die Freie Strasse und die Rheingasse im Zuge der ohnehin nötigen Sanierungen von Leitungen und Strassenbelag umgestaltet werden. Für den Rümelinsplatz und den Claraplatz werden Wettbewerbe unter Einbezug von Interessensvertretern neue Gestaltungsmöglichkeiten aufzeigen.
Die Anwohnerinnen und Anwohner sind mit dem markanten Rückgang des Autoverkehrs in der Innenstadt weitgehend zufrieden. Auch die meisten Anliegen der Gewerbetreibenden konnten nach intensivem Austausch in der Begleitgruppe zufriedenstellend erfüllt werden. Hier wurde mit kleinen Verordnungsanpassungen viel erreicht.
Erste vergleichende Erhebungen zeigen, dass bis zu einem Viertel mehr Fussgänger durch die Freie Strasse gehen, während der Veloverkehr vor allem in der Rheingasse, auch bedingt durch die Einführung des Velogegenverkehrs, deutlich zugenommen hat. Dies entlastet das Kleinbasler Rheinufer und schafft dort mehr Raum für entspanntes Flanieren. Ebenfalls mehr Velofahrende nutzen die Hammerstrasse, die seit einem Jahr auf voller Länge im Velogegenverkehr befahren werden kann. Vom Autoverkehr nahezu befreit sind die Mittlere Brücke sowie die Rheingasse.
2015 hat die Motorfahrzeugkontrolle insgesamt rund 10‘000 Zufahrtsbewilligungen in die Kernzone der Basler Innenstadt ausgestellt. Diese unterteilen sich in rund 8‘250 Kurz- und 1‘750 Dauerbewilligungen. Über 1‘100 der Dauerbewilligungen sind auf Anwohnerinnen und Anwohnern ausgestellt. Darüber hinaus haben Gehbehinderte, Mitarbeitende von Hauspflegediensten, Sicherheitsdienstleister, Marktfahrer und Zubringer von verderblichen Waren Dauerbewilligungen bezogen. Durchschnittlich haben rund 2‘000 Fahrzeuge pro Tag berechtigten Zugang zur Kernzone der Basler Innenstadt. Dies bewegt sich im Rahmen der Erwartungen.
Das Verkehrsgeschehen in der Kernzone der Innenstadt hat sich weitgehend eingespielt: Koordinierte Verkehrskontrollen der Kantonspolizei Basel-Stadt im Oktober zeigten, dass im Vergleich zur letzten Aktion im Juli dieses Jahres die Verkehrsregeln besser eingehalten werden. Über 12 Tage wurden insgesamt 662 Fahrzeuge, davon 316 Velos, kontrolliert. Nur noch 14 Prozent der kontrollierten Auto- und Motorradfahrer fuhren unberechtigt in die Kernzone. Aber rund die Hälfte der in der Kernzone kontrollierten Velofahrenden verhielten sich nicht korrekt, insbesondere in die Freie Strasse und am Spalenberg. An zentralen Stellen werden Velofahrer deshalb mit zusätzlichen Bodenmarkierungen und Signalen darauf aufmerksam gemacht, in welchen Bereichen sie fahren dürfen und wo sie ihr Velo schieben müssen. Die Begegnungszonen der Innenstadt werden ebenfalls mit Bodenmarkierungen versehen, die auf die Tempobegrenzung von 20 km/h aufmerksam machen. Auch bleibt die Kontrolldichte der Kantonspolizei hoch.
Anfang Januar 2016 startet auf Höhe der Rosshofgasse am Spalenberg ein einjähriger Pilotversuch mit Pollern, der dort die Zufahrt in die Kernzone regelt. Die Anwohnerinnen und Anwohner und weitere Berechtigte können mittels QR-Code auf ihrer Zufahrtsbewilligung die Poller einfach senken und erhalten so Zufahrt. Hotelgäste des Teufelhofs setzen sich mit der Sprechfunktion an der Bediensäule der Polleranlage mit ihrem Hotel in Verbindung, das ihnen die Zufahrt öffnen kann. Die Rettungsdienste bedienen die Poller mittels Funk oder eines Schlüssels. Aufgrund der Erfahrungen aus dem Pilotversuch wird der Grosse Rat über die Einführung eines Pollersystems in der Basler Innenstadt entscheiden.
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