Gemeinsame Resolution: Fünf Grenzkantone fordern vom Bund raschen Ausbau des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Der Bundesrat soll den Ausbau der Bahninfrastruktur zügig vorantreiben. Das fordern die Kantone Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Genf, Tessin und Wallis. Die Zeit zum Handeln sei jetzt, heisst es in ihrer gemeinsamen Resolution.

Die fünf Grenzkantone wenden sich mit einer gemeinsamen Resolution an den Bundesrat. Sie fordern konkrete Massnahmen für den raschen Ausbau des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs im Sinne einer konsequenten Umsetzung der Perspektive BAHN 2050. Damit setzen sie ein klares politisches Zeichen: Die Weiterentwicklung des Bahnangebots und der dazu nötige Infrastrukturausbau sind kein regionales Anliegen, sondern ein Vorhaben von nationaler Bedeutung.
Vorhaben von nationaler Relevanz
Die Kantone betonen ihre gemeinsame Verantwortung und treten geeint für ein modernes, zukunftsfähiges Bahnangebot ein, das den Bedürfnissen von Bevölkerung und Wirtschaft sowie der Umwelt gerecht wird – mit nationaler Wirkung. Konkret fordern sie:
- Ausbau des schienengebundenen Regionalverkehrs in Grenzräumen zur besseren Vernetzung innerhalb der grenzüberschreitenden Agglomerationen.
- Stärkung der bedeutenden Portale und Achsen des Schienengüterverkehrs, insbesondere in den Regionen Basel, Genf, Wallis und Tessin.
- Langfristige und nachhaltige Sicherung einer ausreichenden Bahninfrastrukturfinanzierung mittels Bahninfrastrukturfonds (BIF).
- Fokussierung und Priorisierung optimaler Verkehrsangebote in den strategisch wichtigen Bahnknoten Basel, Genf, Tessin und Wallis.
Stimmen aus den Regionen bekräftigen Notwendigkeit des Bahnausbaus
«Unsere trinationale Region wächst – wirtschaftlich wie demografisch. Doch der öffentliche Verkehr hält nicht Schritt. Vor allem grenzüberschreitend hinkt das Angebot hinterher. Wer am starken Standort Basel festhalten will, muss jetzt investieren: in Verbindungen, Takt und Infrastruktur», sagt Isaac Reber, Regierungspräsident Kanton Basel-Landschaft.
«Basel ist der einzige Bahnknoten der Schweiz mit direkten Verbindungen in drei Länder – und für Regional-, Fern- und Güterverkehr von zentraler Bedeutung. Seine Stärkung ist keine regionale Forderung, sondern eine nationale Notwendigkeit im Sinne der sicheren Landesversorgung und der guten Erreichbarkeit der Schweiz. Wer die Perspektive BAHN 2050 ernst nimmt, muss Basel jetzt als internationales Drehkreuz priorisieren», sagt Esther Keller, Regierungsrätin Kanton Basel-Stadt.
«Eine stark wachsende Grenzregion wie Genf kann sich einen unzureichenden öffentlichen Verkehr nicht leisten. Wenn wir uns weiter entwickeln wollen – wirtschaftlich, sozial und ökologisch – muss auch das ÖV-Angebot mitwachsen: flächendeckend, zuverlässig und grenzüberschreitend. Alles andere wäre ein Rückschritt», sagt Pierre Maudet, Staatsrat Kanton Genf.
«Als Grenzregion und Transitkorridor auf der Achse Basel/Zürich-Mailand sind wir ein zentrales Bindeglied im europäischen Güterverkehr. Um diesen zu stärken, brauchen wir verlässliche Kapazitäten, moderne Umschlagplätze und eine starke Anbindung an die Metropole Mailand und die Logistikzentren der Po-Ebene. Das Tessin darf nicht zum Nadelöhr werden, sondern muss mit ausreichenden Kapazitäten für den Güterverkehr, den Fern- und den regionalen Personenverkehr ausgestattet werden», sagt Claudio Zali, Staatsrat Kanton Tessin.
«Unser Kanton ist auf leistungsfähige Bahnverbindungen angewiesen – einerseits für unsere Bevölkerung, andererseits aber auch für die wirtschaftliche Entwicklung und den Tourismus. Die Perspektive BAHN 2050 verfehlt ihr Ziel einer schweizweit gleichwertigen Erschliessung, wenn grenzüberschreitende Angebote in unserer Region nicht verbessert werden», sagt Franz Ruppen, Staatsrat Kanton Wallis.
Grenzregionen im Zentrum der schweizerischen Bahnstrategie
Die Resolution der fünf Grenzkantone steht im Einklang mit der bundesrätlichen Perspektive BAHN 2050, die eine Verkehrsverlagerung von der Strasse auf die Schiene anstrebt – insbesondere auf kurzen und mittleren Distanzen, wie sie im grenzüberschreitenden Raum typisch sind. Ein nachfragegerechter Ausbau des internationalen Personen- und Güterverkehrs auf der Schiene ist laut den Kantonen entscheidend für Versorgungssicherheit, wirtschaftlichen Wohlstand und Klimaziele.
Die betroffenen Regionen – Genf, Basel, Tessin und Wallis – spielen dabei eine zentrale Rolle. In der Genferseeregion überqueren täglich rund 210’000 Personen die Grenze, im Tessin 79’000 und in der Nordwestschweiz 77’000 – so viele wie sonst nirgends in der Schweiz. Gleichzeitig liegen diese Kantone an den wichtigsten europäischen Verkehrsachsen: Basel, Wallis und Tessin markieren die Ein- und Ausgänge der beiden grossen Nord-Süd-Korridore über Lötschberg und Gotthard, während Genf als «Südwestportal» für Personen- und Güterströme dient. Die Leistungsfähigkeit dieser Achsen ist nicht nur für den europäischen Schienengüterverkehr von Bedeutung, sondern auch für die Umsetzung des Alpentransit-Verlagerungsziels des Bundes.
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