Interesse am Lehrberuf steigt
MedienmitteilungErziehungsdepartement
Gemeinsame Medienmitteilung des Bildungsraums Nordwestschweiz -- Der Bedarf an neuen Lehrerinnen und Lehrern bleibt hoch, insbesondere auf der Primarstufe. Die Rekrutierungsmassnahmen im Bildungsraum Nordwestschweiz zeigen Wirkung. 260 Personen beginnen im Herbst das Studienprogramm für erfahrene Berufspersonen.
Guter Unterricht benötigt gute Lehrerinnen und Lehrer. Ziel der vier Bildungsraumkantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn ist es, sämtliche Schulklassen mit ausgebildeten Lehrpersonen besetzen zu können. Diesen Mai haben sich doppelt so viele Studierende für die Vorschul-/Primarstufe angemeldet wie vor drei Jahren. Der Studiengang Primarstufe hat nach der markanten Steigerung im letzten Jahr die hohen Anmeldezahlen halten können. Auf der Sekundarstufe I sind die Anmeldungen leicht zurückgegangen.
Spezieller Bedarf an Primarlehrpersonen
Zwei Faktoren spielen eine zentrale Rolle für den nach wie vor hohen Bedarf an neuen Lehrpersonen: einerseits die wieder ansteigenden Schülerzahlen im Kindergarten und in der Primarschule und andererseits die Anpassungen der Schulstruktur. Im Kanton Basel-Stadt wird durch die Umstellung auf sechs Primarschuljahre ein Drittel mehr Primarlehrpersonen benötigt, die Hälfte davon bereits im nächsten Schuljahr. Ein Mangel an Primarlehrpersonen ist jedoch erst auf das Schuljahr 2015/2016 ersichtlich. Die Kantone Aargau und Basel-Landschaft benötigen ab Sommer 2014 respektive 2015 je ein Fünftel mehr Lehrpersonen auf der Primarstufe. Im Bildungsraum werden heute etwas mehr als 60'000 Primarschülerinnen und -schüler unterrichtet. Bereits 2014 werden es über 70'000 sein, was zusätzlich 500 neue Vollzeitstellen bedeutet.
Der Bedarf an Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I geht durch die Strukturanpassun-gen in drei Kantonen zurück. Dieser Effekt wird noch verstärkt, da zunächst auch demografisch die Anzahl um rund 9'000 Sek-I-Schülerinnen und -schüler sinkt. Im Kanton Solothurn bleibt ein Mangel an Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I erkennbar. Sehr viele anstehende Pensionierungen (u.a. durch geplante geänderte Pensionskassenregelungen) verschärfen das Problem.
Studienprogramm für erfahrene Berufspersonen
Mit dem Studienprogramm für erfahrene Berufspersonen (Quereinsteigende) hat der Bildungsraum Nordwestschweiz Pionierarbeit geleistet. Die Aufnahme über ein mehrstufiges Verfahren (Dossierbeurteilung und Assessement) und die Einbindung in die normalen Studiengänge sind ein grosser Gewinn. Die Abbruchquote ist verschwindend gering, obwohl ein grosses Mass an Flexibilität verlangt wird. Bereits während des Studiums steigen die Quereinsteigenden erfolgreich ins neue Berufsleben ein. Rund 50 Prozent starten gleich zu Beginn des Studiums mit Unterrichtstätigkeiten. 12 Prozent konnten bei Studienbeginn keine Stelle finden. Am meisten Quereinsteigende unterrichten im Kanton Aargau, am wenigsten im Kanton Basel-Landschaft. Im Sommer 2013 werden rund 90 Personen des ersten Jahrgangs ihr Studium abschliessen. Die erworbene Lehrberechtigung ist in den vier Bildungsraumkantonen sowie in den Kantonen Zürich und Bern gültig.
Im Herbst 2013 nehmen wieder rund 260 neue Quereinsteigende das Studienprogramm in Angriff. Ab 2014 gelten dann die neu definierten Zulassungsbedingungen der EDK (Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren). Darin ist auch die Ausbildung für erfahrene Berufspersonen ab 30 Jahren geregelt. Das Studienprogramm des Bildungsraums Nordwestschweiz kann somit nahtlos weiter geführt werden.
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