Regionallabor Nord: Sicherheitslabor nimmt Betrieb auf
MedienmitteilungGesundheitsdepartement
Das Kantonale Laboratorium hat einen Sicherheitsstufe-3-Bereich zur Analyse von gefährlichen Mikroorganismen erhalten. Das neue Regionallabor Nord das als regionales Kompetenzzentrum gemeinsam von den Kantonen Aargau Basel-Landschaft Solothurn und Basel-Stadt betrieben und vom Bundeamt für Gesundheit (BAG) sowie vom Bundesamt für Umwelt Wald und Landschaft (BUWAL) finanziell unterstützt wird wurde heute von Regierungsrat Carlo Conti Vorsteher des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt und Vertretern der zuständigen kantonalen Amtsstellen und des BAG und BUWAL vorgestellt.
Mit der Einrichtung eines gemeinsamen Sicherheitslabor der Sicherheitsstufe S3 für die Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Solothurn und Basel-Stadt am Kantonalen Laboratorium Basel-Stadt (KL BS), wird in der Region eine schnell zugängliche und leistungsfähige Analyse von gefährlichen Mikroorganismen möglich und damit ein bedeutender Beitrag zur Stärkung des nationalen Schutzkonzepts geleistet. Da sich der Bund an den Kosten beteiligt hat, konnte der Bau der neuen Einrichtung weitgehend aus Fremdmitteln bestritten werden.
Der Ursprung des gemeinsamen Sicherheitslabors liegt unter anderem bei der sogenannten Milzbrandkrise im Herbst 2001. Damals hat die Anhäufung von Briefen und Paketen, bei welchen der Verdacht bestand, dass sie möglicherweise gefährliche Organismen wie die Milzbrandsporen (Anthrax) enthalten, die Bevölkerung verunsichert. Dank der damals innert Tagen am KL BS entwickelten Analysemethodik liess sich rasch feststellen, dass keiner der aufgetauchten verdächtigen Gegenstände die gefährlichen Sporen enthielt. Die Öffentlichkeit konnte umgehend informiert und beruhigt werden.
Diese Ereignisse, aber auch das Aufkommen von SARS oder der zur Zeit im asiatischen Raum auftretenden Vogelgrippe zeigen, von welch grosser Bedeutung für die Sicherheit der Gesundheit der Bevölkerung eine leistungsfähige Analytik ist. Eine Untersuchung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) hatte nach der sogenannten Milzbrandkrise indes in der Schweiz einen Engpass bei der Analytik derartiger Organismen geortet. Deshalb wurde in der Zwischenzeit ein Konzept entwickelt: Für die Schweiz stellt ein nationales Konzept mit regionalen Sicherheitslabors, welche den daran beteiligten Kantonen eine nahe gelegene Möglichkeit zur Analyse verdächtiger Proben sowie den Zugang zu den nationalen Referenzzentren garantieren, die richtige Lösung dar. Das nationale Labornetzwerk ist letztlich ein Element eines nationalen Schutzkonzeptes gegen "Bioterrorismus und neue biologische Bedrohungen", dessen Eckpunkte von der eidgenössischen Kommission für ABC-Schutz im Auftrag des Bundesrates ausgearbeitet werden.
Das Regionallabor für die "Region Nord" wurde nun am KL BS eingerichtet. Das regionale Sicherheitslabor nutzt bestehende Strukturen und Kompetenzen, vermittelt spezifische Kenntnisse und Beratung, führt die analytische Triage von Proben aller Art aus und erstellt die Primäranalyse der bekanntesten B-Erreger (Mikroorganismen).
Mit zum Entscheid für den Standort Basel-Stadt hatte geführt, dass am hiesigen Kantonalen Laboratorium für die notwendigen Aufwendungen (Infrastruktur, Betrieb) Synergien genutzt werden können. Bedeutende Synergiemöglichkeiten ergaben sich aus der bisherigen und künftigen speziellen Funktion des baselstädtischen Laboratoriums im Rahmen des Vollzuges der eidgenössischen Einschliessungs-Verordnung. Ein Grossteil der Einrichtung des Sicherheitslabors auf Stufe 3 wurde daher vom BUWAL zur Verfügung gestellt. Auch das BAG hat grosszügige finanzielle Starthilfe geleistet.
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