Nationaler Aktionstag Alkoholprobleme zum Thema "Alkohol: Vorsicht Rutschgefahr!"
MedienmitteilungGesundheitsdepartement
Am 20. November 2008 findet der alljährliche Nationale Aktionstag Alkoholprobleme statt diesmal mit dem Thema "Alkohol: Vorsicht Rutschgefahr!" Ziel ist es die Bevölkerung für die speziellen Belastungen mit denen Menschen mit Alkoholproblemen und deren Angehörige leben zu sensibilisieren und die bestehenden Hilfsangebote besser bekannt zu machen.
Wie auf der Rutschbahn
Alkohol wird von vielen Menschen konsumiert und geschätzt. Die grosse Mehrheit der Erwachsenen geht mit Alkohol verantwortungsbewusst um, das heisst, sie trinken entweder überhaupt nicht oder risikoarm und entwickeln keine Alkoholprobleme. Der Alkohol kann aber auch Ursache von Unfällen, Krankheiten und Leid sein. Ab wann hat man ein Alkoholproblem und ab wann ist man alkoholabhängig? Der Übergang von einem genussvollen zu einem problematischen und abhängigen Konsum ist fliessend, das heisst, es gibt keine Grenzen, ab wann der Alkohol für einen Menschen zum Problem werden kann. Viele Betroffene berichten, wie sie in eine Alkoholabhängigkeit gerutscht sind - langsam und häufig unmerklich. Das Gefühl, alles noch im Griff zu haben, bleibt trotz der Krankheit häufig lange bestehen.
Problematischer Alkoholkonsum
Die Grenze zwischen genussvollem, risikoarmem und problematischem Konsum ist nicht für alle Menschen gleich. Das Alter, das Geschlecht, die individuelle Gesundheit oder das Umfeld, in dem getrunken wird, spielen eine Rolle. Das Alkoholtrinken folgt oft einer bestimmten Gewohnheit und verfestigt sich erst mit der Zeit.
Drei Konsummuster sind problematisch:
• Chronisch zu hoher Alkoholkonsum
• Episodisch zu hoher Alkoholkonsum (Rauschtrinken)sowie
• Situationsunangepasster Alkoholkonsum, wie z.B. im Strassenverkehr, oder am Arbeitsplatz
Eine Alkoholabhängigkeit wird nicht allein über die Menge definiert. Sie ist eine Krankheit, die anhand international geltender Kriterien diagnostiziert wird. Schätzungen gehen davon aus, dass rund 300’000 Menschen in der Schweiz alkoholabhängig sind und über 930’000 Personen episodisch zu viel Alkohol trinken.
Risikoarmer Konsum
Risikoarm mit Alkohol umgehen, ohne der Gesundheit oder dem Umfeld zu schaden bedeutet für gesunde erwachsene Männer, maximal 2 Gläser pro Tag zu trinken. Das können 2 dl Wein sein, zwei Stangen Bier oder zwei kleine Gläschen Schnaps. Frauen sollten pro Tag höchstens eines dieser Getränke trinken. Diese Trinkmengen sind Anhaltspunkte und dürfen nicht als Norm verstanden werden. Risikoarmer Konsum bedeutet auch: Am Arbeitsplatz, im Strassenverkehr, beim Sport und in der Schwangerschaft auf Alkohol zu verzichten. Kinder bis 16 Jahre sollten keinen Alkohol trinken.
Unterstützung und Information
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Suchtberatungsstellen der Region Basel, (Basel-Stadt, Baselland, Fricktal, Dorneck Thierstein) bieten ein breites Unterstützungsangebot für Betroffene, Angehörige und involvierte Dritte, wie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber und soziale Institutionen. Sie informieren und sensibilisieren am 20. November 2008 mit einem Aktionsstand am Aeschenplatz über die Risiken des problematischen Alkoholkonsums. Mit einem Briefversand an soziale Institutionen, Apotheken sowie Ärztinnen und Ärzte in Basel-Stadt, wird Infomaterial zur Verfügung gestellt und über die Beratungsangebote informiert.
Betroffene Interview- Partner sind bereit, über ihre persönlichen Erfahrungen mit Alkohol zu sprechen. Ein Kontakt kann über die Abteilung Sucht, Ruth Jermann, Tel 061 267 89 00 ruth.jermann@bs.ch erfolgen.
Basel-Stadt handelt
Eine Angebotsüberprüfung und Bedarfsabklärung, welche im vergangenen Jahr von den Gesundheitsdiensten, Abteilung Sucht, durchgeführt wurde, wies aus, dass im Bereich der Substanzabhängigkeiten beim Alkoholmissbrauch Handlungsbedarf besteht. Der Anteil der Menschen mit Alkoholproblemen ist innerhalb der Abhängigkeitserkrankungen nicht nur mit Abstand am Grössten, sondern sorgt auch für die meisten Folgekosten. Das Angebot der Alkoholberatung wird deshalb in Basel-Stadt bei der Abteilung Sucht und beim Blauen Kreuz erweitert, damit entsprechend der gegenwärtigen Nachfrage mehr Menschen eine Beratung angeboten werden kann.
Weitere Auskünfte
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