Leitlinien der Alterspolitik im Kanton Basel-Stadt wurden vom Regierungsrat verabschiedet und sollen in konkreten Projekten umgesetzt werden
MedienmitteilungGesundheitsdepartement
„Basel 55+“ strebt für alle älteren Menschen im Kanton Basel-Stadt ein möglichst lange selbstbestimmtes Leben bei guter Gesundheit an. Das heisst, die älteren Menschen sollen nach ihren individuellen Möglichkeiten und Bedürfnissen in Selbständigkeit leben können. So lautet die Zielsetzung der angepassten „Alterspolitik – Basel 55+“, die vom Regierungsrat verabschiedet wurde. Die Alterspolitik basiert dabei auf den bisherigen Erfahrungen, dem absehbaren demografischen Alterungsprozess und den sich daraus ergebenden Herausforderungen, den Resultaten der „Bevölkerungsbefragung 55+“ sowie einer verwaltungsinternen und -externen Vernehmlassung. Die bisher geltenden Leitlinien wurden dem Bedarf entsprechend angepasst und vom Regierungsrat verabschiedet. Jetzt geht es an die Umsetzung konkreter Massnahmen.
Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt hat die überarbeiteten Leitlinien der „Alterspolitik im Kanton Basel-Stadt – Basel 55+“ verabschiedet. Mit der Bevölkerungsbefragung 55+, der verwaltungsinternen und -externen Vernehmlassung zum Bericht sowie zu den Leitlinien wurde die Datenlage optimiert, Bedarf und Bedürfnisse erfragt und eine breite Abstützung erreicht. Die Leitlinien und darin enthaltene Themenbereiche sind aktualisiert worden. Sie bilden den inhaltlichen Überbau, stecken die Themenfelder ab, wo Handlungsbedarf entstehen könnte, und dienen als Handlungsempfehlungen für allfällig zu planende konkrete Massnahmen sowie für die in die Umsetzung involvierten Partner. Die Strukturen sind geprüft und entsprechen einem Bedarf. Die aufgebaute Trägerschaft ist breit, beinhaltet einen grossen Teil der im Segment tätigen Akteure und gewährleistet ein effizientes Schnittstellenmanagement. Den in Worten gefassten Leitlinien sollen nun konkrete Projekte folgen. Zehn davon sind in Planung oder sollen projektiert werden.
Regierungsrat Carlo Conti, Gesundheitsdepartement Basel-Stadt: „Basel 55+ will seine Anspruchsgruppe nehmen, wie sie ist, sie - wo immer dies gewünscht ist - in Ruhe lassen, und nur dort, wo dies objektiv nicht möglich ist, aktiv werden. Und die Anliegen dieser Anspruchsgruppe sollen immer im Auge behalten werden.“
Da die Weichen für ein gutes „Altern“ schon früh im Leben gestellt werden, werden mit der Alterspolitik des Kantons Basel-Stadt auch Menschen angesprochen, die sich im Übergang vom Erwerbs- ins Rentenalter befinden. Deshalb wird die Bezeichnung Alterspolitik durch die Bezeichnung „Basel 55+“ ersetzt. Dadurch soll einerseits der Individualität des „Alterns“ Rechnung getragen werden. Andererseits sind auch kommende „Alters“generationen in die Planung und Umsetzung einzubeziehen, sowie auch deren Bedürfnisse – gerade bei langfristig wirksamen Massnahmen wie Gesetzesreformen oder Infrastrukturprojekten. Die Hilfe zur Selbsthilfe hat dabei immer den Vorrang vor einer unmittelbaren Aufgabenübernahme durch den Staat selbst. Deshalb gilt für „Basel 55+“ der Grundsatz der Subsidiarität staatlichen Handelns, der Selbstbestimmung und Selbstverantwortung respektiert.
Gleichzeitig soll mit breiteren Strukturen und Prozessen die ältere Generation als eine wesentliche gesellschaftliche Bevölkerungsgruppe in die sie betreffenden Entscheidungsprozesse miteinbezogen werden. Dieser Einbezug erfolgt über ein Antragsrecht, über die Mitwirkung im Beschlussprozess sowie über das Recht auf schriftlich begründete Beschlüsse. Beschlüsse stehen immer unter dem Vorbehalt, dass entsprechende Mittel in den Budgets der jeweils themen- und fachverantwortlichen Departemente eingestellt sind oder durch beteiligte andere Institutionen zur Verfügung gestellt werden.
Regierungsrat Carlo Conti: „Basel 55+ will dorthin, wo die Herausforderungen wohnen. Das kann in einer Gemeinde, in einem Quartier, auf dem ganzen Kantonsgebiet oder in der Region sein.“
Wie schon in der Bevölkerungsbefragung 55+ zeigt sich auch in der externen Vernehmlassung eine deutliche Mehrheit zufrieden mit der „Alters“politik im Kanton Basel-Stadt. Sowohl die Angebote als auch die Infrastruktur werden als bedarfsgerecht hervorgehoben. Betreffend die künftige Gestaltung von Basel 55+ zeigt sich aufgrund der Vernehmlassungsresultate, dass schwergewichtig und übereinstimmend in folgenden fünf Themenbereichen besonderer Handlungsbedarf bestehen wird: Gewünscht wird die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Altersfragen als einheitliche Anlaufstelle; erweitert werden sollen Standorte und Angebote des Projekts „Café Balance“; entwickelt werden sollen integrierte und wohnortnahe Versorgungsmodelle sowie bedarfsgerechte Angebote im Bereich der Palliativmedizin und –pflege; gefördert werden sollen Pflegeberufe generell, der Quer- oder Wiedereinstieg im Speziellen sowie die Unterstützung und Entlastung pflegender Angehöriger; schliesslich soll die Beratung und Unterstützung umzugswilliger älterer Menschen intensiviert werden.
Regierungsrat Carlo Conti: „Basel 55+ will die Kräfte bündeln und Doppelspurigkeiten vermeiden. Wo erfolgreiche Projekte und Angebote bereits existieren, sollen diese nicht konkurrenziert, sondern gestärkt und breit angeboten werden. Wo neue Herausforderungen warten, wollen wir vom Wissen und der Erfahrung von Quartieren, Gemeinden, anderen Städten und Kantonen sowie Partnern und Institutionen profitieren, wie auch diese von uns profitieren sollen.“
Zur Umsetzung der Leitlinien in konkrete Massnahmen ist eine Tagung mit allen involvierten Partnern im Herbst 2013 geplant: Dabei sollen Gemeinde- und Verwaltungsvertretungen mit den Repräsentanten des Vereins 55+ sowie externen Partnern und Institutionen in bestimmten Handlungsfeldern und Themenbereichen konkrete Projekte evaluieren. Falls sich darunter bereits konkretisierte Vorhaben befinden, sollen diese gemeinsam bekannter gemacht werden. Am Schluss der Tagung sollen zu den evaluierten Handlungsfeldern und Themenbereichen konkrete Massnahmen vorliegen, die in breit abgestützten Arbeitsgruppen im Jahre 2014 umgesetzt werden.
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