Wahn oder Wirklichkeit? – Die neue Kampagne des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt möchte uns die Welt von an einer Psychose Erkrankten näher bringen.
MedienmitteilungGesundheitsdepartement
Psychose ist eine der schwerwiegendsten psychischen Erkrankungen überhaupt. Betroffene leiden häufig unter Wahnvorstellungen und Halluzinationen, und sehen, hören, riechen, denken oder spüren Dinge, die nicht der Realität entsprechen. Erkrankte leiden oft doppelt, da sie zusätzlich mit schwerwiegenden Vorurteilen seitens der Gesellschaft zu kämpfen haben. Deshalb startet das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt am 22. September 2014 die Kampagne „Wahn oder Wirklichkeit?“. Das innovative Projekt möchte der Bevölkerung zeigen, wie sich bei beginnender Psychose die Wahrnehmung von Betroffenen verändert und damit die Früherkennung dieser Erkrankung verbessern.
Psychose ist ein Überbegriff für Erkrankungen, bei welchen es bei Betroffenen zu einer Veränderung in der Wahrnehmung und im Denken kommt. Die bekanntesten Formen sind die schizo-phrenen Psychosen. Einer von 200 Menschen leidet im Laufe seines Lebens an dieser Krankheit. Betroffen sind alle sozialen Schichten und beide Geschlechter etwa gleich häufig. Die Krankheit beginnt mehrheitlich schon im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter.
Vorurteile und Mythen belasten Betroffene schwer
Menschen, die an einer Psychose erkranken, haben mit schwerwiegenden Vorurteilen seitens der Gesellschaft zu kämpfen. Diese entstehen vor allem dadurch, dass Betroffene im akuten Stadium der Krankheit manchmal ein befremdlich wirkendes Verhalten zeigen, welches für die Aussenwelt oft unverständlich und angstauslösend ist. Entgegen aller Vorurteile sind an einer Psychose Erkrankte jedoch nicht häufiger gewalttätig als gesunde Menschen. Viele Patientinnen und Patienten können heute geheilt werden, vor allem dann, wenn die Frühzeichen rechtzeitig erkannt werden und die Behandlung möglichst frühzeitig beginnt. Effektive Behandlungsmassnahmen erlauben heute oft eine schnelle Rückkehr in den Beruf und ganz normalen Alltag. Chronifizierungen können weitgehend vermieden werden.
Kampagne macht Symptome einer Psychose bildlich Wissen über Psychose kann dabei helfen, Früherkennung zu fördern und die Betroffenen zu unterstützen. Aus diesem Grund startet das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt die Plakatkampagne „Wahn oder Wirklichkeit? – Für Sie ein Plakat, für Psychose-Erkrankte Realität“. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Gender Research und Früherkennung der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel und der Fachbegleitgruppe des Programmes „Psychische Gesundheit Basel-Stadt“ sind über 30 individuelle, auf die Umgebung angepasste Plakate entstanden. Alle haben zum Ziel, eine Vorstellung davon zu geben, wie sich die Welt eines an einer Psychose Erkrankten anfühlt, wenn die Grenze zwischen Realität und Fiktion langsam verschwimmt. Damit soll das Interesse für alle weiterführenden Informationen (Veranstaltungen, Broschüre und Website) zum Thema Psychose geweckt werden.
Weitere Informationen zur Kampagne, sowie nützliche Informationen und Fakten rund ums Thema Psychose finden Sie auf der Kampagnenseite www.allesgutebasel.ch und der dazugehörigen Facebook-Seite.
Bestellung
Die Broschüre «Wahn oder Wirklichkeit?» kann beim Gesundheitsdepartement Basel-Stadt, Abteilung Prävention, St. Alban-Vorstadt 19, 4052 Basel, telefonisch über 061 267 45 20, oder per Mail abteilung.praevention@bs.ch bestellt werden.
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