Bau- und Raumplanungskommission bejaht Stadion-Aufstockung
MedienmitteilungGrosser Rat
Die Bau- und Raumplanungskommission befürwortet die Erweiterung des Basler Fussballstadions St. Jakob im Hinblick auf die EM 2008. Ergänzend zu den Anträgen des Regierungsrates beantragt sie die Einführung von ÖV-Kombitickets als verbindliche Auflage bei allen Grossveranstaltungen. Im Hinblick auf die Terminvorgaben hat die Kommission das Geschäft mit Priorität behandelt; sie ist in kurzer Zeit zu einem einstimmigen Beschluss gekommen.
Die Bau- und Raumplanungskommission des Grossen Rates (BRK) hat die Ratschläge Nr. 9384 und Nr. 9385 des Regierungsrates behandelt. Sie hat ihre Anträge an den Grossen Rat formuliert und dazu einen ausführlichen Bericht verfasst.
Die BRK befürwortet einstimmig die vom Regierungsrat vorgeschlagene Erweiterung des Fussballstadions St. Jakob Park um rund 10'000 Plätze im Hinblick auf die Fussball-Europameisterschaft 2008. Um den Termin für die EM einhalten zu können, muss im Frühling 2005 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Dies bedingt, dass der Grosse Rat seine Beschlüsse noch im Dezember 2004 fasst. Die BRK hat das Geschäft im Hinblick auf diese Terminvorgaben mit grosser Dringlichkeit behandelt. Obwohl sie die Anträge des Regierungsrates nicht unverändert übernimmt, ist sie in kurzer Zeit zu einem einstimmigen Beschluss gekommen.
Die BRK beantragt, für Grossanlässe die Verwendung von so genannten "ÖV-Kombitickets" verbindlich vorzuschreiben. Das bedeutet, dass alle Billette, die für eine solche Veranstaltung verkauft werden, auch zur Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel berechtigen sollen (Hin- und Rückweg im Gebiet des gesamten Tarifverbundes Nordwestschweiz). Diese Auflage hat zur Folge, dass der Veranstalter eines solchen Anlasses mit den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) eine entsprechende Vereinbarung abschliessen und auf diesem Weg die erforderliche Transportleistung einkaufen muss. Nach den aktuellen Tarifansätzen des Tarifverbundes Nordwestschweiz führt dies zu zusätzlichen Kosten von 60 Rappen pro Veranstaltungsbillett.
Die Kommission befürwortet den Antrag des Regierungsrates, die Stadion-Erweiterung mit einem Beitrag aus Sport-Toto-Geldern von 4,5 Millionen Franken zu subventionieren. Neben dieser Subvention unterstützt der Kanton Basel-Stadt das Fussballstadion bereits dadurch, dass er den Boden zu einem äusserst günstigen Baurechtszins zur Verfügung stellt. Der Kanton Basel-Landschaft wird für die Stadion-Erweiterung ebenfalls eine Subvention von 4,5 Millionen Franken aus Sport-Toto-Geldern gewähren.
Die BRK unterstützt die vorgesehene Neubebauung des birsseitig an das Stadion angrenzenden Areals der Stadion-Garage. Im entsprechenden Bebauungsplan ist der Bau eines neuen, 85 m hohen Hochhauses "St. Jakob-Turm" vorgesehen. Der St. Jakob-Turm ist für Wohn- und Gewerbenutzungen vorgesehen. Er wird als Eingangsmarke in die Stadt vor allem von der Autobahn A2 und von der Eisenbahn aus sichtbar sein, aber auch für den auf der Hauptstrasse von Muttenz her über die Birs kommenden Verkehr. Aus der Nähe besehen findet der Turm im benachbarten mächtigen Stadionbau ein von der Grössenordnung her adäquates Gegengewicht; insgesamt ergänzen sich die beiden Gebäudekomplexe und fügen sich ästhetisch zu einem sinnvollen Ganzen zusammen.
Neben dem St. Jakob-Turm soll das beim Stadion bestehende Einkaufszentrum erweitert werden. Zwischen dem Hochhaus und dem erweiterten Einkaufszentrum wird eine neue Plattform entstehen, wo sich ein grosszügigerer Eingangsbereich für die Stadionbesucher ergeben wird. Unter dieser Plattform wird Platz für TV-Übertragungswagen sein. Die funktionale Verbindung mit dem Stadion erscheint der Bau-und Raumplanungskommission sehr gut gelungen.
Im Zusammenhang mit der Stadion-Erweiterung sind noch Einsprachen der SBB und der Gemeinde Muttenz hängig. Diese sollen einvernehmlich erledigt werden können.