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Vorfälle beim Fussballspiel FC Basel – FC Zürich

Medienmitteilung

Grosser Rat

Erklärung des Grossratspräsidenten zu Beginn der Sitzung vom 17. Mai 2006

"Eigentlich wollte ich heute an dieser Stelle dem FC Basel zum Gewinn der Meisterschaft gratulieren. Dies ist nach dem Ausgang des Spiels vom vergangenen Samstag leider nicht möglich. Ich gratuliere aber dem FC Zürich, der mit Hartnäckigkeit und dem nötigen Quäntchen Glück die Meisterschaft 2005 / 06 buchstäblich in der letzten Minute für sich entschieden hat, von hier aus ganz herzlich zu diesem Titelgewinn.

Die Vorfälle nach dem Spiel haben uns alle sehr bewegt und betroffen gemacht. Sie haben dem Sport in unserem Land, aber insbesondere auch dem Ansehen unserer Stadt und unseres Kantons enorm geschadet. Es ist daher angebracht, hier in der obersten politischen Instanz des Kantons kurz darauf einzugehen. Zuerst bitte ich die Spieler des FC Zürich und die betroffenen Zuschauer sowie weitere Geschädigte um Entschuldigung für das Erlittene.

Im Namen des Grossen Rates des Kantons Basel-Stadt verurteile ich die Ausschreitungen ausdrücklich. Gewalt generell - und insbesondere auch Gewalt am Rand von Sportanlässen in Form von "Hooliganismus" - ist aber nicht nur zu verurteilen; wir alle müssen ihr entschieden entgegentreten. Szenen, wie wir sie am vergangenen Samstag erlebt haben, dürfen sich nicht wiederholen. Dafür muss sich in unserem Kanton auch der Grosse Rat klar einsetzen. Dieses Parlament hat auch eine Verantwortung gegenüber Einwohnerinnen und Einwohnern und gegenüber Gästen dieser Stadt, wozu unter anderen Sportler und Matchbesucher gehören. Alle sollen sich hier wohl und sicher fühlen. Wir müssen personell und finanziell die für diese Sicherheit notwendigen Mittel zur Verfügung stellen.

In der Vergangenheit haben wir versucht, das Problem anzugehen. Wie uns der vergangene Samstag gezeigt hat, wurde es aber bei weitem nicht gelöst. Die Verantwortlichen müssen nun in der Prävention, gepaart mit der leider unvermeidlichen Repression rasch, aber nicht überstürzt vertiefte Massnahmen in die Wege leiten. Beispiele, wie dieses Problem besser in den Griff genommen wird, gibt es andernorts. Wir haben zur Kenntnis genommen, dass die Regierungen von Basel-Stadt und Baselland gestern angekündigt haben, dass sie das Problem der Gewalt am Rand des Fussballfeldes mit einem runden Tisch aller Beteiligten angehen wollen. Bis zum Wiederbeginn der Fussballmeisterschaft sollen Massnahmen eingeleitet sein, die greifen. Namens des Grossen Rates begrüsse ich diesen Schritt.

Die Polizeikorps der Nordwestschweiz haben am vergangenen Samstag erneut einen unangenehmen und für sie persönlich gefährlichen Einsatz leisten müssen. Sie haben, auch wenn leider Gewalttätigkeiten und Übergriffe der Hooligans nicht vermieden werden konnten, Schlimmeres verhindert. Die Taktik der Einsatzleitung ist per Saldo wegen dem Goal in den letzten Sekunden nicht aufgegangen. Dies ist angesichts der immer beschränkten Mittel ein Risiko jedes Einsatzes. Hier möchte ich aber allen im Einsatz stehenden Polizistinnen und Polizisten, den Feuerwehrleuten und der Sanität für ihre Pflichterfüllung und ihren Einsatz ausdrücklich danken."

Weitere Auskünfte

Andreas Burckhardt Grossratspräsident Tel. 061 270 60 71