BRK-Mehrheit will Musical-Theater erhalten und fordert für das Hallenbad einen anderen Standort
MedienmitteilungGrosser Rat
Eine Mehrheit der Bau- und Raumplanungskommission (BRK) des Grossen Rates will das Musical-Theater im Kleinbasel erhalten. Sie stellt der Volksinitiative «Erhalt des Musical Theater Basel» einen Gegenvorschlag gegenüber. Demnach soll die Halle weiterhin für Musicals und Konzerte, aber auch für weitere Nutzungen offenstehen. Für das von der Regierung an dieser Stelle geplante 50-Meter-Hallenbad fordert eine Kommissionsmehrheit einen anderen Standort, anerkennt jedoch explizit den Bedarf an gedeckten Schwimmflächen im Kanton.
Der Regierungsrat möchte das heutige Musical-Theater zu einem Hallenbad umnutzen. Er empfiehlt die Volksinitiative «Erhalt des Musical Theater Basel» deshalb zur Ablehnung und beantragt für die Projektierung des neuen 50-Meter-Hallenbades am Standort Messeareal 7 Mio. Franken.
Theater- und Konzertbetrieb sowie Kultur- und Begegnungsstätte
Die BRK erachtet es als unsinnig, die funktionstüchtige Halle abzureissen respektive umzunutzen; dies in Zeiten des verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen und der bestehenden Nachfrage nach Musicals und anderen Shows und Konzerten. Die Kommission stellt der Initiative «Erhalt des Musical Theater Basel» mit 11:2 Stimmen einen Gegenvorschlag gegenüber. Demnach soll die Halle künftig über den Theater- und Konzertbetrieb hinaus als Kultur- und Begegnungsstätte betrieben werden. Um dies zu ermöglichen, soll das Musical Theater im Baurecht auf eine geeignete Betreiberschaft übergehen. Dabei soll die Baurechtnehmerin einen marktüblichen Zins bezahlen. Mit dieser Präzisierung soll ausgeschlossen werden, dass der Kanton das Kulturhaus in Eigenregie betreiben muss. Die BRK hat mehrere Veranstalter angehört, welche eine solche Lösung als realistisch erachten. Es ist der Kommission ein Anliegen, dass durch den Betrieb der Halle möglichst keine anderen kulturellen Angebote konkurriert werden.
Investitionsbeitrag zur Sanierung der Halle
Weil das Gebäude sanierungsbedürftig ist, beantragt die BRK zudem einen Investitionsbeitrag von 15 Mio. Franken als Beitrag an die Sanierung durch die neue Betreiberschaft. Die Investition soll sicherstellen, dass die Halle für weitere Jahre ertüchtigt werden kann. Sowohl der aktuelle Betreiber als auch die Initianten erachten den Betrag als ausreichend. Die von der Verwaltung kolportierte Summe für die Sanierung wird als zu hoch erachtet.
St. Jakob, Erlenmattplatz und Klybeck als Optionen für 50-Meter-Hallenbad
Den Projektierungskredit für das neue Hallenbad am Standort Messeareal will die BRK mit 10:3 Stimmen an den Regierungsrat zurückweisen. Die BRK-Mehrheit erachtet den Standort Musical Theater für ein Hallenbad unabhängig von der Verdrängung einer Kulturnutzung als nicht ideal und will den Regierungsrat stattdessen mit der Evaluierung alternativer Standorte beauftragen. Als valable Möglichkeiten sieht die BRK den Erlenmattplatz, das Klybeck und das St. Jakob-Areal. Zudem regt sie an, die Erstellung eines Provisoriums auf dem St. Jakob-Areal zu prüfen. Die Kommission spricht sich klar für den Bau mindestens eines 50-Meter-Hallenbads aus, welches sowohl den Ansprüchen des Leistungs- als auch des Breitensports gerecht werden.