Polmedinform Frühling 2014: Erkenntnisse aus dem Polizeijahr 2013
MedienmitteilungJustiz- und Sicherheitsdepartement
Trotz stabilen Einsatzzahlen und rückläufiger Kriminialität bleibt Polizei gefordert - Steigende Verkehrsunfallzahlen dank konsequenterer Rapportierung Verkehrsunfallstatistik 2013
Die Zunahme der rapportierten und somit statistisch erfassten Verkehrsunfälle gründet vornehmlich auf der Einführung des neuen Unfallaufnahmeprotokolls des Bundes im 2011. Die Kantonspolizei passte nach ersten Erfahrungen mit dem neuen Protokoll die entsprechenden Prozesse bei der Unfallaufnahme an. In einem weiteren Schritt wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2012, basierend auf den gewonnenen Erfahrungen, weiter geschult und sensibilisiert. So wurden auch die Kriterien, die zu einer Unfallaufnahme durch die Polizei führen, verfeinert sowie konsequenter angewendet.
Unfallschwerpunkte weitgehend saniert
Diese konsequentere Rapportierung schlägt sich in der Verkehrsunfallstatistik 2013 nieder. So nahmen die Unfälle mit Fussgängerinnen und Fussgänger um rund 28 Prozent auf 82 Fälle (64) und jene mit Velos um rund 43 Prozent auf 99 Fälle (69) zu. Bei den Unfällen aufgrund von Alkoholeinfluss (92, 2012: 88) ist ebenfalls eine leichte Zunahme von rund 4 Prozent festzustellen. Unfälle aufgrund nicht angepasster oder überhöhter Geschwindigkeit haben im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent abgenommen (72, 2012: 80). Im Rahmen der Steigerung der Verkehrssicherheit wurden in den vergangenen Jahren erkannte Unfallschwerpunkte analysiert und saniert. Dies geschah mittels Anpassungen der Infrastruktur und/oder der Signalisation. Diese Massnahmen zeigen ihre Wirkung, indem im Kanton Basel-Stadt kein statistisch relevanter Unfallschwerpunkt mehr registriert wird.
Erkenntnisse fliessen in weitere Massnahmen ein
Auch wenn die Schwerpunkte saniert worden sowie die Zunahme der erfassten Verkehrsunfälle vor allem der konsequenteren Rapportierung zuzuschreiben sind, wird die Kantonspolizei weiterhin mit diversen Massnahmen die Verkehrssicherheit erhöhen: Einerseits mit Präventivaktionen zu verschiedenen Themen, anderseits aber auch mit einer gezielten Kontrolltätigkeit wie zum Beispiel der Aktion «Via» in der Vorweihnachtszeit bezüglich Fahrens unter Alkoholeinfluss.
Einsatzstatistik 2013
Neben der Verkehrsunfallstatistik präsentierte die Kantonspolizei die Zahlen zu den sicherheitspolizeilichen Einsätzen sowie die Festnahme- und Einsatzstatistik des Fahndungsdienstes. Aus diesen lässt sich ablesen, dass es sich beim 2013 um ein vielfältiges, anstrengendes, aber auch relativ «normales» Polizeijahr handelte.
Rund 54'000 Anrufe registrierte die Kantonspolizei auf den Notrufnummern 112 und 117, woraus rund 27'000 Polizeieinsätze resultierten. Diese Zahlen sind gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert. Die Einsätze hatten auch im vergangenen Jahr die verschiedensten Ursachen: So rückten die Polizistinnen und Polizisten unter anderem wegen 628 (573) Alarmen, 1510 (1289) Lärmstörungen oder 1243 (1152) Meldungen über Streit aus. Weiter wurden durch die Kantonspolizei 762 (616) Lenkerinnen und Lenker wegen Fahrens unter Alkohol-, Drogen- oder Medikamenteneinfluss verzeigt.
Auch ohne Uniform erfolgreich
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fahndungsdienstes, als Beispiel einer von verschiedenen Spezial- und weiteren Formationen der Kantonspolizei, hielten 2013 unter anderem 52 (53) Personen wegen Einbruchs und 53 (61) Personen wegen Taschen- und Trickdiebstahl an. In 658 Fällen (571) standen sie im Einsatz, um entwichene Personen aufzuspüren und standen bei 167 (156) Meldungen über vermisste Personen im Einsatz.
Kriminalitätsstatistik 2013
Schliesslich nahm die Kantonspolizei auch zur Basler Kriminalitätsstatistik 2013 Stellung, welche die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt bereits Anfang Woche vorgestellt hat. Gemäss diesen bereits bekannten Zahlen gingen die Anzeigen gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 10 Prozent zurück. In den meisten Deliktskategorien konnte ein Rückgang festgestellt werden.
Im Mehrjahresvergleich liegen die Anzeigezahlen in Basel-Stadt aber immer noch hoch. Auch verzeichnen bestimmte Straftaten eine Zunahme, so etwa die Gewalt und Drohung gegen Beamte, die um 32 Prozent zugenommen haben. Die Kantonspolizei erkennt darin zum einen die Kehrseite der erfolgreich ausgebauten Präsenz der Polizeikräfte in der Öffentlichkeit und misst zum anderen dieser Entwicklung eine hohe Bedeutung zu. So wird beispielsweise weiterhin in die entsprechende Ausrüstung und Ausbildung investiert sowie die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angehalten, jeden Vorfall entsprechend zu rapportieren und konsequent zu verzeigen.
Weitere Erkenntnisse und Massnahmen der Kantonspolizei aus der neusten Kriminalitätsstatistik entnehmen Sie der Präsentation zur Polmedinform.
- Die Verkehrsunfallstatistik 2013 finden Sie unter www.polizei.bs.ch/verkehrssicherheit/unfallstatistik.html
- Die Kriminaliätsstatistik 2013 finden Sie unter www.stawa.bs.ch/kriminalstatistik.htm