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Sicherheit – ein menschliches Grundbedürfnis

Medienmitteilung

Präsidialdepartement

Eine demokratisch funktionierende Gesellschaft hat Sicherheitsansprüche die vom Staat erfüllt werden müssen. Im Spannungsfeld zwischen tatsächlich vorhandenen Risiken und subjektiv empfundenen Ängsten entstehen jedoch oft grosse Wahrnehmungsunterschiede. Die aktuelle Ausgabe der Migrationszeitung MIX widmet sich diesem Themenkomplex und geht unter anderem mit Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf und dem Zürcher Soziologen Kurt Imhof auf Spurensuche.

Über 95 Prozent der Schweizer Bevölkerung fühlt sich gemäss verschiedenen Umfragen sicher. Trotzdem lassen häufig politische Diskussionen und mediale Berichterstattungen suggerieren, dass wir in unsicheren Zeiten leben. Vor allem im Bereich der so genannten Ausländerkriminalität wird die Diskussion oft undifferenziert und einseitig geführt. Probleme, die meist sozio-ökonomischen Ursprung sind, werden zu ethnischen und kulturellen Problemen gemacht. Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf bekräftigt in ihrem Interview die Wichtigkeit einer differenzierten Auseinandersetzung mit der Problematik: «In verschiedenen Deliktbereichen sind ausländische Tatverdächtigte überproportional vertreten. Die öffentliche Diskussion um die Kriminalität von Ausländern hat daher ihre Berechtigung. Es ist mir aber ein Anliegen, dass von tatsächlichen Fakten ausgegangen wird und dass bloss vermeintliche Fakten kritisch hinterfragt werden.» Auch Kurt Imhof, Professor für Soziologie an der Universität Zürich, warnt im Leitartikel «Sicherheit – ein Grundbedürfnis und Diskussionsstoff» vor politischer Instrumentalisierung und populistischer Medienberichterstattung. «In einer direkten Demokratie kann das im schlimmsten Fall zur Aushebelung des Rechtsstaates führen», so der Soziologe.

Die aktuelle MIX befasst sich umfassend mit allen Facetten der Sicherheit. Probleme werden klar benannt, Statistiken analysiert und Einzelschicksale beleuchtet – ohne zu romantisieren oder zu verharmlosen. Das redaktionelle Spektrum umfasst Gewalt gegen Frauen bis hin zu kriminellen Jugendlichen und von der Raserproblematik bis hin zur jüdischen Vergangenheit der aargauischen Gemeinde Endingen. Julia Morais, Integrationsdelegierte des Kantons Zürich, bringt den Standpunkt der Integrationsbemühungen im Bereich Sicherheit auf den Punkt: «Nicht Schlagworte schaffen Sicherheit, sondern eine offensive Integrationspolitik und ein ganzes Bündel von Massnahmen für die Unterstützung benachteiligter Familien, Frühintegration von Kindern, Prävention bei Jugendlichen und konsequenter Gesetzesvollzug für alle.»

Hinweise

Die Migrationszeitung MIX ist das Produkt der interkantonalen Zusammenarbeit der Integrationsdelegierten der Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Solothurn und Zürich. Die Zeitung, mit einer Auflage von knapp 200'000 Exemplaren, erscheint zweimal jährlich und ist Teil der Öffentlichkeitskampagne «Aller Anfang ist Begegnung». www.aller-anfang-ist-begegnung.ch

Weitere Auskünfte

Angela Bryner, Leiterin a.i., Tel 061 267 70 45 angela.bryner@bs.ch