Direkt zum Inhalt springen

Breadcrumb-Navigation

Sprachliche Brücken schlagen

Medienmitteilung

Präsidialdepartement

MIX - Die Migrationszeitung der Kantone AG BE BL BS GR SO -- Basel / 2. Mai 2012 – Verstehen und verstanden werden, sind für eine erfolgreiche Integration unabdingbar, aber noch lange nicht selbstverständlich. Aus unterschiedlichen Gründen beherrschen rund 200'000 Menschen in der Schweiz keine Landessprache. Erschwerend für den Verständigungsprozess können auch Missverständnisse sein, die auf kulturellen, sozialen oder anderen Differenzen beruhen. Interkulturell Übersetzende bauen die notwendigen Brücken. Die Migrationszeitung MIX veranschaulicht in ihrer aktuellen Ausgabe, wo interkulturelles Übersetzen notwendig ist, wo die Gefahren liegen und welche Akteure dahinter stecken.

Auf den Erwerb einer der Landessprachen wird in der Integrationsarbeit grossen Wert gelegt. Er gilt als unverzichtbare Voraussetzung für die aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und somit für eine selbstbestimmte Zukunft. Doch in der Schweiz leben auch Migrantinnen und Migranten, die sprachliche Defizite haben und bei einem Arztbesuch, bei Behördengängen oder in der Schule auf Unterstützung angewiesen sind. Denn Missverständnisse können kapitale Folgen haben. Professionelle und gut ausgebildete interkulturelle Übersetzerinnen und Übersetzer – selbst Menschen mit Migrationshintergrund – helfen in solchen Situationen, Brücken zu schlagen.

Daran, dass das Übersetzungsangebot Migrantinnen und Migranten davon abhalten könnte, Deutsch zu lernen, glauben Fachexpertinnen und -experten wie Ruth Calderón nicht. Die Begründung dafür liefert sie in der aktuellen Ausgabe der MIX: «... Menschen finden es auf Dauer eher beschämend, wenn für sie übersetzt werden muss und wenn Fremde persönliche Details erfahren. Das spornt sogar eher an, die Ortssprache zu lernen.»

Professionalisierung vorangetrieben In den letzten Jahren ist im Bereich des interkulturellen Übersetzens viel passiert – insbesondere dank dem Engagement des Bundes. Er hat die Professionalisierung vorangetrieben und finanziell unterstützt. Parallel dazu haben die Anforderungen in der Ausbildung zugenommen und zu einer Qualitätssteigerung geführt. Eine Entwicklung, die sich langfristig auszahlt und nicht nur kostet, wie die MIX aufzeigt.

Menschen erzählen Von den Vorteilen des interkulturellen Übersetzens ist auch Pierre-Yves Maillard, Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements Kanton Waadt und ehemaliger Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz, überzeugt. Er fordert in einem Interview, dass die Leistungen noch breiter angeboten werden müssen: «Dafür wäre eine direkte und spezifische Finanzierung förderlich und würde den Verantwortlichen im Berufsalltag die Entscheidung für einen Einsatz von interkulturell Übersetzenden vereinfachen», so der SP-Politiker. Neben Fachpersonen kommen in der Zeitung unzählige Akteure vor und hinter den Kulissen zu Wort. Etwa in fünf Porträts von interkulturell Übersetzenden, wo diese von ihren persönlichen Erfahrungen und den Herausforderungen, die der Berufsalltag mit sich bringt, erzählen.

Hinweise

Über die Migrationszeitung MIX
Die Migrationszeitung MIX ist das Produkt der interkantonalen Zusammenarbeit der Integrationsdelegierten der Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Solothurn und ab dieser Ausgabe auch Graubünden. Die Zeitung, mit einer Auflage von 100'000 Exemplaren, erscheint zweimal jährlich und ist Teil der Öffentlichkeitskampagne «Aller Anfang ist Begegnung». www.aller-anfang-ist-begegnung.ch

Weitere Auskünfte

Nicole von Jacobs, Tel. 061 267 54 44, nicole.vonjacobs@bs.ch Leiterin Fachstelle Diversität und Integration, Abteilung Kantons- und Stadtentwicklung Basel-Stadt