Schulen wirken als «Integrationsmotoren» in den Quartieren
MedienmitteilungPräsidialdepartement
Gemeinsame Medienmitteilung des Präsidialdepartements und Erziehungsdepartements -- Die Schulen spielen bei der Förderung des Zusammenlebens in den Quartieren eine zentrale Rolle. Damit die Volksschule ihre integrative Wirkung entfalten kann, müssen möglichst alle Kinder gemeinsam dort zur Schule gehen, wo sie auch wohnen. Die Massnahmen, die beispielsweise im Bereich Wohnungsbau, Verkehr oder Sicherheit zur Aufwertung der Quartiere ergriffen worden sind, haben zwar zu einer messbar besseren sozialen Durchmischung der Stadt geführt. Trotzdem gibt es grosse Unterschiede in den Einzugsgebieten der einzelnen Schulstandorte. Um auf diese unterschiedlichen Voraussetzungen reagieren zu können und für mehr Chancengerechtigkeit zu sorgen, werden die Programme der Schulen bedürfnisgerecht gestaltet und die Förderressourcen unterschiedlich dimensioniert.
Die ausländische Wohnbevölkerung konzentriert sich heute wesentlich weniger stark auf einzelne Kantonsgebiete als noch vor zehn Jahren. Das lässt sich anhand der jüngsten Zahlen zur Bevölkerungsstruktur in den Quartieren aufzeigen, die an einer gemeinsamen Medienorientierung des Präsidial- und des Erziehungsdepartements zum Zusammenspiel zwischen Quartierentwicklung und Schulpolitik präsentiert wurden. Dass sich die soziale Durchmischung des Kantons verbessert hat, ist vor allem eine Folge der Wanderungsströme, die in Folge des regierungsrätlichen Massnahmepaketes zur Verbesserung der Lebensqualität in den Quartieren eingesetzt haben, sagte Regierungspräsident Guy Morin.
Soziale Durchmischung hat sich verbessert
Als Paradebeispiel, wie städtebauliche Eingriffe die Bevölkerungsstruktur nachhaltig verändern, kann das St. Johann dienen. Treibende Kraft für die Quartieraufwertung, die auch die Schulen im Quartier sehr direkt zu spüren bekommen, war hier vor allem der Bau von neuem Wohnraum, mit dem nicht nur Zuzüger von aussen, sondern zu über der Hälfte auch Mieterinnen und Mieter aus anderen Basler Quartieren ihre Wohnsituation verbessern konnten. Durch ihren Wegzug wurden in anderen Quartieren wiederum Wohnungen frei, was auch dort für Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur sorgt. Trotz dieser dynamischen Entwicklung, die zu einer besseren sozialen Durchmischung geführt hat, bestehen noch immer grosse Unterschiede bei den Wanderungsbewegungen, dem Ausländeranteil oder den Sprachen, die in den einzelnen Quartieren und Strassenzügen vorherrschend sind.
Die Verschiebungen in der Bevölkerungsstruktur der Quartiere haben auch direkte Auswirkungen auf die Volksschule. Grundsätzlich gilt das Prinzip, dass im Kanton Basel-Stadt Kinder aus einer Nachbarschaft gemeinsam zur Schule gehen sollen und umgekehrt jeder Schulstandorte alle Kinder aufnimmt, die in ihrem Einzugsgebiet wohnen und sie bestmöglich fördert. Die Schule ist dabei nicht ein Instrument der Quartierentwicklung. Sie spielt vielmehr die Rolle eines Integrationsmotors, indem jeder Standort eine eigene Schulkultur entwickelt und pflegt, die auf die Bedürfnisse der im Quartier wohnenden Kinder ausgerichtet ist. Als wegweisende Beispiele, wie dies in der Praxis umgesetzt wird, nannte Christoph Eymann, Vorsteher des Erziehungsdepartements, die neue Bildungslandschaft Wasgenring, das Klassenmusizieren an der Primarschule Insel oder die Atelierangebote im Bruderholz-Schulhaus.
Unterstützungsangebote für die Schulen
Neben dem Grundangebot in den Regelklassen, die den Kern der integrativen Schule bilden, stehen auf den jeweiligen Standort zugeschnittene Förderangebote zur Verfügung. Dazu gehören je nach Bedarf unterschiedlich ausgebaute Angebote in Logopädie, Psychomotorik, Schulischer Heilpädagogik, Begabtenförderung oder Deutsch als Zweitsprache. Über den Einsatz der Ressourcen, die von der Zusammensetzung der Schülerschaft abhängig sind, entscheidet die Schulleitung vor Ort. Sie kann darüber hinaus zusätzliche Unterstützung von aussen in Form etwa von Coaching und Beratung durch das Pädagogische Zentrum, den Schulpsychologischen Dienst oder die Schulkreisleitungen in Anspruch nehmen. Im Einzelfall kommen auch die Kriseninterventionsstelle sowie die Spezialangebote und Sonderschulen zum Einsatz.