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Statistisches Amt: Zahlen zum Wohnungsbau 2017 im Kanton Basel-Stadt

Medienmitteilung

Präsidialdepartement

Im Kanton Basel-Stadt wurden im vergangenen Jahr 369 Neubauwohnungen erstellt. Auch in den kommenden Jahren kann ein Zuwachs dieser Grössenordnung erwartet werden. Die Wohnungsproduktion bleibt damit weiterhin vergleichsweise hoch. Dies geht aus der Wohnbaustatistik des Statistischen Amtes hervor.

Mit 369 Einheiten blieb die Neubauproduktion 2017 leicht unter dem Vorjahreswert (412). Sie liegt aber im Bereich der jährlich schwankenden Produktionsziffern infolge von Fertigstellungen grösserer Überbauungen und entspricht dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre (378). Zum aktuellen Ergebnis massgeblich beigetragen haben drei grössere Überbauungen mit fast zwei Dritteln aller Neubauwohnungen. In der Bauphase befinden sich zurzeit knapp 1 300 Logis, rund 500 weitere Einheiten sind zudem baubewilligt.

Jede zweite Neubauwohnung wurde in Riehen erstellt, 28% in Grossbasel und 22% in Kleinbasel. 36% weisen drei Zimmer auf. Bei 28% handelt es sich um Vierzimmer- und bei 23% um Zweizimmerwohnungen. Der Rest verteilt sich auf Wohnungen mit fünf (9%) sowie auf solche mit mindestens sechs bzw. einem Zimmer (je 2%). Die durchschnittliche Wohnfläche der neuerstellten Logis liegt mit 94 m2 über dem Mittelwert des gesamten Wohnungsbestandes (80 m2). Das ist v.a. im geringen Anteil von Einzimmerwohnungen an der Neubauproduktion begründet. Die durchschnittliche Wohnfläche pro Person beträgt in Basel-Stadt zurzeit gut 41m2, was zu einer Belegungsdichte von knapp 2,0 Personen pro Wohnung führt. Das sind städtische Werte und liegen deshalb unter den gesamtschweizerischen Vergleichszahlen von 45m2 bzw. 2,2 Personen pro Wohnung.

Mit rund einem Drittel entfiel 2017 ein vergleichsweise hoher Anteil der Neubauproduktion auf Genossenschaftswohnungen. Beim Rest handelte es sich um Mietwohnungen (55%) sowie um solche im Stockwerk- oder Gebäudeeigentum (12%). Im Gesamtbestand machen Genossenschaftswohnungen rund 10% aus, bei 74% handelt es sich um Mietwohnungen und bei 15% um selbstbewohntes Wohneigentum. Der restliche Anteil (unter 1%) entfällt auf besondere Belegungsarten wie Dienstwohnungen usw. Bei 37% der Neubauwohnungen von 2017 war der Auftraggeber eine Wohnbaugenossenschaft. 24% wurden von einem Unternehmen der Immobilienbranche und 17% von einer Versicherungsgesellschaft in Auftrag gegeben. Der Rest verteilte sich auf Stiftungen (10%), weitere Unternehmen ausserhalb der Immobilienbranche (7%) oder Privatpersonen (6%).

Aus Umbautätigkeiten wie Dachstockausbauten, Zusammenlegen bzw. Aufteilen von Wohnungen sowie Umnutzungen resultierten 2017 weitere 154 neue oder neuwertige Wohnungen. Im Rahmen dieser Umbautätigkeiten wurden 100 Logis aufgehoben, so dass sich ein Umbausaldo von insgesamt 54 Wohnungen ergibt. Dazu beigetragen haben v.a. Dachstockausbauten. Unter Berücksichtigung der abgebrochenen (59) und neuerstellten Wohnungen (369) resultierte 2017 eine Nettoproduktion von 364. Dieser Wert liegt über dem Mittel der letzten 10 Jahre von 325.

Kantons- und Stadtentwicklung: Erfreuliche Wohnbautätigkeit im Jahr 2017

Die Kantons- und Stadtentwicklung zeigt sich erfreut über die anhaltende
Dynamik im Wohnungsbau im Kanton. 2017 sticht insbesondere der grosse Anteil neuer Genossenschaftswohnungen hervor. Die Umsetzung der kantonalen Strategie zur Wohnraumentwicklung befindet sich auf gutem Weg. Um mit dem voraussichtlichen Bevölkerungswachstum Schritt zu halten, sind alle Beteiligten weiterhin gefordert. Angesprochen sind Private, Gemeinnützige und der Kanton selbst. Dieser steht in der Pflicht, auch zukünftig gute Rahmenbedingungen für die Wohnraumentwicklung sicherzustellen.

Gute Rahmenbedingungen für Wohnbauinvestitionen behalten
Im vergangen Jahr sind netto 364 Wohnungen entstanden. Gute Rahmenbedingungen für die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum bleiben wichtig, da die Zahl der Arbeitsplätze und damit die Nachfrage nach Wohnungen im Kanton weiterhin zunehmen dürften. Nur durch eine Erweiterung des Wohnraumangebots im Stadtkanton können das Pendlerwachstum begrenzt sowie Ressourcen und Grünräume geschont werden. Eine Erweiterung des Wohnungsangebots trägt zudem zur Entspannung des Wohnungsmarktes bei, was letztlich der gesamten Bevölkerung dient. „Mit seiner Wohnstrategie verfügt der Kanton über eine wirkungsvolle Grundlage, um zusammen mit den Akteuren im Wohnungsmarkt aktiv mitzusteuern und mitzugestalten“, hält Lukas Ott, Leiter der Kantons- und Stadtentwicklung, fest. Die Wohnraumentwicklungsstrategie beruht auf den drei Pfeilern ‚Förderung des gemeinnütziges Wohnraumangebots‘, ,direkte Unterstützung einkommensschwacher Haushalte‘ sowie ,gute Rahmenbedingungen für private Investitionen‘.

Erfolgreiche Förderung der Genossenschaften
Der Regierungsrat fördert seit mehreren Jahren Wohnbaugenossenschaften und weitere gemeinnützige Wohnbauträger. Nebst Bürgschaften, Projektentwicklungsdarlehen, steuerlichen Massnahmen und spezifischen Beratungsangeboten trägt insbesondere die gezielte Abgabe von Land im Baurecht zur Wiedererstarkung des genossenschaftlichen Wohnungsbaus im Kanton Basel-Stadt bei. Im Jahr 2017 konnten 120 neue Genossenschaftswohnungen bezogen werden, rund 70 weitere stehen unmittelbar vor Bauvollendung. Die Neubaudynamik unter den Genossenschaften wird die nächsten Jahre anhalten. In den kommenden Jahren werden alleine auf dem Schorenareal, am Riehenring, an der Burgfelderstrasse und auf dem Westfeld (ehemals Felix Platter-Areal) rund 800 Genossenschaftswohnungen entstehen. Die Förderung durch den Kantons trägt Früchte.

Kantonaler Richtplan schafft Voraussetzungen für 20 000 zusätzliche Einwohnerinnen und Einwohner bis ins Jahr 2035
Die im Oktober 2017 veröffentlichte Anpassung des kantonalen Richtplans ist die Grundlage dafür, dass bis zum Jahr 2035 rund 20 000 zusätzliche Einwohnerinnen und Einwohner hier wohnen können. Dafür notwendiger Wohnraum kann insbesondere durch die Entwicklung sogenannter Areale in Transformation geschaffen werden. Diese Areale dienten bis anhin ausschliesslich dem Arbeiten und waren für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Nun bietet sich durch den wirtschaftlichen Strukturwandel die grosse Chance, diese Räume zu öffnen und zu vielfältigen Stadtteilen, wo gewohnt und gearbeitet wird, umzunutzen. Für die langfristige Wohnraumentwicklung leisten daher Arealentwicklungen wie am Walkeweg, auf dem Lysbüchel-Areal (Arealentwicklung VoltaNord), auf dem Industrieareal Klybeck (Arealentwicklung Klybeckplus) oder auf dem Dreispitzareal einen wichtigen Beitrag.

Weitere Auskünfte

Peter Laube, Tel. +41 61 267 87 49 Stv. Leiter Statistisches Amt Lukas Ott, Tel. +41 61 267 42 30 Leiter Kantons- und Stadtentwicklung