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Bevölkerungsanalyse 1990-2005

Medienmitteilung

Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt

Im Rahmen eines regierungsrätlichen Auftrags erstellte das Statistische Amt die Bevölkerungsanalyse 1990-2005 und untersuchte dabei Entwicklung und Zusammensetzung der Bevölkerung von Basel-Stadt sowie die Wanderungsbilanz. Im Verlauf dieses Jahres wird das Statistische Amt das Monatsbulletin "Basler Zahlenspiegel" voraussichtlich ablösen und dafür Analysehefte zu unterschiedlichen Themen veröffentlichen.

Von 1990 bis 2005 ist die Einwohnerzahl des Kantons Basel-Stadt um 4,5 % auf 187 755 gesunken, wobei die Entwicklung der letzten fünf Jahre wieder eine leichte Zunahme um 0,2 % zeigt. Die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer ist seit 1990 um 14,3 % zurückgegangen, jene der Ausländerinnen und Ausländer um 29,1 % gestiegen. Aktuell besitzen 30 % der Einwohnerinnen und Einwohner keinen Schweizer Pass. Bis 2004 bildeten die Italienerinnen und Italiener die grösste Ausländergruppe, seit 2005 sind es die Deutschen (9 699 Personen oder 17 % der ausländischen Bevölkerung).

Die Zahl der Personen im Erwerbsalter (20 bis 64 Jahre) ist seit 1990 um 6,2 % zurückgegangen. Noch stärker abgenommen, nämlich um 7,3 %, hat die Zahl der jüngeren Senio-reninnen und Senioren zwischen 65 und 79 Jahren. Zunahmen gab es dafür bei den Hochbetagten ab 80 Jahren (+5,4 %) und bei den Jugendlichen bis 19 Jahren. Bei letzteren war der Zuwachs mit 0,9 % allerdings sehr gering.

In den letzten 15 Jahren sind im Kanton Basel-Stadt insgesamt 3 014 Personen mehr zu- als weggezogen. Allerdings ergeben sich einzig für Personen zwischen 10 und 29 Jahren positive Wanderungssaldi. Offenbar ist der Stadtkanton für Jugendliche und junge Erwachsene attraktiv, wobei das Angebot an Ausbildungs- und Arbeitsplätzen eine wichtige Rolle spielen dürfte. Alle übrigen Alterskategorien weisen negative Saldi auf, wobei die Wanderungsverluste bei den Personen zwischen 30 und 39 Jahren sowie bei den bis 4-jährigen Kindern am grössten sind. Vom Alter her liegt die Vermutung nahe, dass die negativen Wanderungssaldi dieser Gruppen auf den Wegzug von Familien mit kleinen Kindern zurückzuführen sind.

Betrachtet man die Wanderungen nach Herkunft und Ziel, zogen von 1990 bis 2005 13 810 Personen mehr in die Agglomeration Basel weg, als von dort nach Basel-Stadt zu. Mit der übrigen Schweiz ergibt sich ebenfalls ein Wanderungsverlust, er beträgt 2 062 Personen. Ein Wanderungsgewinn (+24 835) resultiert für den Stadtkanton einzig gegenüber dem Ausland. Bis Mitte der 1990er-Jahre kam die grösste Gruppe der aus dem Ausland Zugezogenen aus Staaten auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien, seit 1996 ist Deutschland der wichtigste ausländische Herkunftsort. Besonders stark war der Anstieg der Zuwanderung aus dem nördlichen Nachbarland 2002. Diese Zunahme hängt mit dem Inkrafttreten des bilateralen Abkommens zur Personenfreizügigkeit zusammen. Mehr als ein Drittel der seit 1990 neu Zugezogenen liess sich in den Quartieren Gundeldingen, St. Johann und Matthäus nieder. Dies sind Stadtteile, in denen es viele Wohnungen und vergleichsweise hohe Leerstände gibt, in denen also Logis verfügbar sind. Bei Zugezogenen aus Deutschland und angelsächsischen Ländern erfreuen sich weiter auch das Ring- und das St. Albanquartier grosser Beliebtheit.

Im Kanton Basel-Stadt beträgt die mittlere Wohnfläche pro Person 43 m2. Mehr Wohnfläche steht den Deutschen und den Schweizerninnen und Schweizern zur Verfügung. Sollte der starke Zuzug von Personen aus Deutschland anhalten, dürfte dies eine vermehrte Nachfrage nach grossflächigen Logis zur Folge haben. Beengtere Wohnsituationen findet man hingegen bei Personen aus der Türkei, Sri Lanka und dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien. Seit 1990 überdurchschnittlich zugenommen hat die Wohnfläche der italienischen und der spanischen Bevölkerung, also von zwei Migrationsgruppen, die schon lange in der Schweiz ansässig und gut integriert sind.

Das Statistische Amt setzt in Zukunft verstärkt auf thematische Analysen anstelle der bisher vorherrschenden Tabellenpublikationen. Es plant in diesem Zusammenhang im Verlauf dieses Jahres die Ablösung des bisherigen Monatsheftes "Basler Zahlenspiegel". Anstelle des "Basler Zahlenspiegels" sollen vermehrt Analysehefte zu diversen Themen publiziert werden, ähnlich der jetzt vorliegenden Bevölkerungsanalyse.

Hinweise

Weitere Auskünfte

Christa Moll Telefon +41 (0)61 267 87 43 Auswertung und Beratung Statistisches Amt

Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt