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Basler Tourismus 2007 – eine Erfolgsstory welche die kühnsten Prognosen weitaus übertraf

Medienmitteilung

Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt

Basel konnte im letzten Jahr seine hervorragende Position im schweizerischen und internationalen Wettbewerb festigen. Erstmals seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen der Tourismusströme vor gut 70 Jahren wurde die Marke von 900 000 Übernachtungen überschritten. Aktuelle Zahlen belegen dass die Basler Tourismuswirtschaft dank dynamischem Geschäftstourismus aber auch dank zulegendem Freizeittourismus eine starke Aufwärtsentwicklung erlebt.

Insgesamt wurden 2007 in den Basler Hotelbetrieben 944 192 Logiernächte registriert, was einer Zunahme von 57 415 Übernachtungen oder 6,5 % entspricht. Das kräftige Wachstum kam hauptsächlich dank der anhaltend günstigen Konjunkturlage und der damit verbundenen regen Geschäftstätigkeit zustande. Weiter trugen das reiche Kulturangebot, der dicht gedrängte Messe- und Kongresskalender mit sehr gut frequentierten Messen wie Swissbau, BASELWORLD und Art 38 Basel sowie das steigende Angebot der Billigfluglinien ab dem EuroAirport dazu bei. Die Übernachtungsstatistik spiegelt hier den Trend der steigenden Passagierzahlen wider.

Diese erfreuliche Entwicklung vollzieht sich in erster Linie bei der von den Inlandgästen generierten Logiernächtezahl. Der anhaltend konjunkturelle Aufschwung in der Schweiz wirkt sich positiv auf die Nachfrage der Inlandgäste aus. Ihr Anteil nahm von rund 26 % im Vorjahr auf nun rund 28 % zu. Die 259 884 durch sie verbuchten Übernachtungen bedeuten 32 372 Logiernächte oder 14,2 % mehr als ein Jahr zuvor.

Auch die ausländischen Gäste bescheren Basel weiterhin sehr gute Übernachtungszahlen. Mit 684 308 Übernachtungen wurde der Vorjahreswert um 25 043 Logiernächten oder 3,8 % übertroffen. Das Ergebnis liegt damit um 34,5 % über dem Mittel der letzten zehn Jahre.
Der Anstieg bei den ausländischen Gästen betrifft v.a. die europäischen Märkte. Der Tourismus am Rheinknie war immer stark europaorientiert. Die europäische Kundschaft machte 2007 rund drei Viertel der ausländischen Nachfrage aus. Die Aufwertung des Euro gegenüber dem Schweizer Franken trug wesentlich zum positiven Nachfrageverlauf bei. Eine Analyse der Herkunftsstruktur belegt die herausragende Bedeutung der deutschen Gäste. Ihr Marktanteil nahm von 18,8 % im 2006 auf 19,5 % im 2007 zu. Die von deutschen Gästen verbuchten 183 868 Logiernächte (+17 157; +10,3 %) stellen den höchsten je von ihnen erzielten Wert dar.

Unter den Nationen mit hohem Besucheraufkommen stark angezogen hat die Nachfrage aus Italien (+3 968; +9,6 %) und Frankreich (+3 180; +8,8 %). Deutlich mehr Gäste als vor Jahresfrist kamen auch aus Österreich (+1 969; +13,6 %) und Grossbritannien (+1 266; +1,6 %).

Von den Nationen mit einem vergleichsweise kleinen Gästeaufkommen wurden die höchsten Wachstumsraten bei den Gästen aus den Golf-Staaten (+1 685 Logiernächte, +32,9 %) und der Volksrepublik China (+1 278; +23,2 %) verzeichnet. Die Volksrepublik China hatte bereits 2006 eine sehr hohe Wachstumsrate von 35,3 % realisiert. Es sieht so aus, als könnte sich hier ein wichtiger Zukunftsmarkt für den Basler Tourismus ergeben. Bemerkenswert ist auch die Zunahme der Gäste aus Griechenland (+1 272; +29,3 %), Australien, Neuseeland und Ozeanien (+1 126; +17,1 %) sowie aus der Republik Südafrika (+891; +52,0 %), Ungarn (+880; +21,8 %) und Indien (+718; +10,0%).

Eine Abnahme des Reiseverkehrs wurde bei der aussereuropäischen Kundschaft beobachtet, v.a. aus den USA (-2 714; -3,1 %). Die US-Finanzkrise könnte Auswirkungen auf diesen wichtigen Markt des Basler Tourismus haben. Ein weiterer Nachfragerückgang um 2 188 oder 14,4 % wurde bei den Gästen aus Japan festgestellt. Es ist allerdings einschränkend zu erwähnen, dass bei den Gästen aus diesen beiden Ländern 2006 die höchste je verbuchte Logiernächtezahl registriert worden war. Die diesjährigen Werte liegen noch immer um 18,8 %, resp. 19,2 % über dem Mittel der letzten zehn Jahre.

Basel profitierte 2007 sowohl vom dynamischen Geschäftstourismus wie auch vom regen Freizeit- bzw. Städtetourismus. Im Mittel des Jahres 2007 betrug die Zimmerbelegung 64,8 %. Dieser Wert ist gegenüber 2006 um 2,5 Prozentpunkte gestiegen, obwohl die Zahl der angebotenen Zimmer um 3,8 % zugenommen hat.

Die Zimmerbelegung präsentiert sich an Werktagen wegen des Geschäftstourismus mit 70,8 % meist gut bis sehr gut. Im Wochen- und Jahresverlauf ist sie aber grossen Schwankungen unterworfen. Die Wochenendzahlen liegen trotz attraktivem kulturellen Angebot noch etwas darunter. Im Jahresmittel waren an den Wochenenden 49,8 % der Zimmer belegt.

Die bessere Vermarktung von Basel im Ausland unter dem Claim "Basel Culture Unlimited" nicht nur als Business-, sondern auch als Architektur- und Kulturstadt brachte mehr Freizeittouristen in die Stadt. Dies hatte eine stärkere Zunahme der Zimmerbelegung an den Wochenenden (3,7 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr) als an den Werktagen (2,0 Prozentpunkte) zur Folge. Stände heute die gleiche Zimmerzahl zur Verfügung wie vor fünf Jahren, würde die Belegungszunahme an Wochenenden sogar 7,8 Prozentpunkte betragen.

Mit der Zunahme des Freizeittourismus geht ein deutlicher Strukturwandel der Besucher einher. Während inländische Gäste auch 2007 den Basler Dreisternehotels treu blieben, bevorzugten die ausländischen Gäste mehrheitlich die Viersternehotels; vor der Ankunft der Billigflieger am EuroAirport im Herbst 2004 waren es vor allem die Fünfsternehotels. Zudem wurde im Juli, dem einzigen messe- und kongresslosen Monat des Jahres, ein Logiernächteplus von 13,8 % registriert, was die Zunahme des Freizeit- und Kulturtourismus belegt.

Der anhaltende Aufschwung führte dazu, dass die Basler Hotellerie wiederum mit der Ausweitung der Kapazität reagierte. So standen den Gästen 2007 durchschnittlich 54 Hotelbetriebe mit 3 198 Zimmern (+116) und 5 012 Gastbetten (+313) zur Verfügung. Dank des vergrösserten Angebots kann nun während saisonaler Spitzen (Messen usw.) die zusätzliche Nachfrage besser von den lokalen Hotelbetrieben absorbiert werden, so dass Gäste weniger oft in die nähere und weitere Umgebung ausweichen müssen.

Die Aufenthaltsdauer der Gäste betrug durchschnittlich 2,05 Tage (Vorjahr 2,09). Der Trend zur kürzeren Aufenthaltsdauer ist mitunter Ausdruck des typisch kurzfristigen Städtetourismus mit einer Aufenthaltsdauer von zwei Tagen, der zunehmend auch in Basel anzutreffen ist. Am längsten im gleichen Hotel blieben von den wichtigen Märkten die Gäste aus den USA (2,86) und der Volksrepublik China (2,55). Die kürzeste Verweildauer wiesen die Gäste aus Frankreich (1,59) und Luxemburg (1,49) auf.

Nach einzelnen Monaten betrachtet resultierte im Juni 2007 ein Höchstwert von 89 251 Übernachtungen. Der Tiefststand stellte sich im Februar mit 63 836 Übernachtungen ein.

Für 2008 zeichnet sich, begünstigt durch die EURO 08, eine Fortsetzung des positiven Trends ab.

Hinweise

Grafiken und weitere Informationen: Statistisches Amt

Weitere Auskünfte

Irma Rodiqi, lic. oec. Wissenschaftliche Mitarbeiterin Statistisches Amt Telefon +41 (0)61 267 87 31

Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt