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Geothermie: Weitere Nachmessungen am Bohrloch in Kleinhüningen

Medienmitteilung

Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt

Die Geopower AG will am Geothermie-Bohrloch in Kleinhüningen weitere Erkenntnisse gewinnen. Nachdem Temperaturmessungen vorgenommen wurden sollen jetzt mit hydraulischen Messungen Daten über die durch die Einpressungen vor zwei Jahren erreichte Zerklüftung im Gestein gewonnen werden. Diese Daten sind auch wichtig für die Risikoanalyse. Das Amt für Umwelt und Energie hat die Versuche bewilligt.

Die vorgesehenen hydraulischen Messungen der Geopower AG am Bohrloch in Kleinhüningen finden ab dem 22. Januar 2009 statt. Sie umfassen einen Auffüllversuch sowie einen Niedrig-Raten-Fördertest. Beim Auffüllversuch wird das Bohrloch ohne zusätzlichen Druck bis zum Überlauf mit Wasser aufgefüllt. Die anschliessende natürliche Absenkung des Wasserspiegels wird registriert und ausgewertet. Beim Niedrig-Raten-Fördertest wird eine Tauchpumpe 60 m tief in das Bohrloch herabgelassen und der Wasserspiegel in der Bohrung wird abgesenkt. Aus der Absenkung und dem Wiederanstieg des Wasserspiegels lassen sich Rückschlüsse auf die Durchlässigkeit (Zerklüftung) des Gesteins im tieferen Untergrund ziehen.

Aufgrund einer genauen Auswertung der seit über zwei Jahren durch die Geopower AG durchgeführten seismischen Überwachung in der Umgebung des Bohrlochs kommen die Kontrollstelle für Chemie- und Biosicherheit (KCB) und die Seismologen des Schweizerischen Erdbebendienstes sowie der Universität Basel zum Schluss, dass die Auslösung von spürbaren Erschütterungen durch die vorgesehenen Messungen nicht zu erwarten ist. Dafür sind die auftretenden Druckänderungen viel zu gering. Aufgrund von chemischen und thermischen Vorgängen im tieferen Untergrund schwankt der Druck im Bohrloch auch sonst, was unter anderem dazu führt, dass ca. monatlich rund 30m3 Wasser nach oben aus dem Bohrloch austreten. Die Druckänderungen der jetzt bewilligten Messungen bewegen sich im Bereich der natürlichen Druckschwankungen. Das Amt für Umwelt und Energie (seit Anfang Jahr beim WSU) hat die Messungen unter Einhaltung von strengen Auflagen bewilligt. Sie müssen sofort abgebrochen werden, falls durch das Abpumpen des Wassers seismische Aktivität, selbst weit unter der Spürbarkeitsgrenze, auftritt.

Mit diesen hydraulischen Messungen sollen Angaben über die Durchlässigkeit des vor zwei Jahren mit den Hochdruck-Einpressversuchen erzeugten Reservoirs in fünf Kilometer Tiefe gewonnen werden. Diese Informationen sind wichtig für die Beurteilung des geschaffenen Reservoirs. Zudem können die gewonnenen Erkenntnisse für die im vergangenen Oktober vom Grossen Rat bewilligte Risikoanalyse verwendet werden.

Im Dezember 2008 wurden in diesem Rahmen auch Temperaturmessungen im Bohrloch vorgenommen. Die Messsonde wurde bis in eine Tiefe von 4600 m abgesenkt und registrierte dort eine Gesteinstemperatur von 173.7 °C, was den Erwartungen entsprach.

Weitere Auskünfte

Jürg Hofer Leiter Amt für Umwelt und Energie Tel. 061 639 22 26 erreichbar 11.00 - 15.00 Uhr

Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt