Basel stellt seine Energiepolitik der Internationalen Energieagentur vor
MedienmitteilungDepartement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt
Zusammen mit dem Bundesamt für Energie hat die Internationale Energieagentur dem Kanton Basel-Stadt einen Besuch abgestattet. Das ist nicht zufällig – die Energiepolitik des Kantons ist über die Grenzen hinweg bekannt.
Die Internationale Energieagentur IEA kam am letzten Dienstag nach Basel, um die Hintergründe der Basler Energiepolitik zu erfahren. Zusammen mit dem Bundesamt für Energie liess sich eine international zusammengesetzte IEA-Delegation über die Energiepolitik des Kantons Basel-Stadt informieren.
Die Energiepolitik des Kantons Basel-Stadt stützt sich auf die folgenden vier Pfeiler ab:
- Die gesetzlichen Anforderungen an die Dämmung von Gebäuden und die Haustechnik (sie gelten als die strengsten in der Schweiz).
- Die Förderabgabe: Seit 1984 kennt der Kanton Basel-Stadt die Förderabgabe. Dank dieser stehen dem Kanton jährlich rund 10-12 Millionen Franken zur Verfügung, um Gebäudesanierungen und erneuerbare Energieträger zu fördern.
- Mit der Lenkungsabgabe wurde in den 90er Jahren eine Reduktion der Strompreise kompensiert, um die Verschwendung von Strom zu verhindern. Der Ertrag dieser Abgabe fliesst als Bonus vollumfänglich an die Basler Betriebe und Haushalte zurück.
- Die Solarstrombörse verpflichtet die Industriellen Werke Basel (IWB), jedes Jahr 2000 kWp Solarstrom zu kostendeckenden Preisen in ihr Netz einzuspeisen. Die Basler müssen also die langen Wartezeiten der nationalen kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) nicht abwarten.
Die IEA-Delegation zeigte sich sehr interessiert an diesen Pfeilern der Basler Energiepolitik. Weiteres Interesse fand auch die Basler Verkehrspolitik und die Wünsche Basels an den Bund (Einführung von Lenkungs- und Förderabgabe auf fossilen Brenn- und Treibstoffen).
Hinweise
Die Internationale Energieagentur (IEA) mit Sitz in Paris ist ein weltweit aktiver Energieberater, der Analysen, Prognosen und Statistiken für die Energiezukunft liefert. Sie hat massgeblichen Einfluss auf die globale Energiepolitik. Die IEA ist eine autonome Organisation innerhalb der OECD und zählt 26 Staaten als Mitglieder. Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO ist zusammen mit dem Bundesamt für Energie im Verwaltungsrat der IEA vertreten. Grundlage der Organisation bildet das Internationale Energieprogramm, das der OECD-Rat im Anschluss an die Erdölkrise von 1973 verabschiedet hat. Die Hauptziele der IEA sind die Sicherstellung einer gleichmässigen Energieversorgung mit Erdöl sowie die Bekämpfung von Versorgungskrisen. Seit den 90er Jahren widmet sich die IEA vermehrt den ökologischen und sozialen Komponenten einer nachhaltigen Energiepolitik.