Basels Energiepolitik zeigt Wirkung: Reduktion des Stromverbrauchs um mehr als ein Prozent
MedienmitteilungDepartement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt
Während die Schweiz 2010 gesamthaft 4 Prozent mehr Strom verbrauchte als im Vorjahr, verzeichnet der Kanton Basel-Stadt eine Reduktion von 1.1 Prozent. Die konsequente Energiepolitik des Kantons zeigt Wirkung.
Im Gegensatz zum Rest der Schweiz verzeichnet Basel für 2010 eine Stromreduktion von 1.1 Prozent. Die IWB lieferten im vergangenen Jahr rund 1'588 Gigawattstunden (GWh) Strom in ihr Versorgungsgebiet. Zusammen mit der leicht erhöhten Eigenstromproduktion in der Industrie wurden im Kanton insgesamt rund 1596 GWh Strom verbraucht. Dies entspricht einer Verbrauchsreduktion von 1.1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Zwar beeinflusst das Wirtschaftswachstum den Elektrizitätsverbrauch, in Basel-Stadt zeigt sich jedoch ein im Vergleich zur Schweiz anderes Bild: Das schweizerische Bruttoinlandprodukt wuchs 2010 um 2.6 Prozent, der Stromverbrauch um 4 Prozent. In Basel-Stadt hingegen wuchs die Wirtschaft um 3.1 Prozent während der Energieverbrauch zurückging Die konsequente Energiepolitik des Kantons zeigt Wirkung. Das Bundesamt für Energie etwa erklärt den überproportionalen Anstieg im Stromverbrauch gegenüber dem Wirtschaftswachstum mit der deutlich kälteren Witterung. Seit Jahren sind in Basel-Stadt Elektroheizungen verboten. Dadurch wirkte sich der kältere Winter mit 12 Prozent mehr Heizgradtagen kaum auf den Stromverbrauch aus, schlug aber beim Gas- und Fernwärmeverbrauch im Jahr 2010 mit einem Mehrverbrauch in dieser Grössenordnung zu Buch.
Seit der Einführung der Lenkungsabgabe 1999 zahlen Baslerinnen und Basler auf jede Kilowattstunde zwischen 3 und 6 Rappen in den Stromspar-Fonds. Wer also weniger Strom verbraucht, zahlt auch weniger ein. Weil aber mit dem Bonus alle denselben Betrag erhalten, haben die Sparsamen am Schluss mehr Geld auf dem Konto. Seit der Einführung der Lenkungsabgabe blieb der Strompreis in Basel-Stadt auf einem Niveau, bei dem es sich lohnte, Massnahmen für die Stromeffizienz zu ergreifen und gleichzeitig vom Bonus zu profitieren.
In den vergangenen Jahren wurden Stromkonsumenten in Basel-Stadt mit verschiedensten Aktionen und Programmen immer wieder zum Einsatz effizienter Geräte sowie zu einem sparsamen Verhalten animiert. Diese Aktionen (finanziert aus der Förderabgabe) richteten sich an private Haushalte, an KMU und an die Industrie. Sparsame Kühlgeräte, Waschmaschinen, Tumbler oder Kaffeemaschinen fanden ebenso reissenden Absatz wie Wasserspar-Sets oder Geräte, die unnötige Stand-By-Verluste verhindern. Zusammen mit der Energieberatung der IWB werden auch die KMU und die Industrie mit speziellen Beratungsinitiativen zu Sanierungsmassnahmen im Strombereich ermuntert. Die Basler und Baslerinnen haben nicht nur gespart, der Strom stammt auch zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen. Rund 90 Prozent werden durch Strom aus Wasserkraftwerken abgedeckt. Wind- und Sonnenenergie trugen 2010 rund 0.2 Prozent zur Versorgung Basels bei. Über die Basler Solarstrombörse fördern die IWB den Bau von Photovoltaikanlagen in Basel mit einer kostendeckenden Vergütung. Über 140 Anlagen produzierten im 2010 insgesamt 2.8 Millionen Kilowattstunden. Für den Rest sowie zur Aufwertung der Produktionsanteile aus erdgasbefeuerten Wärme-Kraft-Koppelungsanlagen (WKK) beschafften die IWB Wasserkraftzertifikate, so dass die Versorgung Basels auch 2010 wieder zu 100 Prozent als erneuerbar gilt.
Ebenfalls steigend ist die Bereitschaft der Baslerinnen und Basler, für spezielle Stromprodukte wie Regio-, Solar- oder Windstrom einen Aufpreis in Kauf zu nehmen. Für alle Konsumenten gilt jedoch: Der Standardstrom ist 100% erneuerbar - ohne Aufpreis.