Luftqualität 2015: Mehr Feinstaub und mehr Ozon
MedienmitteilungDepartement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt
Mit der grossräumigen Belastungsphase in Nordostfrankreich im März nahm auch die Feinstaub-Belastung im Jahr 2015 wieder zu. Der Sommer 2015 brachte nicht nur viele Sonnenstunden und heisse Temperaturen, sondern auch im Vergleich zum Vorjahr mehr Ozon. Übermässige Stickstoffdioxid-Belastung bleibt nach wie vor ein Problem entlang der stark verkehrsbelasteten Strassen.
Stickstoffdioxid - gleichbleibend
Die Jahresmittelwerte der Stickstoffdioxid-Konzentration sind 2015 im Vergleich zum Vorjahr etwa gleich geblieben. Der Jahresgrenzwert von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde an den beiden stark verkehrsbelasteten Stationen Basel Feldbergstrasse (52 Mikrogramm pro Kubikmeter) und Autobahn A2 Hardwald (53 Mikrogramm pro Kubikmeter) deutlich überschritten. An den übrigen Stationen lag die Stickstoffdioxid-Konzentration im Bereich des Jahresgrenzwertes oder darunter.
Nur an diesen beiden stark verkehrsexponierten Standorten wurde der Tagesgrenzwert (80 Mikrogramm pro Kubikmeter) knapp überschritten. In Basel Feldbergstrasse war dies 2015 an 8 Tagen der Fall (Vorjahr 15), in A2 Hardwald an 6 Tagen (Vorjahr 4). Damit bestätigt sich auch 2015 klar; die übermässige Stickstoffdioxid-Belastung hat den motorisierten Verkehr als Ursache.
Feinstaub - Zunahme
Die Jahresmittelwerte beim Feinstaub (PM10) haben im Vergleich zum Vorjahr 2015 wieder leicht zugenommen, um 10 Prozent. Die Jahresmittelwerte lagen zwischen 15 und 23 Mikrogramm pro Kubikmeter. Der Grenzwert von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde nur in Basel Feldbergstrasse mit 23 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten. An weiteren drei Stationen lag er im Bereich des Grenzwertes; Autobahn A2 Hardwald und Basel St.Johannplatz (20 Mikrogramm pro Kubikmeter), und Sissach (19 Mikrogramm pro Kubikmeter).
Der Tagesgrenzwert (50 Mikrogramm pro Kubikmeter) dient zur Beurteilung der kurzfristigen Spitzenbelastungen. Die im Jahr 2015 gemessenen maximalen Tageswerte lagen zwischen 55 Mikrogramm pro Kubikmeter (Dornach) und 74 Mikrogramm pro Kubikmeter (Basel Feldbergstrasse). Grenzwertüberschreitungen kamen an allen Stationen vor. Mit 3 bis 11 Tagen waren es 2015 mehr als im Vorjahr (0 bis 4 Tage).
Im März 2015 war Nordostfrankreich grossräumig von hohen Feinstaub-Belastungen betroffen. Dies wirkte sich auch in der Region Basel durch hohe Werte aus. Die meisten der Überschreitungen des Tagesgrenzwertes in der Region Basel traten deshalb vom 15. bis 21. März 2015 auf.
Silvesterfeuerwerk
Das Silvesterfeuerwerk zum Jahreswechsel 2014/2015 war schon für die ersten hohen Feinstaub-Belastungen zu Jahresbeginn 2015 verantwortlich. Dies wiederholte sich auch zu Jahresende. Die Spitzenwerte an Feinstaub stiegen währen des Feuerwerks auf rund 300 Mikrogramm pro Kubikmeter (s. Grafik in Beilage). Mit dem Südostwind wurden die Brandgase des Feuerwerks auf dem Rhein direkt auf die Station Basel St.Johannplatz gesteuert.
Ozon - Zunahme
Hohe Ozonbelastung tritt auf bei heissen Temperaturen und sonniger Witterung. Im Sommer 2015 haben wir – im Unterschied zum Vorjahr – Sonne und heisse Temperaturen geniessen können. Dies machte sich beim Ozon negativ bemerkbar. Die maximalen Stundenwerte lagen zwischen 139 und 198 Mikrogramm pro Kubikmeter. Damit wurde der Grenzwert von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter an allen Stationen überschritten, wobei die Spitzenwerte um 5 bis 25 Prozent höher lagen als im Vorjahr.
Vor allem die Zahl der Stunden mit mehr als 120 Mikrogramm hat im 2015 deutlich zugenommen. An der städtischen Station St.Johannplatz waren es 215 Stunden (Vorjahr 108 Stunden), auf der Chrischona 701 Stunden (Vorjahr 307). Die Zahl der Stunden mit übermässiger Ozonbelastung hat sich also im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Solche grosse Unterschiede von Jahr zu Jahr, bedingt durch die Witterungsunterschiede werden immer wieder beobachtet. Letztmals kamen vergleichbare Ozonwerte im Jahr 2006 vor. Trotz der Zunahme im 2015, die ausserordentlichen hohen Belastungen des Jahres 2003 wurden bei weitem nicht erreicht (450 bis 1600 Stunden über dem Grenzwert).