Verbesserungspotential für Legionellen im Duschwasser von Basler Altersheimen
NewsDas Kantonale Laboratorium hat im vergangenen Jahr erneut Legionellen im Duschwasser aus Alters- und Pflegeheimen untersucht. Von den elf untersuchten Heimen mussten in fünf Heimen Duschen aufgrund Höchstwertüberschreitungen der Legionellen beanstandet werden.
Von März bis Dezember 2024 wurden 110 Duschwasserproben (zwei pro Brause) aus elf Alters und Pflegeheimen (APH) auf Legionellen untersucht. In APH wohnen vor allem für Legionellose-Erkrankungen anfällige Personen.
Pro Betrieb wurden fünf Proben in den Duschen von Heimbewohnerinnen und -bewohnern gezogen. Diese verteilten sich über unterschiedliche Etagen und Trakte. Um zwischen peripherer und zentraler Kontamination des Wasserleitungssystems unterscheiden zu können, wurde pro Dusche jeweils eine Probe mit und eine ohne Wasservorlauf genommen.
Die Heime sind oft grosse Gebäude mit einem weit verzweigten Wasserleitungssystem und komplexen Sanitärinstallationen. Einige Duschen werden möglicherweise nicht regelmässig gebraucht. Die damit verbundene Reduktion des Wasserumsatzes zusammen mit dem Auftreten von stehendem Wasser begünstigt die Legionellenvermehrung und macht die Wasserversorgung besonders anfällig für einen Befall mit Legionellen. Pflegeheime sind verpflichtet, die einwandfreie Qualität des bereitgestellten Duschwassers zu gewährleisten.
In fünf der elf untersuchten Pflegeheimen (45%) entsprach das Wasser einer oder mehrerer Duschen nicht den gesetzlichen Grundlagen, und der Höchstwert für Legionellen wurde überschritten. Unter diesen fünf wiesen vier Heime in jeweils einer der Duschen eine massive Legionellenkontamination auf.
Proben ohne Vorlauf geben einen Hinweis auf die Kontamination nahe der Duschbrause (peripher), während Proben mit Vorlauf (bei der gewartet wird, bis sich die Temperatur nicht mehr ändert) Hinweise auf eine zentrale Kontamination z.B. im Boiler geben. Wie der Vergleich der Daten mit und ohne Vorlauf zeigt, war bei den Messungen die Legionellenkontamination überwiegend im peripheren Bereich des Wasserleitungssystems zu finden. Nur in zwei der sechs APH, in denen Legionellen nachgewiesen wurden, war die Kontamination in der Wasserprobe mit Vorlauf gleich oder höher als in der Wasserprobe ohne Vorlauf.
Die Resultate zeigen, dass die in den Pflegeheimen umgesetzten Massnahmen häufig nicht ausreichen, um die Legionellenkonzentration in Duschwasser unter dem gesetzlichen Höchstwert zu halten. Das Kantonale Labor wird deshalb weiterhin Duschwasser in Alters- und Pflegeheimen überprüfen.
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