Gemeinsam Netto-Null 2037 erreichen: Regierungsrat verabschiedet die kantonale Klimaschutzstrategie

Der Regierungsrat hat die kantonale Klimaschutzstrategie «Netto-Null 2037» verabschiedet. Die Strategie zeigt auf, wie Basel-Stadt im Kantonsgebiet bis 2037 klimaneutral werden will. Sie basiert auf den Grundsätzen der Klimagerechtigkeit und wurde unter Einbezug von Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft erarbeitet.

Im November 2022 haben die Basler Stimmberechtigten den Gegenvorschlag zur Klimagerechtigkeitsinitiative angenommen. Mit grosser Mehrheit wurde das Netto-Null-Ziel bis 2037 beschlossen und das Konzept der Klimagerechtigkeit in der basel-städtischen Verfassung verankert. Netto-Null bedeutet: der Kanton darf auf seinem Gebiet nicht mehr Treibhausgase ausstossen, als der Atmosphäre gleichzeitig entzogen und langfristig gespeichert werden. Die Umsetzung von Netto-Null ist nicht nur entscheidend für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen, sondern schafft auch Mehrwerte für die Bevölkerung und die Unternehmen.

Seit 1995 hat Basel-Stadt seine direkten Treibhausgasemissionen bereits um 44 % gesenkt. Mit der Klimaschutzstrategie «Netto-Null 2037» wird diese Entwicklung nun in sieben Handlungsfeldern weiter vorangetrieben: Mobilität, Gebäude, Wirtschaft, Bauen, Energieversorgung, Entsorgung & Negativemissionen sowie Landwirtschaft & Wald.

  • Bei der Mobilität steht die Abnahme und Elektrifizierung des Autoverkehrs (MIV) im Vordergrund, wie auch die Reduktion des Flächenbedarfs des MIV durch die Förderung des Fuss-, Velo- und öffentlichen Verkehrs.
  • Im Handlungsfeld Gebäude liegt der Fokus auf der konsequenten Umstellung auf erneuerbare Heizsysteme, der Reduktion des Strom- und Wärmeverbrauchs der Haushalte und dem Ausbau der Solarstromproduktion.
  • Auch in der Wirtschaft sollen fossile durch erneuerbare Energien ersetzt und der Energieverbrauch weiter gesenkt werden.
  • Die Senkung der indirekten (versteckten) Treibhausgasemissionen in Gebäuden und Infrastrukturen aber auch der direkten Emissionen von Baustellen stehen im Mittelpunkt des Handlungsfelds Bauen.
  • Im Bereich der Energieversorgung liegt der Schwerpunkt auf dem Ausbau der Fernwärmeversorgung, die zu 100 % klimaneutral werden soll.
  • Das Handlungsfeld Entsorgung & Negativemissionen zielt einerseits auf eine Abnahme der Abfallmengen und eine Optimierung der Verbrennungsanlagen ab. Andererseits verbleiben durch die Mobilität, die Abfallverwertung und weitere kleinere Quellen auch 2037 noch unvermeidbare Emissionen. Diese sollen durch Negativemissionen (Entnahme und langfristige Speicherung von CO2 an Punktquellen wie z.B. der KVA) ausgeglichen werden.

Ausblick

Zur Umsetzung der Klimaschutzstrategie wird der Regierungsrat 2024 einen Aktionsplan mit konkreten Massnahmen vorlegen. Diese sollen klimagerecht ausgestaltet sein und zur nachhaltigen Entwicklung des Kantons beitragen.
Basel-Stadt verursacht auch erhebliche indirekte Emissionen, die beispielsweise durch andernorts hergestellte Konsumgüter in den Kanton importiert werden. Der Regierungsrat will auch diese senken. In einem zweiten Strategieteil zu den indirekten Emissionen, der 2024 erarbeitet wird, zeigt er auch in diesem Bereich sein Vorhaben auf. Nicht zuletzt verursacht auch die Kantonsverwaltung Treibhausgasemissionen. Deshalb will der Regierungsrat mit gutem Beispiel vorangehen. Mit der Strategie «Klimaneutrale Verwaltung 2030» sollen die direkten Emissionen der Verwaltung bereits bis 2030 auf Netto-Null gesenkt und deren indirekten Emissionen stark reduziert werden.

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