Mit Recherchebeiträgen neue Ideen entwickeln

Die Abteilung Kultur vergab erstmals Recherchebeiträge an Basler Kulturschaffende: 29 Projekte werden mit einmaligen Beiträgen in der Höhe von 5000 bis 20'000 Franken unterstützt. Diese Förderbeiträge sind ergebnisoffen und ermöglichen es Kulturschaffenden, ausserhalb des Produktionsprozesses neue Ideen zu entwickeln. Die Recherchebeiträge tragen zur Umsetzung der «Trinkgeld-Initiative» bei.

Recherchebeiträge ermöglichen es Kulturschaffenden, unabhängig von einem konkreten Endprodukt neue Ideen zu entwickeln. Sie können so die eigene kreative Praxis vertiefen, ohne gleich eine fertige Projektbeschreibung für ein Fördergesuch vorlegen zu müssen. Die Abteilung Kultur Basel-Stadt lancierte im Oktober eine Pilotausschreibung für solche ergebnisoffenen Förderbeiträge in der Höhe von 5’000 bis 20'000 Franken, nachdem der Basler Regierungsrat dazu grünes Licht gegeben hatte.

Dieses neue Förderinstrument trägt zur schrittweisen Umsetzung der sogenannten «Trinkgeld-Initiative» bei. Ende 2020 haben sich die Basler Stimmberechtigten dafür ausgesprochen, dass jährlich mindestens fünf Prozent des ordentlichen Kulturbudgets – sinnbildlich: das Trinkgeld – in die aktive Basler Jugend- und Alternativkultur aller Sparten fliessen soll.

29 aus 264 Gesuchen
Eine interdisziplinär zusammengesetzte Jury prüfte 264 Gesuche. Beurteilt wurden sie nach zwei Kriterien: die Bedeutung des eingereichten Vorhabens für die Weiterentwicklung der eigenen Arbeit sowie die Klarheit und Schlüssigkeit der Motivation und des Vorgehens. Total wurde eine Fördersumme von 250‘000 Franken gesprochen. Folgende 29 Projekte wurden gutgeheissen:

  • CHF 5’000 für die Recherche «Dream WORKers» von Arianne Andereggen
  • CHF 5’000 für die Recherche «Pflanzen drucken und Erden rakeln» von Eva Brunner
  • CHF 20’000 für die Recherche «Hybrid» vom Collective Hybrid (Laura Schläpfer, Ananda Jade, Nahom Mehret und Gourav Neogi)
  • CHF 15'000 für die Recherche «Der Clown, die Weiblichkeit und Wir» von der Compagnie Karotkiss (Mayra Boshard, Valentina Melotti und Saskia Simonet)
  • CHF 15’000 für die Recherche «Superhero (She/Her)» von Brigitte Fässler, Martina Graf  und William Bejedi
  • CHF 10’000 für die Recherche «Die autonome Kamerabewegung im Film» von Michèle Flury und Simon Denzler
  • CHF 10’000 für die Recherche «Mundus Fidibus» von Naomi Gregoris und Cora Meyer
  • CHF 15’000 für die Recherche «Textile Colonies» von Group 50:50 (Elia Rediger, Kojack Kossakamvwe, Eva-Maria Bertschy und Patrick Mudekereza)
  • CHF 5'000 für die Recherche «Spotify Teardown» von Maximilian Hanisch
  • CHF 5'000 für die Recherche «Der Algengarten» von Carla Haslbauer
  • CHF 5’000 für die Recherche «Auf der Suche nach weiblichem Wissen» von Anina Jendreyko
  • CHF 5'000 für die Recherche «All Over The Place» von Stefan Karrer
  • CHF 5'000 für die Recherche «Experimentelle Klangskulpturen und Musikinstrumente» von Gabriel Kleber
  • CHF 15’000 für die Recherche «Researching Queer Spaces for Basel» vom Kollektiv Queer Space Basel (Ivana Jović, Renée Steffen und Silvan Wilde)
  • CHF 10’000 für die Recherche «Musikalischer Gehör-Gang der Bilder» vom Kollektiv WG Utopia (Ingrid Adler und Roger Egli)
  • CHF 5’000 für die Recherche «Artistic Labor: How to Survive & Shape the System» von Lynne Kouassi
  • CHF 10’000 für die Recherche «Kollektives Storytelling» von Jean Küchenhoff und Serafina Ndlovu
  • CHF 5’000 für die Recherche «Hunted Bodies» von Sol Bilbao Lucuix
  • CHF 5’000 für die Recherche «Anthopozentrismus, Reinheit und Hochleistungspferde» von Anita Mucolli
  • CHF 10’000 für die Recherche «T4T» von Vesper Neuenschwander und Leroy Tron
  • CHF 5’000 für die Recherche «mangan gardens & future territories of mining» von Janis Polar
  • CHF 10'000 für die Recherche «clash of patterns – hierarchische Strukturen beim Musizieren» von Mira Pozzi und Xenia Wiener
  • CHF 5’000 für die Recherche «The risk of radicalisation into extreme violence» von Shashank Purushotham
  • CHF 5’000 für die Recherche für Essayfilm «The Heat» von Karin Salathé
  • CHF 5’000 für die Recherche «Surviving the Net» von Jennifer Merlyn Scherler
  • CHF 10’000 für die Recherche «Wahl, Wahn & Co» von Steven Schoch und Franca Schaad
  • CHF 20’000 für die Recherche «us» von Rachelle Anaïs Scott, Dayne Florence, Permi Jhooti, Jin Young Won und Max Zachrisson
  • CHF 5’000 für die Recherche «Generative Klangskulpturen» von Samuel Tschudin
  • CHF 5’000 für die Recherche «Oh Mother, oh father» von Ana Vujic

Die externe Jury, welche die Gesuche beurteilte, setzte sich aus sieben Expertinnen und Experten zusammen: Fabian Chiquet, bildender Künstler, Musiker, Theaterregisseur, Filmemacher und Gründungsmitglied der Popband «The Bianca Story»; Daniela Dill, Spoken-Word-Künstlerin, Kulturvermittlerin und Co-Leiterin des Vereins «Wortstellwerk – Junges Schreibhaus Basel»; Doris Gassert, Medienwissenschaftlerin und Research Curator am Fotomuseum Winterthur; Muhammed Kaltuk, Choreograf, Tänzer und Gründer der Kompanie MEK; Benedikt Wyss, Kurator im Kunstverein SALTS und am Theater Basel, Gründer der Residenz für Kunstschaffende «Lago Mio Lugano» und des Draisine Derby im Dreispitz; Fabia Zindel, Designerin, Siebdruckerin und Begründerin des Labels MATRIX aus Basel. Den Vorsitz hatte seitens der Abteilung Kultur Caroline Nicod inne.

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