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Care-Arbeit & Vereinbarkeit

Kinder betreuen, Angehörige pflegen, den Haushalt führen – Care-Arbeit ist zentral, wird aber oft schlecht oder gar nicht bezahlt. Sie wird mehrheitlich von Frauen geleistet und ist mit sozialen Nachteilen verbunden. Die Fachstelle Gleichstellung zeigt, wie Care-Arbeit fair verteilt werden kann. Unternehmen können Rahmenbedingungen schaffen, die berufliche und private Verantwortung besser verbinden – etwa durch flexible Arbeitsmodelle oder gezielte betriebliche Unterstützungsangebote.

Zwei erhobene Hände mit blauem Symbol.

Gender Care Gap im Kanton Basel-Stadt

Ein wesentlicher Teil der Care-Arbeit wird unbezahlt gleistet. Im Kanton Basel-Stadt wird unbezahlte Care-Arbeit im Wert von rund 9,8 Milliarden Franken geleistet. Frauen leisten mehr unbezahlte Care-Arbeit als Männer. Sie sind folglich stärker von den Risiken betroffen, die mit einer tieferen Erwerbsbeteiligung einhergehen. Der Gender Care Gap existiert auch im Kanton Basel-Stadt.

Familien- und Hausarbeit organisieren

Spätestens bei der Familiengründung stellt sich die Frage, wie die Familien- und Hausarbeit organisiert werden soll. Frauen übernehmen einen Grossteil der unbezahlten Care-Arbeit. Oft reduzieren sie dafür ihre Erwerbsarbeitszeit.

Worauf Sie achten sollten

Personen, die unbezahlte Care-Arbeit leisten, erfahren beträchtliche Nachteile:

  • Sie haben ein geringeres oder gar kein Einkommen.
  • Sie sind finanziell von Dritten abhängig.
  • Sie haben eine niedrige Rente und ein höheres Risiko für Altersarmut.

Mental Load

Zur Care-Arbeit gehören auch scheinbar unwichtige und häufig unsichtbare Tätigkeiten wie ein Geschenk für ein Geburtstagsfest organisieren, die Schule informieren, wenn das Kind krank ist, den Lebensmittelvorrat checken, die Einkaufsliste erstellen, etc. Diese Arbeit wird als «Mental Load» bezeichnet. Häufig ist der «Mental Load» in Familien einseitig und zu Lasten der Frauen verteilt. 

Selbsttest und Hilfsmittel

Wie ist der «Mental Load» in ihrer Familie verteilt? Und wie lässt er sich ausgeglichener auf die Eltern verteilen? Es gibt verschiedene Hilfsmittel, die die Organisation und Bewältigung des Familienalltags erleichtern.

Equal-Care-Selbsttest

Ein Selbsttest zur Verteilung des Mental-Loads in der Familie

Mental-Load-Liste

Steuerboard-Liste zur Organisation des Familienalltags

Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben

Gleichstellung im Erwerbsleben stärken

Eine familienfreundliche Personalpolitik, flexible Arbeitsbedingungen, eine zeitgemässe Arbeitsorganisation und gezielte Massnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sind zentrale Voraussetzungen, um Gleichstellung im Erwerbsleben zu stärken. Der Fachkräftemangel erhöht den Handlungsdruck in den Unternehmen zusätzlich.

Branchenspezifische Veranstaltungen zur Förderung der Vereinbarkeit

Die Fachstelle Gleichstellung wurde vom Regierungsrat beauftragt, die Vereinbarkeit mit branchenspezifischen Veranstaltungen zu fördern (vgl. Gleichstellungsplan 2024–2027).
Die Veranstaltung am 15. September 2025 richtet sich an das Baugewerbe. Vier Unternehmen aus der Region zeigen auf, welche Massnahmen sie konkret umsetzen. Die Beispiele bieten Anknüpfungspunkte für andere Betriebe.

Rückblick: Workshop mit dem Dachverband GI beider Basel

Bereits 2024 hat die Fachstelle Gleichstellung zusammen mit dem Dachverband „GI beider Basel“ den Workshop Erfolgsfaktor Vereinbarkeit: eine gute Lebensbalance für Mitarbeitende durchgeführt.

Studien zu Vereinbarkeit und Care-Arbeit

Die Fachstelle Gleichstellung hat in der Vergangenheit verschiedene Studien zu Familienfreundlichkeit, Vereinbarkeit und Care-Arbeit in Auftrag gegeben. Die Vollfassungen der Studien sind auf Anfrage bei der Fachstelle Gleichstellung in gedruckter Form verfügbar.

Haushaltshilfe einstellen

Haben Sie eine private Haushaltshilfe eingestellt, die Sie zuhause betreut und pflegt? Oder planen Sie, dies zu tun? Im Ratgeber «Haushaltshilfe beschäftigen» erfahren Sie, wie Sie faire Arbeitsbedingungen garantieren. Sie enthält Informationen

  • zu den Lohnbestimmungen 
  • zu den Regelungen zur Arbeits- und Freizeit 
  • zu Ferienansprüchen und 
  • zur Anmeldung der Haushaltshilfe bei den Sozialversicherungen

Der Ratgeber wurde von der Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich erarbeitet und an die gesetzlichen Bestimmungen im Kanton Basel-Stadt angepasst.

Informationsplattform «CareInfo»

Der Kanton Basel-Stadt bildet gemeinsam mit dem Kanton Aargau, der Stadt Bern und der Stadt Zürich die Trägerschaft der Informationsplattform CareInfo. Dort finden Sie ebenfalls Informationen zur Anstellung einer privaten Haushaltshilfe sowie Beiträge und News zum Thema Care-Migration. 

Privat angestellte Haushaltshilfen stammen häufig aus osteuropäischen EU-Ländern. Als sogenannte Care-Migrantinnen kommen sie für einige Wochen oder Monate in die Schweiz und arbeiten in einem Privathaushalt. Sie kehren danach für kurze Zeit in ihre Heimat zurück, um dann erneut Pflegeeinsätze in der Schweiz zu übernehmen. 

Sind Sie als Haushaltshilfe angestellt und möchten sich mit anderen Haushaltshilfen vernetzen und austauschen? CareInfo bietet zu diesem Zweck eine geschlossene Facebook-Gruppe.

Weitere Informationen

Fachstelle Gleichstellung

Karte von Basel-Stadt
Zur Karte von MapBS. Externer Link, wird in einem neuen Tab oder Fenster geöffnet
Marktplatz 30a
4051 Basel

Öffnungszeiten

08.00 - 11.30 Uhr und 13.30 bis 16.30 Uhr

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