Beiträge an die Drogenentzugsstation "Cikade"
MedienmitteilungRegierungsrat
Der Regierungsrat hat beschlossen dem Grossen Rat einen Beitrag von jährlich 73'500 Franken für die Drogenentzugsstation "Cikade" in den Jahren 1995 bis 1999 zu beantragen.
Ende 1994 laufen die Subventionen auf der Basis von jährlichen Pauschalzahlungen für den Verein "Drogenhilfe" aus. Für die neue Subventionsperiode 1995 bis 1999 soll für die "Cikade" jährlich ein Beitrag von maximal 73'500 Franken zur Verfügung stehen. Damit wird für Basler Klientinnen und Klienten der Differenzbetrag zwischen dem verhandelten Tagesansatz von 780 Franken und den effektiven Leistungen Dritter (Krankenkassen, Versicherungen, Fürsorge, Angehörige) abgegolten. Zusätzlich wird für 1995 letztmals ein Pauschalbetrag von 25'000 Franken als Beitrag an notwendige Strukturanpassungen gewährt.
Der Verein "Drogenhilfe" führt in der Nordwestschweiz verschiedene Suchthilfe-Einrichtungen. Das Angebot umfasst neben der Entzugsstation "Cikade" die therapeutische Gemeinschaft "Waldruh", die Kontaktstelle für Familienplazierungen "Spektrum" sowie zwei Aussenwohngruppen für ehemalige Drogenabhängige. Alle Angebote können zum Teil auf Taggelder von Krankenkassen, Fürsorgeämtern oder der Invalidenversicherung zählen. Zur Deckung aller Kosten ist der Verein aber auch auf Spenden, Gönnerbeiträge und Subventionen angewiesen.
Der Kanton Basel-Stadt subventioniert einzig die Entzugsstation "Cikade". Diese arbeitet mit einem vergleichsweise hochschwelligen Entzugskonzept und intensiver therapeutischer Begleitung. Der Entzug findet - in der Schweiz einzigartig - in Gruppen mit sieben bis neun Drogenabhängigen und vier Betreuerinnen oder Betreuern im Rahmen von jeweils 15 Tage dauernden Entzügen statt. Der Entzug erfolgt ohne medikamentöse Linderung der Entzugssymptome (sog. kalter Entzug), was an das Durchhaltevermögen der Klientinnen und Klienten hohe Anforderungen stellt. Während des Entzuges sind diese rund um die Uhr betreut, was einen hohen Personalbedarf bedingt. Die "Cikade" hat aber dadurch im Vergleich mit anderen Einrichtungen sehr hohe Erfolgsquoten.