Die Medienmitteilung der Theatergenossenschaft hat folgenden Wortlaut:

Prof. W.P. von Wartburg Vizepräsident der Theatergenossenschaft Basel

Michael Schindhelm ist seit 1992 Intendant an den Bühnen der Stadt Gera, einem Vierspartenbetrieb in Thüringen, Deutschland. Seit Juli 1994 amtiert er auch als designierter Generalintendant der gemeinsamen Theater GmbH der Bühnen der Stadt Gera und des Landestheaters Altenburg.

Michael Schindhelm ist 34 Jahre alt, Sprecher für Darstellende Künste im Deutschen Kulturrat und Geschäftsführer des Landesverbandes Thüringen des Deutschen Bühnenvereins. Er wird bereits ab nächstem Jahr zusammen mit dem derzeitigen Interimsleiter, Prof. H.P. Doll, die Übernahme der künstlerischen Direktion in Basel vorbereiten.

Michael Schindhelm war nach abgeschlossenem Studium der Quantenchemie an der Universität in Petersburg vorerst an der Akademie der Wissenschaften in Berlin tätig. Seit 1986 arbeitete er bis zur Übernahme der Direktion der ersten Theater GmbH der neuen Bundesländer im Jahre 1990 als Autor, Dramaturg und Übersetzer u.a. von Stücken von Tschechow und Gogol.

Michael Schindhelm gilt als ein herausragender Vertreter der jungen Intendantengeneration Deutschlands. Er hat die Bühnen in Gera trotz widriger Umstände und finanzieller Probleme zu neuem Erfolg gebracht und dafür bundesweite Anerkennung gefunden.

Der neue künstlerische Direktor beabsichtigt, in Basel mit den Herren Gerd Heinz und Peter Löscher zusammenzuarbeiten. Gerd Heinz war lange Jahre Direktor des Schauspielhauses Zürich und hat sich dort als ausgezeichneter Regisseur und Theaterleiter einen Namen gemacht. Seit drei Jahren arbeitet er regelmässig als Opernregisseur in Freiburg im Breisgau. Er würde sich in Basel der Sparte Musiktheater annehmen.

Peter Löscher ist ein erfahrener, freischaffender Regisseur und hat in Frankfurt, Hamburg, Köln und Zürich inszeniert. Er gehört zu den Spitzenleuten der deutschen Regieszene. Er würde sich in Basel dem Schauspiel widmen.

Die Findungskommission hat sich ihre Arbeit nicht leicht gemacht. Mit ihrem Vorschlag von Michael Schindhelm hat sie in sorgfältiger Abwägung der damit verbundenen Chancen und Risiken ein Zeichen für die Zukunft gesetzt. Verwaltungsrat und Regierung sind mit ihrer Wahl und Vertragsgenehmigung dieser Vorwärtsstrategie gefolgt. Theater darf und soll an die Vergangenheit erinnern, muss jedoch Gegenwartsfragen aufarbeiten und die Zukunft mitgestalten. Diese anspruchsvolle Aufgabe dürfte ein Vertreter der jüngeren Generation am besten zu bewältigen wissen.

Ein junger, aufstrebender künstlerischer Direktor soll zusammen mit zwei erfahrenen und ausgewiesenen Regisseuren dem Theater Basel auch in finanziell schwierigen Zeiten wieder jene Bedeutung und Ausdrucksstärke verleihen, welche Basel als traditionelle Kulturstadt verdient.