Die Ausbildung zum Beruf Medizinische Praxisassistentin/Medizinischer Praxisassistent (vorher Arztgehilfin) richtet sich ab 1. Januar 1996 nach den Vorschriften des Bundesamt für Industrie, Gewerbe und Arbeit (BIGA) und wird folglich von den kantonalen Berufsbildungsämtern beaufsichtigt. Damit wird der Beruf aufgewertet und den übrigen BIGA-Berufen gleichgestellt.

Für die Kantone hat dies die Auswirkung, dass sie inskünftig die Kosten der beruflichen Ausbildung zu tragen haben. Für Interessentinnen und Interessenten, die den Beruf erlernen möchten, entfallen die Schulgelder, die bisher den privaten Anbietern entrichtet werden mussten.

Dass der berufliche Unterricht von den beiden Partnerkantonen als Leistungsauftrag der Huber Widemann Schule übertragen werden soll, liegt im wesentlichen darin begründet, dass diese Schule bisher Arztgehilfinnen ausbildete und sowohl über die erforderlichen Einrichtungen wie auch Erfahrungen verfügt. Eine Übernahme des Unterrichtes durch kantonale Institutionen hätte sowohl in Basel-Stadt wie in Basel-Landschaft erhebliche Investitionen vorausgesetzt.

Die neue Ausbildung dauert 3 Jahre und soll erstmals im Sommer 1996 angeboten werden. Im Kanton Basel-Landschaft wird eine entsprechende Vorlage an den Landrat vorbereitet.

Wie bereits in der Beantwortung eines parlamentarischen Vorstosses aus dem Basler Grossen Rat festgestellt wurde, werden die bisherigen Ausweise für Arztgehilfinnen mit Röntgenberechtigung dem neuen Fähigkeitszeugnis der Lehrabschlussprüfung als "Medizinische Praxisassistenin" gleichgestellt.