Direkt zum Inhalt springen

Breadcrumb-Navigation

Fremdsprachige Kinder - Förderung statt Doppelzählung

Medienmitteilung

Regierungsrat

Beantwortung Anzug Eva Huber SP -- Fremdsprachige Kinder werden im baselstädtischen Schulsystem mit einer Reihe von Sondermassnahmen die schon im Kindergarten beginnen beim Spracherwerb systematisch gefördert bei der Klassenbildung nach Möglichkeit berücksichtigt nicht aber doppelt gezählt.

Der zusätzliche Deutschunterricht für fremdsprachige Primarschüler umfasst auf der Primarschulstufe rund 25 volle Lehrkraftpensen. Der Anteil der fremdsprachigen Kinder wird bei der Klassenbildung im Rahmen des Möglichen mitberücksichtigt. So zählten zu Beginn des laufenden Schuljahres die 1. Klassen im Bläsischulhaus gemäss Statistik 17,5 Schülerinnen und Schüler, das heisst rund 5 weniger als auf dem Bruderholz.

Die Einschulung Fremdsprachiger ist überdies Gegenstand einer ziemlich breit angelegten Untersuchung innerhalb der Nordwestschweizerischen Erziehungsdirektorenkonferenz. Es werden verschiedene Einschulungskonzepte und Modelle verglichen, darunter auch das baselstädtische, das sich mit seinen vielen Fremdsprachenklassen aus der Sicht ausserkantonaler Beobachter von den Integrationsansätzen anderer Kantone unterscheidet. Ergebnisse dieser Studie werden in etwa zwei Jahren erwartet. Über wesentliche Änderungen des Basler Einschulungs- und Förderungskonzeptes für Fremdsprache wird dannzumal zu befinden sein.

Bei allem Verständnis, das der Regierungsrat dafür aufbringt, dass Klassen mit hohem Fremdsprachigenanteil nicht die gesetzlich zulässige Grösse aufweisen, lehnt er es ab, die Lösung des Kantons Basel-Landschaft - die im übrigen auch dort diskutiert wird - fremdsprachige Kinder doppelt zu zählen, zu übernehmen. Abgesehen davon, dass die Doppelzählung auch eine doppelte Schülerbuchhaltung und damit einen Verwirrungseffekt zur Folge hat, beruht die Regelung des Nachbarkantons auf einem anderen Einschulungskonzept.

Der zusätzliche Personalaufwand, auf den die Regelung hinausläuft, wird in den städtischen Verhältnissen ebenfalls erbracht, nämlich durch kleine Fremdsprachenklassen, Normalklassen unter der gesetzlichen Grösse und vermehrtem Unterrichtsaufwand. Eine Kumulierung dieser Massnahmen durch eine schematische Doppelzählung würde zu unnötigen Auseinandersetzungen über die Indikationen der Doppelzählung einerseits und möglicherweise zu untragbaren finanziellen und räumlichen Konsequenzen führen.

Weitere Auskünfte

Dr. Willi Schneider Tel. 267 84 07 Departementssekretär Erziehungsdepartement