Suchtmittelprävention an den Schulen
MedienmitteilungRegierungsrat
Beantwortung Anzug Dr. Enrico Gallacchi CVP -- Der Regierungsrat hat am 14. Februar 1995 ein neues kantonales Konzept für eine umfassende Prävention gegen Suchtmittel genehmigt und am 21. Februar 1995 den Medien und weiteren Fachleuten vorgestellt. Damit hat er einem Anliegen in einem parlamentarischen Vorstoss entsprochen.
Prophylaktische Bemühungen haben in unserem Kanton bereits eine längere Tradition. Schon 1972 wurde eine Prophylaxestelle im Jugendamt eingerichtet und 1984 die Vorsorge im Gesetz betreffend die kantonale Jugendhilfe fixiert. Die prophylaktischen Bemühungen konzentrierten sich anfänglich auf den Beizug von Lehrkräften, von denen ein Multiplikatoreneffekt ausging. In die vielfältigen Bildungs- und Kursangebote wurden in der Folge auch vermehrt Lehrmeister, Jugendliche, Erzieher, Eltern einbezogen. Die Zunahme des Drogenkonsums und die mit ihm verbundene soziale Verelendung machten es allerdings notwendig, mit einer grossangelegten, regional ausgerichteten Kampagne möglichst alle Kreise und Schichten der Bevölkerung für dieses Problem zu sensibilisieren. Diese Kampagne "Zur Sache Sucht" führte zur Ausarbeitung eines kantonalen Präventionskonzeptes, das nun verabschiedet worden ist.
Parallel dazu wurde beim Justizdepartement per 1. Mai 1994 die neue "Abteilung Koordination Drogenfragen" gebildet, der auch die bisherige Prophylaxestelle des Jugendamtes angegliedert worden ist. Ausgerichtet am wachsenden Handlungsbedarf auf dem Gebiete der Prophylaxe wurde eine zeitgemässe Struktur mit den vier Ressorts Schulen, Jugend, Frauen und Koordination geschaffen, welche ein effizienteres, umfassenderes und vernetztes Vorgehen auf dem Gebiet der psychosozialen Gesundheitserziehung ermöglicht.
Der Regierungsrat ist überzeugt, dass die Primärprävention bereits im Vorschul- und Primarschulalter einsetzen muss, wenn sie nachhaltige Wirkung entfalten soll. Ohne Zweifel kommt der Schule als Erziehungsträgerin neben dem Elternhaus eine besondere Verantwortung zu. Die Prophylaxe muss daher auch in der Lehrerausbildung ihren festen Platz haben. Ebenso muss jedoch die Prophylaxe in der Elternbildung stärker verankert werden; die nötigen Massnahmen dazu sind in die Wege geleitet worden.
Die Prävention ist eine nationale Aufgabe. Der Präventionsgedanke wird daher vom Bundesamt für Gesundheitswesen besonders gefördert. Die Tätigkeiten des Kantons auf dem Gebiet der Prävention werden deshalb auch mit dem Bundesamt abgestimmt, insbesondere wenn dabei Beiträge erhältlich sind.