Am Freitag abend wurde Werner Düggelin mit dem Kulturpreis der Stadt Basel 1995 geehrt. Im Rahmen einer Feier in der Aula der alten Universität an der Augustinergasse überreichte der Regierungspräsident Jörg Schild dem Preisträger im Beisein zahlreicher Gäste den mit 20’000 Franken dotierten Kulturpreis. Zur Feier war auch die Basler Bevölkerung eingeladen.

Der offizielle Teil der Veranstaltung wurde mit einer kurzen Begrüssung durch Regierungspräsident Jörg Schild eröffnet. Die Laudatio wurde von Reinhardt Stumm, Theaterkritiker, gehalten. Stumm zitierte unter anderem Düggelin selbst, welcher 1968 in einem Interview sagte: "Es wird Schwierigkeiten geben. Vielleicht mehr, als wir ahnen. Ein Theater, das es allen recht macht, kann kein gutes Theater sein. Und wir müssen wohl den Mut haben, zu vielen Dingen ganz einfach nein zu sagen. Wie könnte man sonst aus voller Überzeugung zu anderen ja sagen?" Diese Aussage hat auch heute nichts von ihrer damaligen Aktualität eingebüsst.

Nach einem theatralischen Intermezzo des Trios Pro Mille übergab Jörg Schild den Kulturpreis der Stadt Basel 1995 an Werner Düggelin. Die Schlussworte des Preisträgers rundeten die Feier ab.

Der Regierungsrat versteht diese Preisverleihung nicht etwa als nostalgischen Blick zurück in die "Ära Düggelin", die Ende der sechziger Jahre mit einem damals noch nicht vierzigjährigen Theaterdirektor begann und Basel im gesamten deutschsprachigen Raum als Theaterstadt bekannt machte. Vielmehr soll damit auch in einer kulturpolitisch schwierigen Zeit aufgezeigt werden, dass unser Theater - eine traditionsreiche kulturelle Institution - von einer jungen Leitung mit Teamgeist erfolgreich zu einem neuen Aufbruch geführt werden kann.

Die diesjährige Jury regte an, den seit 1948 verliehenen "Kunstpreis der Stadt Basel" fortan "Kulturpreis der Stadt Basel" zu nennen, um dem umfassenden Anspruch der Preisverleihung (Ehrung für die Verdienste um das kulturelle Leben Basels) Ausdruck zu verleihen.