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Gewalt an Schulen weder dramatisch noch harmlos

Medienmitteilung

Regierungsrat

(Beantwortung Anzug Lukas Stutz CVP) -- Der Regierungsrat hält fest dass es sich bei Gewalttaten an Schulen die zu Körperverletzungen führen um Einzelfälle handelt. Dies ändert jedoch nichts daran dass alle Gewaltphänomene an den Schulen ernst genommen werden müssen.

Das Erziehungsdepartement befasst sich schon seit längerer Zeit mit der Problematik und vertritt den Standpunkt, dass auf jegliche Gewalt schnell, konsequent und deutlich reagiert werden sollte. Die Rektorate wurden bei verschiedenen Gelegenheiten auch aufgefordert, die Hilfe der Rechtsschutzorgane zu beanspruchen, wenn Gewalttaten ein mit pädagogischen Mitteln nicht mehr zu bewältigendes Ausmass angenommen hätten. Eine Arbeitsgruppe des Erziehungsdepartementes erarbeitete ein Vorgehensschema, das die Lehrerschaft darüber orientiert, wie im Vorfeld von Gewalt auf Verwahrlosungserscheinungen der Schülerschaft zu reagieren ist und welche Instanzen beratend und intervenierend beigezogen werden können. Desgleichen erliess die Kantonspolizei Basel-Stadt ein Merkblatt zuhanden der Schulen. Die Schulleitungen und das Polizeikommando treffen sich regelmässig zu einer "Tour d'horizon" und um gegenseitig die Meinungen auszutauschen. Zu den vorbeugenden Massnahmen gehört selbstverständlich auch die Pausenaufsicht.

Die Statistik der Jugendkriminalität der letzten fünf Jahre, die von der Jugendanwaltschaft geführt wird, zeigt im Gegensatz zu vielen Befürchtungen keinen dramatischen Anstieg der Anzahl der Gewaltdelikte, die von Jugendlichen begangen werden. Hervorzuheben ist, dass sich der grösste Teil der Gewaltkriminalität Jugendlicher auf männliche Jugendliche bezieht.

Die Frage, wie Gewalt an Schulen verhindert werden kann, erfordert jedoch nicht nur reaktive Antworten, sondern auch konkrete, pädagogische Überlegungen darüber, wie die richtige Schule beschaffen sein soll. Die humane Schule soll zu gutem Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, Verständnis für das Zusammenleben mit Anderen, auch Schwächeren, und schliesslich zu gesichertem Wissen und Können führen. Die gute Schule ist eine denkbare Gewaltprophylaxe.

Weitere Auskünfte

Dr. Willi Schneider Tel. 267 84 07 Ressortleiter Schulen Erziehungsdepartement