Leistungsfähiges Informationssystem für das Kantonale Rechnungswesen: von FIS zu SAP
MedienmitteilungRegierungsrat
Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt hat die Einführung eines zeitgemässen und leistungsfähigen Informatiksystems für das kantonale Rechnungswesen gutgeheissen. Von 1996 - 1998 soll die seit 15 Jahren in weiten Teilen der Verwaltung eingesetzte Rechnungswesensoftware FIS (Finanzinformationssystem) durch SAP R/3 eine weltweit verbreitete Standardsoftware ersetzt werden. Die einmaligen Ausgaben für das Vorhaben belaufen sich auf 78 Millionen Franken. Aufgrund des Umfangs und der Komplexität dieses Projektes mit welchem auch die Informationsbasis für neue Methoden der Verwaltungsführung gelegt wird leitet der Regierungsrat den Bericht zur Umstellung von FIS auf SAP in Form eines Ratschlages vorerst zur Prüfung an die Finanzkommission des Grossen Rates weiter.
Bereits im Frühjahr 1993 stimmte der Regierungsrat der Neuordnung und Modernisierung des Rechnungswesens im Kanton Basel-Stadt zu. Hauptzielsetzungen waren eine verbesserte Kostentransparenz, eine bessere Vergleichbarkeit der Basler Finanzkennzahlen mit jenen anderer Kantone, die Einführung von Methoden und Instrumenten des Controllings sowie die Ausarbeitung eines Finanzhaushaltgesetzes. Wichtige Etappenziele sind zwischenzeitlich erreicht worden.
Die Ablösung des Finanzinformationssystems (FIS) durch die Standardsoftware SAP R/3 stellt einen logischen Schritt dar, um die Neuerungen im Finanz- und Rechnungswesen mittels zeitgerechter Hard- und Software zielgerichtet und effizient umzusetzen. Diesem Projekt ging 1995 ein Vorprojekt voraus, in welchem die Organisation des Rechnungswesens in den Departementen und Dienststellen als Ausgangsbasis für ein Soll-Konzept analysiert worden ist und die Leistungsfähigkeit von SAP als Nachfolgeprodukt von FIS geprüft wurde.
Durch die verwaltungsweite Ablösung der betagten Rechnungsweseninformatik ergeben sich diverse neue Möglichkeiten der Informationsgewinnung. Mit der dezentralen Einführung von SAP R/3 lässt sich eine benutzergerechte Kosten- und Leistungsrechnung realisieren, welche für die Beurteilung der effektiven Kosten der vom Staat erbrachten Leistungen und der generellen Leistungsfähigkeit der Verwaltung unabdingbar ist. Durch die neue Software können auch Informationen gewonnen werden, um raschmöglichst auf Abweichungen zwischen dem geplanten und dem aktuellen Zustand reagieren zu können. Diese Führungsinformationen sind besonders wichtig für eine effektive und effiziente Verwaltungsführung, wie sie das New Public Management fordert. Mit dem SAP R/3-System können die heutigen und zukünftigen finanzwirtschaftlichen Informationsbedürfnisse des Kantons Basel-Stadt abgedeckt werden.
Die Projektrealisierung soll zusammen mit externen Beratern angegangen werden. Geplant ist der Abschluss eines Generalunternehmervertrages mit vertraglich fixiertem Ausgabenplafond für die Durchführung des Projektes. In den Projektsteuerungsausschuss nimmt die regierungsrätliche Delegation für Finanzfragen (Regierungsrätin V. Schaller, Regierungsräte Dr. Ch. Stutz und Dr. U. Vischer) Einsitz. Die Projektleitung wird dem Generalunternehmer übertragen.