Neuausrichtung der Informatik: Mehr Verantwortung für Departemente und Regierungsrat
MedienmitteilungRegierungsrat
Der Regierungsrat hat ein Konzept zur Neuausrichtung der Informatik im Kanton Basel-Stadt beschlossen und entsprechende Richtlinien zur Umsetzung einer neuen Führungsstruktur erlassen.
Im Dezember 1995 wurde das Projekt "Evaluation eines möglichen Outsourcingpartners für die Informatik" gestartet, verbunden mit dem gleichzeitigen Auftrag, eine Anwenderorganisation aufzubauen. Sehr rasch wurde erkannt, dass es nicht möglich ist, aufgrund der damals vorhandenen Informationen Inhalt und Umfang der möglicherweise durch eine Drittfirma zu erbringenden Informatik-Dienstleistungen hinreichend genau zu beschreiben. Eine präzise Definition, welche Dienstleistungen in welchem Umfang und zu welchen Kosten von einem möglichen Outsourcingpartner zu erbringen wären, sind aber unverzichtbare Grundlagen, um überhaupt erste Offertstellungen zu verlangen.
Im weiteren Verlauf des Projektes haben sich deshalb die Verantwortlichen auf den Aufbau einer Anwenderorganisation konzentriert. Es galt, ein Konzept "Neuausrichtung der Informatik im Kanton Basel-Stadt" zu erarbeiten, das vor allem die zukünftige Kompetenzabgrenzung zwischen den verschiedenen verwaltungsinternen Informatik-Dienstleistern und den verantwortlichen Führungsinstanzen regeln und somit die Voraussetzungen für klare und transparente Auftragsverhältnisse in der Informatik schaffen wird.
Das vom Regierungsrat genehmigte Konzept wurde zuvor in einer Sondersitzung des Regierungsrates im Detail vorgestellt und diskutiert.
Die Neuausrichtung wird in "Richtlinien des Regierungsrates über die Informatik in der Verwaltung des Kantons Basel-Stadt" geregelt. Neu sind die Bildung einer Informatik-Konferenz, einer Koordinationsstelle für Informatik und von Ansprechstellen in den Departementen. Das bisher mit umfassenden Aufgaben betraute Amt für Informatik (AfI) wird in der neuen Struktur in eine Zentrale Informatik-Dienststelle (ZID) mit reinen Dienstleistungsaufgaben überführt.
Die Departemente sind für den wirtschaftlichen und bedarfsgerechten Einsatz der Informatik innerhalb ihrer Organisation zuständig. Zur Sicherstellung der erforderlichen Koordination zwischen den Departementen wird eine Informatik-Konferenz gebildet. Sie ist ein beratendes Organ des Regierungsrates in allen Fragen der Informatik. Sie hat keine Entscheidkompetenzen; die notwendigen Entscheide fällt der Regierungsrat auf Antrag der Informatik-Konferenz.
Die Umsetzungsphase beginnt mit dem Inkrafttreten der regierungsrätlichen Richtlinien per 1. Juli 1996. Auf das gleiche Datum wird die bisherige Informatik-Verordnung aufgehoben. Das AfI wird damit in die neue Struktur, die ZID, überführt. Die ZID übernimmt vorerst alle Aufgaben und Einrichtungen des ehemaligen AfI.
Mit Beginn der Umsetzungsphase wird eine externe Fach- und Führungspersönlichkeit mit der interimistischen Leitung der ZID betraut. Nach Abschluss der Vertragsverhandlungen mit dieser Führungskraft - dies wird in den nächsten Tagen der Fall sein - wird sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der Öffentlichkeit vorgestellt beziehungsweise bekanntgegeben
Im Sinne der Qualitätsprüfung der Umsetzungsphase wird der Lenkungsausschuss des Regierungsrates (Ueli Vischer, Vorsitz, Veronica Schaller, Christoph Stutz) die weiteren Aktivitäten koordinieren und überwachen und bis Ende Oktober dem Regierungsrat über den Stand der Umsetzung berichten.
Das Personal des AFI wurde unmittelbar an die gestrige Regierungsrats-Sitzung vom Lenkungsausschuss über die Inhalte der Neuausrichtung und die Konsequenzen auf die Führungsstruktur orientiert.