Subvention an die CARITAS Basel-Stadt für den Betrieb einer Notschlafstelle für Frauen
MedienmitteilungRegierungsrat
Der Regierungsrat hat beschlossen das Subventionsverhältnis mit der CARITAS Basel-Stadt vorläufig noch für ein weiteres Jahr zu erneuern. Die CARITAS erhält somit vom Kanton auch im 1997 an die Kosten der Notschlafstelle für Frauen einen unveränderten Betriebsbeitrag von 180'000 Franken.
Die CARITAS Basel-Stadt führt mit finanzieller Unterstützung des Kantons am Lindenberg 21 eine Notschlafstelle für Frauen. Die Gesamtkosten für deren Betrieb betragen gemäss Budget 97 ca. 340'000 Franken. Mit dem Beitrag von 180'000 Franken subventioniert der Kanton rund 70 % der Personalkosten. Das verbleibende Defizit von voraussichtlich gegen 90'000 Franken übernimmt die CARITAS, welche auch die Liegenschaft Lindenberg 21 zur Verfügung stellt. Der Personalaufwand ist mit demjenigen der staatlichen Notschlafstelle für Männer vergleichbar. Die Übernachtungsgebühren für im Kanton Basel-Stadt angemeldete Benützerinnen sind ebenfalls gleich wie bei den Notschlafstellen für Männer. Die ausserkantonalen Benützerinnen (etwa 10 %) bezahlen einen höheren Tarif.
Der Regierungsrat hat die Subvention an die CARITAS Basel-Stadt vorläufig auf ein Jahr befristet, weil er sich vorbehält, bei sich bietender Gelegenheit eine kostengünstige Notschlafstelle für Männer und Frauen durch den Kanton Basel-Stadt selbst zu führen. Das Amt für Miet- und Wohnungswesen und die Zentralstelle für staatlichen Liegenschaftsverkehr sind deshalb beauftragt worden, dem Regierungsrat bis Mitte 1997 über neue Lösungen in bezug auf eine Unterbringung von obdachlosen Frauen und Männern im Kanton, bzw. Alternativen zu den bestehenden Notschlafstellen für Frauen und Männer zu berichten.
Die Notschlafstelle am Lindenberg 21 ist täglich von 20.00 Uhr abends bis 09.30 Uhr morgens geöffnet. Der Eintritt ist bis 02.00 Uhr morgens möglich. Die Notschlafstelle bietet Platz für 20 Frauen, welche in Zweier- und Dreierzimmern untergebracht sind. Das Angebot richtet sich an obdachlose Frauen "auf der Gasse", Drogenabhängige, Prostituierte und an Frauen in Übergangssituationen (Entlassene aus dem Gefängnis oder aus der Psychiatrie). In Notfällen werden auch die Kinder der hilfesuchenden Frauen aufgenommen. Im laufenden Jahr wurden bis heute täglich zwischen 6 bis 9 Übernachtungen (Spitzenbelegung 13 Betten) gezählt. Gemäss Aussage der CARITAS, welche Erfahrung in der Führung von Notschlafstellen aufweist und deshalb für eine sachgerechte Erfüllung dieser Aufgabe garantiert, ist für 1997 mit einer Zunahme der Übernachtungen zu rechnen.