Bereits im Februar und April des vergangenen Jahres fanden in Basel und Sarajevo sogenannte Demokratiegespräche statt. Der jetzige Besuch der Delegation aus Sarajevo kam aufgrund der Initiative der Gesellschaft Schweiz - Bosnien Herzegowina zu Stande und diente der weiteren Konkretisierung der letztjährigen Demokratiegespräche. Sowohl Sarajevo als auch Basel-Stadt sind Stadt-Kantone und das Ziel des Besuches bestand darin, der Delegation am Beispiel von Basel-Stadt Lösungsansätze für die anstehenden Probleme aufzuzeigen.

Die Delegation aus Sarajevo bestand aus insgesamt sieben Politikern und wurde vom Präsidenten des Kantons Sarajevo, Prof. Dr. Midhat Haracic, angeführt. Weitere Mitglieder der Delegation waren der Vizepräsident der Präsidialversammlung des Kantons Sarajevo, der Minister für Gericht und Verwaltung, der Minister für Arbeit, Sozialpolitik, Vertriebene und Flüchtlinge, der Minister für Raumplanung, Wohnungs- und Kommunalwesen, die Vizeministerin für Bildung, Wissenschaft und Information sowie der Vizeminister für Innere Angelegenheiten.

Die Delegation traf am Montag gegen abend in Basel ein, wo sie vom Basler Regierungsrat im Rathaus empfangen wurde. Vom Dienstag bis zum Freitag fanden verschiedene Präsentationen und Gespräche zu Themen statt, welche zur Zeit für Sarajevo von grosser Bedeutung sind. Nach einer Einleitung durch alt Bundesrat Dr. Rudolf Friedrich in das schweizerische Staatsrecht wurden der Delegation die Organisation und die Aufgaben des Kantons Basel-Stadt aufgezeigt. Weiter stand eine Führung durch das Vermessungs- und Grundbuchamt sowie ein Einblick in die Altersbetreuung inklusive Besuch des Altersheim Adullam auf dem Programm. Die Regio Basiliensis führte mit der Delegation ein regiopolitisches Seminar durch. Weiter erhielten die Besucher einen Einblick in die interkantonale und internationale Zusammenarbeit der Polizei sowie in das Bildungswesen. Schliesslich standen ein Werkbesuch bei der Firma Novartis sowie eine Präsentation der Handelskammer beider Basel auf dem Programm. Den Abschluss des offiziellen Teils bildete ein Empfang durch den Rector designatus der Universität Basel, Prof. Dr. Ulrich Gäbler.

Am Mittwoch abend fand im Europa-Institut die jährliche Mitgliederversammlung der Gesellschaft Schweiz - Bosnien Herzegowina statt, wobei auch die aktuelle Lage in Sarajevo zur Sprache kam (siehe separate Unterlagen).

Dank des unermüdlichen Einsatzes der beiden Übersetzerinnen fanden im Verlauf der Referate rege Diskussionen statt. Gemäss Aussage der Vertreterinnen und Vertreter aus Sarajevo erhielten sie viele nützliche Informationen und Anregungen für den Wiederaufbau in ihrer Heimat und den weiteren Demokratisierungsprozess des Staates Bosnien. Es ist vorgesehen, die in dieser Woche hergestellten Kontakte weiter zu pflegen und zu intensivieren.