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Bettagsmandat

Medienmitteilung

Regierungsrat

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Wir Baslerinnen und Basler feiern heute den Bettag. In der Kirche oder auch ausserhalb beten wir zu unserem Gott, unserem Vater im Himmel. Andere Menschen in unserer Stadt beten zu Allah oder zu Jahwe, oder sie treten auf andere Weise in Kontakt zu etwas, das über ihnen steht und an das sie glauben.

Wir unterscheiden uns voneinander durch unsere Bekenntnisse, die unsere verschiedenen Kulturen entscheidend geprägt haben und prägen. Religiöse Vorschriften und Ideale hatten in der Vergangenheit und haben auch heute massgeblichen Einfluss auf das gesellschaftliche Zusammenleben und das staatliche Handeln. Im Namen der Religion wurden unzählige Kriege geführt, und viele aktuelle blutige Konflikte haben religiöse Wurzeln.

Hier in unserer Stadt stehen neben den Kirchen der christlichen Gemeinschaften die Synagoge und die Moschee. Sie sind bauliche Zeichen für die Vielfalt der Religionen und damit auch der Kulturen, die in Basel zusammenleben. Sie sind Treffpunkte verschiedener religiöser Gemeinschaften. Aber sie haben in ihrer Verschiedenheit auch etwas entscheidend Verbindendes. Sie sind Räume, wo die Menschen Kontakt zu Gott aufnehmen.

Dieser Gott hat verschiedene Namen und verschiedene Gestalten. Aber immer ist er etwas Höheres, steht er über den Menschen. Die Menschen sind Teil der Schöpfung, die sein Werk ist. Und diese Erkenntnis verbindet uns über die Grenzen unserer Religionen hinweg.

Der Bettag ist eine Gelegenheit, um für einen Moment auszubrechen aus der Hektik unseres Alltags, das Leben für einen Augenblick zu "entschleunigen" und uns Zeit zu nehmen für eine innere Einkehr. Musse und Ruhe geben uns die Möglichkeit, mit all unseren Sinnen die ganze Vielfalt der Schöpfung um uns herum bewusst zu erleben und zu geniessen. Und sie geben uns die Möglichkeit, die Einsicht zu vertiefen, dass wir Menschen alle ein Teil dieser Schöpfung sind. Nicht wir haben die Welt geschaffen, sondern die Schöpfung hat uns einen Platz in dieser Welt gewährt. Wir haben die Möglichkeit, diesen Platz einzunehmen in Respekt vor allen anderen Menschen auf dieser Erde, vor allen anderen Lebewesen, vor unserer ganzen Mit- und Umwelt. Nutzen wir diese Möglichkeit - gerade am Bettag!