Dr. Anita Riecher-Rössler ist neue Chefärztin an der Psychiatrischen Universitäts-Poliklinik und Ordinaria für Psychiatrie
MedienmitteilungRegierungsrat
Erstmals bekleidet eine Frau ein Ordinariat im klinischen Bereich der Medizinischen Fakultät der Universität Basel. Die 43-jährige PD Dr. med. Anita Riecher-Rössler wurde vom Regierungsrat zur neuen Leiterin der Psychiatrischen Universitäts-Poliklinik am Kantonsspital Basel gewählt. Gleichzeitig hat der Universitätsrat sie zur Ordinaria für Psychiatrie gewählt. Professorin Dr. Anita Riecher-Rössler tritt auf den 1. Januar 1998 die Nachfolge des altershalber zurückgetretenen Professor Dr. Raymond Battegay an. Anita Riecher-Rössler ist auch die erste Ordinaria für Psychiatrie in der Schweiz.
Die in Tübingen, Deutschland, geborene Anita Riecher-Rössler studierte Humanmedizin an den Universitäten Heidelberg und London und schloss dieses Studium an der Universität Mainz ab. Die Promotion erfolgte im Rahmen einer epidemiologischen Studie am Herzinfarktforschungszentrum der Universität Heidelberg. 1987 erlangte sie den Facharzttitel in Psychiatrie und Psychotherapie und 1989 die Zusatztitel "Psychotherapie" und "Psychoanalyse". 1995 habilitierte sie sich für das Fach "Psychiatrie und Psychotherapie" an der Fakultät für klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg.
Von 1980 bis 1982 arbeitete sie als Assistenzärztin in der Inneren Medizin mit Schwerpunkt Geriatrie am Bethanienkrankenhaus, einem akademischen Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg. Von 1982 bis 1994 war sie an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit, Mannheim, in verschiedenen Funktionen tätig. Unterbrochen wurde diese Tätigkeit 1986 durch einen einjährigen Assistenzarztaufenthalt an der Neurologischen Klinik der Universität Heidelberg und 1989/1990 durch einen Aufenthalt am Institute of Psychiatry, Department of Psychological Medicine der University of London. Die Forschungsarbeiten von Professorin Riecher-Rössler befassen sich schwergewichtig mit der Schizophrenie. Von 1992 bis 1994 leitete sie ein Forschungsprojekt zum Thema der "Spätschizophrenie". Seit 1994 arbeitet Anita Riecher-Rössler im Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim, als Bereichsärztin in der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin sowie als Dozentin für Tiefenpsychologie der Akademie für psychotherapeutische Weiterbildung. In den Jahren 1994/1995 unterrichtete sie als Lehrbeauftragte an der Universität Innsbruck.
Schwerpunkte ihrer bisherigen Arbeit sind tiefenpsychologisch fundierte und psychoanalytische Psychotherapie, die Versorgung von chronisch psychisch Kranken, die Epidemiologie psychischer Erkrankungen, schizophrene Erkrankungen, Geschlechtsunterschiede bei psychischen Erkrankungen und die psychischen Erkrankungen bei Frauen.
Professorin Dr. med. Anita Riecher-Rössler ist verheiratet und Mutter von Zwillingen.